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„Unplugged“ erklärt: Wieso Fans diese Konzerte oft legendär finden

Eine Akustik-Gitarre
Eine Akustik-Gitarre ist bei „unplugged“-Events fast immer dabei. (© IMAGO / Cover-Images / Bearbeitung GIGA)
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Wenn ihr auf Konzerte wollt oder Plakate seht, fällt manchmal der Begriff „unplugged“. Was genau bedeutet das eigentlich? Das Wort kommt aus dem Englischen.

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Was bedeutet unplugged?

Der Begriff „unplugged“ kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „vom Strom getrennt“ oder „nicht eingesteckt“. In der Musikwelt bezeichnet „unplugged“ Konzerte oder Aufnahmen, bei denen Musiker weitgehend auf elektrisch verstärkte Instrumente verzichten. Statt E-Gitarren, Synthesizern oder anderen elektronisch verstärkten Klängen werden akustische Instrumente wie Akustikgitarren, Klavier, akustischer Bass, Schlagzeug mit einfachen Percussion-Elementen oder Streichinstrumente verwendet.

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Beispiel zum Anhören:

Wenn ihr in der Dusche singt und dabei mit euren Füßen einen Rhythmus erzeugt, singt ihr „unplugged“. Denn da ist nichts eingespielt. Wirklich alles ist live und wird in dem Moment musikalisch erzeugt, wo es passiert. „Unplugged“ bedeutet also allgemein, dass Musik ohne Strom gespielt wird.

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Genauso ist es bei einem Unplugged-Konzert:

  • Keine elektronischen Hilfsmittel, wie Abspielgeräte (Playback), E-Gitarren, Keyboards, elektronischer Bass etc.
  • Stattdessen Sänger, Akustikgitarren, Pianos, Kontrabass etc.
  • Die Musik wird, ähnlich wie in einem Orchester, von den Musikinstrumenten und Sängern erzeugt.
  • Technische Hilfsmittel wie Verstärker oder Bässe werden nicht genutzt. Streng genommen ist bei Unplugged auch kein Mikrofon erlaubt.

Ursprünglich wurde der Begriff vor allem durch die Sendereihe „MTV Unplugged“ bekannt, die Ende der 1980er Jahre startete. Dort traten bekannte Rock- und Popkünstler in einem reduzierten, intimeren Rahmen auf und spielten ihre Lieder in akustischen Versionen. Dieser Stil erlaubt es, die Musik in einer anderen Form zu präsentieren. Das lag oft näher am ursprünglichen Songwriting und mit einem stärkeren Fokus auf Gesang, Text und Melodie. Wir erklären auch, was eine EP ist.

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Ist unplugged besser als plugged?

Das lässt sich nicht eindeutig beantworten und ist eher eine Frage der eigenen Vorliebe:

  • Unplugged können schneller Fehler der Musiker auffallen.
  • Unplugged ist näher an der ursprünglichen Musik von damals. In der Steinzeit gab es auch keine Hilfsmittel und es wurden mit Trommeln und Schlagstöcken Feste gefeiert.
  • Während elektronisch unterstützte Musik oft „laut“ und „döp döp döp“ sein kann (aber nicht muss), liegt bei Unplugged-Liedern der Fokus eher auf der Melodie und dem Lied als Ganzes.

„Unplugged“ heißt nicht zwangsläufig, dass überhaupt keine Elektronik verwendet wird. Auch Mikrofone oder leichte Verstärkung kommen zum Einsatz, um den Klang in größeren Räumen hörbar zu machen. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass der Klang der Instrumente überwiegend natürlich entsteht und nicht durch elektronische Effekte oder Verzerrungen verändert wird.

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Für das Publikum bedeutet ein „unplugged“-Konzert oft eine intimere, authentischere Atmosphäre. Die Musik wirkt direkter und persönlicher, da die Musiker häufig in kleineren Locations auftreten und der Fokus eher auf der handwerklichen Leistung als auf Showeffekten liegt.

Beispiele für berühmte Unplugged-Konzerte

  • Nirvana – MTV Unplugged in New York (1993): Dieses Konzert gilt bis heute als eines der legendärsten Unplugged-Alben. Kurt Cobain und seine Band spielten ungewohnt ruhige, melancholische Versionen ihrer Songs sowie einige Cover, z. B. von David Bowie und Lead Belly. Die intime Atmosphäre und Cobains Stimme machten den Auftritt einzigartig.
  • Eric Clapton – MTV Unplugged (1992): Eric Claptons Unplugged-Auftritt ist einer der meistverkauften Live-Alben aller Zeiten. Die akustische Version von Layla sowie der Song Tears in Heaven, den er für seinen verstorbenen Sohn schrieb, sind unvergessen (bei Amazon ansehen).
  • Alice in Chains – MTV Unplugged (1996): Kurz vor einer längeren Bandpause spielte die Grunge-Band ein intensives Unplugged-Set, das für seine emotionale Tiefe bekannt wurde.
  • Die Fantastischen Vier – MTV Unplugged (2000): Die deutschen Hip-Hop-Pioniere präsentierten ihre Songs mit Live-Band und neu arrangierten, oft jazzigen Instrumentierungen – ein wichtiger Moment für deutschsprachigen Hip-Hop.
  • KISS – MTV Unplugged (1995): Die Hard-Rock-Band, bekannt für lautstarke Shows und Kostüme, zeigte hier ihre leise, musikalische Seite – ein großer Kontrast zu ihrem sonstigen Auftreten.
  • Die Ärzte – Rock'n'Roll Realschule (2002): Das ist ein MTV-Unplugged-Konzert der Berliner Punkrockband Die Ärzte aus dem Jahr 2002. Es wurde im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg aufgenommen, ganz im akustischen „Unplugged“-Stil neu arrangiert. Bekannte Hits wie Schrei nach Liebe oder Westerland wurden dabei humorvoll und ungewöhnlich neu interpretiert.
  • Herbert Grönemeyer – MTV Unplugged (2012): Der deutsche Sänger überarbeitete viele seiner Hits für ein akustisches Set und schuf neue, oft gefühlvollere Interpretationen.

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