Der nächste Tech-Gigant im Visier der US-Politik: OnePlus soll private Nutzerdaten ohne Erlaubnis nach China übermitteln – doch die Beweislage wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.
Zwei US-Politiker haben das Handelsministerium aufgefordert, eine Untersuchung gegen den Smartphone-Hersteller OnePlus einzuleiten. Der Vorwurf wiegt schwer: Das Unternehmen soll Nutzerdaten und Screenshots ohne Einwilligung an Server in China übermitteln. Die Forderung basiert auf einem Bericht eines nicht näher genannten kommerziellen Unternehmens.
OnePlus in den USA ein Sicherheitsrisiko?
Die beiden Abgeordneten, die im Ausschuss für China-Politik zusammenarbeiten, bleiben in ihren Anschuldigungen gegen OnePlus erstaunlich vage. Reuters zitiert die Politiker mit Formulierungen wie „könnte möglicherweise“ und „deutet darauf hin“ – konkrete Beweise werden der Öffentlichkeit vorenthalten. Besonders brisant: Während bei ähnlichen Sicherheitsbedenken üblicherweise direkte Warnungen an Verbraucher ausgesprochen werden, fehlen diese im aktuellen Fall völlig.
Die Untersuchung könnte durch die „Information and Communications Technology and Services“ (ICTS) des Handelsministeriums durchgeführt werden. Im extremsten Fall droht OnePlus ein Verkaufsverbot in den USA – ähnlich wie es bereits andere chinesische Technologieunternehmen wie Huawei und ZTE getroffen hat. (Quelle: 9to5Google).
OnePlus gehört dabei zu den wenigen chinesischen Smartphone-Herstellern, die überhaupt noch in den USA aktiv sind. Viele andere haben das Geschäft dort freiwillig, oft aber eher unfreiwillig aufgegeben und konzentrieren sich auf den Heimatmarkt, Europa und andere lukrative Märkte.
Droht OnePlus das gleiche Schicksal wie Huawei?
OnePlus baut im Gegensatz zu Huawei keine Hardware für Infrastruktur. Also keine 4G- oder 5G-Technologie, die in Mobilfunknetzen zum Einsatz kommt. Deswegen sind auch Hersteller wie Xiaomi bisher sicher. Das heißt in der heutigen Zeit aber nichts mehr. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten.