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Facebook Messenger: Deswegen sollte man keine Sprachnachrichten mehr verschicken

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Nach Amazon, Apple und Google ist nun Facebook an der Reihe. Recherchen zufolge wurden Sprachnachrichten, die über den Messenger versendet wurden, von Facebook teilweise angehört und aufgeschrieben. Der Konzern hat die Praxis mittlerweile zugegeben, verspricht aber Abhilfe.

 
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Facebook Messenger: Sprachnachrichten nicht privat

In den letzten Wochen sind viele US-Technologiekonzerne in die Kritik geraten. Amazon, Apple und Google wurden dabei erwischt, wie Sprachbefehle an digitale Assistenten teilweise von externen Mitarbeitern abgehört und transkribiert wurden. Nun steht auch Facebook vor dem gleichen Problem. Wer über den Facebook Messenger Sprachnachrichten verschickt hat, der muss unter Umständen damit rechnen, dass externe Mitarbeiter des Konzerns später darauf zugreifen, sie abhören und anschließend aufschreiben.

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Facebook hat den Zugriff gegenüber Bloomberg eingeräumt, berichtet unter anderem Zeit Online. Sprachnachrichten sollen transkribiert worden sein, um das Trankriptionssystem zu trainieren. Vorher soll eine Anonymisierung stattgefunden haben, damit Nachrichten nicht mehr einzelnen Nutzern zugeordnet werden können. Facebook gibt darüber hinaus an, dass diese Praxis bereits vor mehr als einer Woche eingestellt worden sei. Dem Konzern zufolge waren nur Nutzer betroffen, welche die Transkriptions-Funktion für Sprachunterhaltungen im Messenger eingeschaltet hatten. Nutzer wurden aber nicht explizit darauf hingewiesen, dass die Transkription von Menschen durchgeführt wird.

Bloomberg berichtet weiter, dass die externen Mitarbeiter nicht gewusst haben, woher die Audioaufnahmen stammten und wessen Stimmen sie hören. Die Sprachnachrichten sollen teils sehr privater Natur gewesen sein, auch von „vulgären Inhalten“ ist die Rede.

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Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte im April 2018 bei einer Anhörung im US-Kongress versichert, dass der Konzern seine Nutzer nicht abhören würde. Wer das behaupte, der verbreite nicht mehr als „Verschwörungstheorien“. Bis die Möglichkeit komplett abgeschafft wird, sollte man also auf den Versand von Sprachnachrichten verzichten.

Tipps zu mehr Datenschutz haben wir in der Bilderstrecke gesammelt:

Facebook: Erneut EU-Datenschutz missachtet?

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat sich bereits die Irish Data Protection Commission eingeschaltet. Die Vorgänge sollen nun untersucht werden, da eine Missachtung des Datenschutzes europäischer Bürger vermutet wird. Facebook hat seinen Europasitz in Irland, weshalb das Land für mögliche Verstöße des Konzerns zuständig ist. Facebook könnte bei Missachtung der Datenschutz-Grundverordnung eine Zahlung von bis zu 2 Milliarden Euro ins Haus stehen, was 4 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahr entspricht.

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Erst vor kurzer Zeit hatte sich Facebook mit der amerikanischen Federal Trade Commission auf eine Zahlung über 5 Milliarden US-Dollar (etwa 4,5 Milliarden Euro) wegen Verstößen gegen den Datenschutz geeinigt. Im Mittelpunkt stand hier der Skandal rund um Cambridge Analytica. Facebook hatte bereits bei der Vorstellung der ersten Quartalszahlen für das Jahr 2019 angemerkt, mehrere Milliarden US-Dollar für eine mögliche Strafzahlung „beiseite“ gelegt zu haben.

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