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CoD Modern Warfare 2: Die Kampagne langweilt mich jetzt schon

Call of Duty: Modern Warfare 2 hat erneut eine Mission auf einer Bohrinsel. (© Activision / Getty Images – Khosrork)
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Es ist ein schmaler Grat zwischen kluger Selbstreferenz und einfallsloser Wiederholung. Call of Duty ist beides schon gelungen, doch das erste längere Gameplay aus einer der Missionen von Modern Warfare 2 lässt eher Letzteres vermuten. Das ist so langweilig wie schade.

Ein Kommentar von Daniel Hartmann:

Call of Duty hat sich erneut selbst durchgespielt

Eine Spezialeinheit, die lautlos eine Ölplattform übernimmt, ein großes Frachtschiff in stürmisches nächtlicher See, wir erinnern uns alle an die Missionen „Der einzig schöne Tag war gestern“ (Modern Warfare 2, 2009) und „Besatzung entbehrlich“ (Modern Warfare, 2007) als wäre es gestern gewesen. Moment mal … das war tatsächlich erst gestern! Beim Summer Game Fest 2022 wurde doch der Großteil einer Mission aus Modern Warfare 2 vorgestellt, das am 28. Oktober 2022 erscheinen soll. Seht selbst:

Modern Warfare 2 World Premiere Gameplay Footage
Modern Warfare 2 World Premiere Gameplay Footage

Ja, das sieht optisch alles ganz wunderbar aus, aber die Grafik war bisher selten ein Problem der Reihe. Problematisch finde ich, dass hier gleich zwei alte Missionen im Grunde recycelt werden. Das habe ich alles schon gesehen – dass es jetzt hübscher aussieht, macht es nicht spannender, sondern nur erträglicher.

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Im Vorfeld durften einige Content Creator bereits deutlich mehr von der Kampagne sehen. So beschreibt die Website ModernWarzone vier weitere Missionen zum Teil sehr detailliert. „Nightwar“ soll eine Mission mit Nachtsichtgeräten sein, bei der ein abgestürzter Helikopter erreicht und gesichert werden muss. Der Autor fühlt sich gleich zweimal stark an Missionen aus Modern Warfare (2019) erinnert. Bei einer anderen Mission müssen sich Spieler von einem Hochhaus abseilen und dem Autor fallen Ähnlichkeiten zu einer Mission aus Call of Duty: Ghosts auf. (Quelle: ModernWarzone).

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Mehr Spaß, mehr Realismus, aber ohne die böse Realität

Call of Duty hatte schon öfter Kontroversen, so auch beim Sequel 2019 in Form des Bombenanschlages in der Mission „Piccadilly“. Ein erneuter Schock-Versuch wie auch die berüchtigte Mission „Kein Russisch“. Schockierend sind aber nicht die Themen Militarismus, Kriegsverbrechen und Terrorismus, sondern eher die Weigerung, sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Mit Modern Warfare 2 will sich Entwickler Infinity Ward aber eher auf „Unterhaltung und Spaß haben“ konzentrieren, so Creative Director Patrick Kelly in einem Interview mit GamesRadar+. Dabei soll sich das Spiel aber „real und lebendig anfühlen“. Dieser Realismus bezieht sich dann aber eher auf das Aussehen des Spiels und nicht auf die Geschichte. (Quelle: GamesRadar+).

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Demnach verzichtet MW2 wohl auf eine Geschichte, die über ein simples „schwarz und weiß“ für die Figuren und Handlung hinausgeht. Sollten sich die Missionen tatsächlich so uninspiriert darstellen, wie das bereits Gezeigte vermuten lässt, bleibt wie immer nach dem Action-Feuerwerk nicht viel übrig, sobald sich der Rauch verzogen hat. Bei einer jährlich erscheinenden Reihe wird das aber auch jährlich immer langweiliger. Wobei es auch anders geht, wie der spannende Agenten-Thriller zeigt, der die Kampagne von Black Ops Cold War ziert. Es geht doch.

Das Thema hatten wir mit Blizzard doch auch schon:

„Stay frosty“

Ja, Call of Duty ist wahrlich festgefroren. Erstarrt zwischen immer funktionierenden Konzepten, die Geld bringen und einem lauten, vielleicht gar nicht so großen Teil der Community, der jede Änderung immer gleich niederbrüllt. Es läuft ja und bringt Geld. Von dem war vermutlich nie mehr da als jetzt, gerade da selbst die Standard-Version von MW2 auf jeder Plattform 70 Euro kosten wird. Ein bisschen mehr von diesem Geld in eine spannende und gut durchdachte Geschichte zu stecken, würde Call of Duty nicht schaden. So teuer kann die Abfindung für Bobby Kotick nun auch nicht werden.

Ich bin übrigens der Letzte, der sich nicht darüber freuen würde, im Oktober eines Besseren belehrt zu werden. Wir haben ja nur einen kleinen Teil der Kampagne gesehen und über mehr von ihr gelesen. Wie es so schön heißt, „im Zweifel für den Angeklagten“. Vielleicht nutzt Call of Duty das vorhandene Potenzial ja mal für mehr als nur Schall und Rauch und überrascht mich, anstatt mich zu langweilen.

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