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iPhone-Nutzer angeschmiert: Darum rächt sich jetzt Apples Knausrigkeit

Wenn es kein iPhone 15 Pro (Max) ist, muss Apples KI draußen bleiben. (© GIGA)
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Die Gerüchteküche behielt recht und Apple musste diese Woche zugeben, dass für die eigene KI selbst ein aktuelles iPhone 15 zu schwachbrüstig ist. Zur eigentlichen Ursache schweigt der Hersteller. Doch ich habe da eine ganz heiße Vermutung. Wer die gerne hören möchte, sollte unbedingt die heutige Ausgabe der Wochenendkolumne bei GIGA lesen.

Bis dato verrät Apple offiziell nicht, wie viel Arbeitsspeicher im iPhone verbaut wird. Herausfinden und bestätigen tun dies dann erst die Experten nach Marktstart, wenn die Geräte auseinandergenommen und unter die Lupe genommen werden. Was seit Jahren auffällt: Verglichen mit den Smartphones der Konkurrenz war und ist Apple immer recht sparsam und verbaut eigentlich stets weniger RAM als die Wettbewerber mit dem Android-System.

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Weniger RAM im iPhone: Bisher war das kein Problem

Geschadet hatte es dem iPhone nicht. Schließlich weiß doch jeder, dass das Betriebssystem (iOS) und die Hardware so gut wie bei keinem anderen Hersteller aufeinander abgestimmt sind. Da braucht es weniger Ressourcen und Apple kann sich die teuren Chips sparen. Die allgemeine These bestätigte jüngst im Herbst 2023 Apples Vizepräsident für weltweites Produktmarketing Bob Borchers, als er doch tatsächlich meinte, dass sich 8 GB RAM im Mac „äquivalent“ zu 16 GB bei Windows-Laptops verhalten (Quelle: MacRumors). Ergo: Egal ob Mac, iPad oder iPhone – Apple kommt mit weniger Arbeitsspeicher aus.

Doch ist dem wirklich so? Ich hab spätestes seit der WWDC meine Zweifel. Bei der Entwicklerkonferenz durfte die Allgemeinheit einen ersten Blick auf die hauseigene künstliche Intelligenz in iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia werfen. Ganz unbescheiden wird die gleich mal „Apple Intelligence“ genannt und soll den Vorsprung von Google und Samsung wettmachen.

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Apples KI kurz und bündig:

Apple Intelligence in 5 Minuten

Doch dies dauert noch. Im Herbst wird die KI erst als Beta zur Verfügung stehen und auch nur in englischer Sprache. Wer Deutsch mit der „besseren Siri“ sprechen will, muss mindestens noch bis 2025 warten können.

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Zeit genug, sich ein neues iPhone zu kaufen. Wer nämlich kein iPhone 15 Pro oder iPhone 15 Pro Max besitzt oder im Herbst zum iPhone 16 greift, der muss verzichten – die Gerüchteküche lag im Vorfeld goldrichtig. Verwunderlich: Sogar aktuelle Smartphones wie das iPhone 15 und iPhone 15 Plus werden nicht unterstützt, aber dafür vier Jahre alte MacBooks mit einem M1-Chip.

Wie kann dies sein? Der M1 aus dem Jahr 2020 ist doch nicht wirklich moderner als so ein Apple A16 im aktuellen iPhone 15, oder? Zur Erinnerung: Die Architektur des M1 teilt sich dieser mit dem Apple A14 im iPhone 12. Warum um Himmelswillen benötigt „Apple Intelligence“ also beim iPhone mindestens den A17 Pro, wenn sich ein Mac oder ein iPad mit einem vier Jahre alten Chip begnügen darf?

Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

Plötzlich zu „dumm“ für Apples „Intelligence“ – der fiese Grund

Meine Vermutung: Der Knackpunkt ist nicht die eigentliche Chip-Architektur, sondern es ist der Arbeitsspeicher, der limitierend auftritt. Jeder M1, M2, M3 oder M4 wird mit mindestens 8 GB RAM begleitet. Anders beim iPhone. Erst das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max können auf derartig viel Speicher zurückgreifen.

Alle anderen Modelle haben weniger. Auch ein iPhone 15 und eine iPhone 15 Plus können nur auf 6 GB LPDDR5-Speicher zurückgreifen. Wohl immer noch zu wenig für „Apple Intelligence“. An dieser Stelle rächt sich jetzt also Apples Knausrigkeit. Die Grenzen der Ressourceneinsparung sind in Zeiten der generativen KI ausgereizt. Sogenannte LLMs (Large Language Models) geben sich halt nicht mit zu wenig Arbeitsspeicher ab.

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Nur Pro-Nutzer des iPhone 15 werden berücksichtigt:

iPhone 15: Das ist neu Abonniere uns
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Apple kann den limitierenden Faktor auch nicht umgehen. Schließlich ist Apples Hauptunterscheidungsmerkmal doch, dass die grundlegenden Aufgaben der KI auf der eigenen Hardware der Kundinnen und Kunden ausgeführt werden. Nur so kann auch garantiert werden, dass alles sicher auf den Geräten verbleibt und nichts davon in die Cloud gelangt.

Die iPhone-Nutzer sind also angeschmiert und müssen nun viel zu früh auf ein neues Modell upgraden. Warum nur glaube ich, dass Apple dieser Umstand nebenbei ganz gut in den Kram passt?! Denkt mal drüber nach. Schönen Sonntag noch.

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