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Wenn ihr wie ich ein E-Bike mit Shimano-Motor fahrt, solltet ihr diesen teuren Fehler vermeiden

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190 Euro später läuft mein E-Bike wieder. (© GIGA)
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Ein kleiner Fehler hat mich viel Geld gekostet.

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Stellt euch vor, ihr kauft euch ein brandneues E-Bike mit neuestem Shimano-Motor, elektronischer Schaltung und komplett aus Carbon – eigentlich ist das ein Grund zur Freude. Stellt euch dann vor, dass ein simples Software-Update das teure E-Bike außer Gefecht setzt. Genau das ist mir passiert – und ich bin nicht allein.

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Software-Update legt Shimano-E-Bike lahm

Genau wie moderne Smartphones erhalten jetzt auch E-Bikes Software-Updates. Bei einigen Herstellern geht das nur über den Händler während der Wartung, bei Shimano ganz einfach per Smartphone-App. Genau das wollte ich machen. Mein E-Bike mit Shimano-EP801-Motor, elektronischer Di2-Schaltung und SC-EM800A-Display hatte einige Updates offen.

Bei meinem alten E-Bike mit Shimano-Motor hatte ich bei Updates bisher keine Probleme. Also bin ich ohne große Sorge an das Fahrrad herangetreten, habe es mit meinem Smartphone verbunden und das erste Update gestartet. Zunächst was das Display dran. So ein Update dauert einige Minuten, also habe ich mir nichts gedacht. Doch dann der Schock. Das Update ist fehlgeschlagen, weil die Verbindung zum E-Bike unterbrochen wurde.

Tatsächlich schaltet sich das E-Bike nämlich in der Standardeinstellung bereits nach fünf Minuten aus. Das Shimano-System ist dabei so dumm, dass selbst wenn ein Firmware-Update durchgeführt wird, die Zeit einfach abläuft und das E-Bike während des Prozesses nicht eingeschaltet bleibt. Wird das Update nicht rechtzeitig beendet, ist das E-Bike verloren. Genau das ist mir passiert.

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Bei 96 Prozent brach das Software-Update ab. (© GIGA)

Aus einer kurzen Update-Session wurde eine Tortur. Immerhin ist das Shimano-System so schlau, dass es bei erneuter Verbindung mit dem Handy versucht, die fehlerhafte Firmware wiederherzustellen. Das Problem ist nur, dass hier wieder der 5-Minuten-Timer läuft. Und die Wiederherstellung dauert ein wenig länger. Ich kam je nachdem, wie schnell ich die Nutzungsbedingungen bestätigt habe, auf 92 bis 96 Prozent.

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Das Problem haben viele

Nachdem ich für einige Stunden versucht hatte, die Firmware über mein Smartphone zu reparieren, was nicht geklappt hat, habe ich mich auf die Suche nach Lösungen im Netz gemacht.

Dort habe ich festgestellt, dass ich mit dem Problem nicht allein bin. Seit Jahren gibt es Meldungen im Netz, dass die Verbindung bei einem Software-Update von Shimano-E-Bikes unterbricht, weil sich die E-Bikes einfach ausschalten. Habt ihr den Abschalttimer vorher nicht hochgestellt auf 10 oder 20 Minuten, dann seid ihr bei einem Firmware-Update verloren.

Für mich ist das alles einfach absurd. Es darf einfach nicht sein, dass sich ein Gerät während eines Firmware-Updates ausschaltet – egal, was eingestellt ist. Das darf einfach nichts passieren. Das System muss erkennen, dass ein Firmware-Update durchgeführt wird und eingeschaltet bleiben.

Lösung kostet 190 Euro

In den verschiedenen Foren – beispielsweise im Pedelec-Forum – mit den unzähligen E-Bike-Besitzern, die das gleiche Problem hatten, bin ich dann auf die Lösung gestoßen. Ihr braucht das Shimano SM-PCE02 PC-Interface. Es handelt sich dabei eigentlich um ein Gadget, das Fahrradhändler nutzen. Damit wird euer E-Bike per Kabel mit einem PC verbunden, um Software-Updates durchzuführen und Informationen abzurufen. Ihr könnt es im Netz aber ganz normal auch als Privatperson kaufen (bei Galaxus anschauen).

Shimano SM-PCE02 PC-Interface
Das Shimano SM-PCE02 PC-Interface hat mich 190 Euro gekostet. (© GIGA)

Bevor ich mir das Teil gekauft habe, hatte ich es noch bei einem Fahrradhändler versucht. Hätte ja sein können, dass dieser das Teil hat und mir helfen kann. Doch der wollte mein E-Bike zerlegen und den Motor einschicken. Das habe ich dankend abgelehnt, da es bald in den Urlaub an den Gardasee geht. Das E-Bike wäre nicht rechtzeitig zurück – und ich hätte vermutlich viel mehr für die Arbeit bezahlt.

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Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und das Teil für 190 Euro bestellt. Es kam zwei Tage später an und ich konnte mein Problem tatsächlich ganz einfach beseitigen.

Ich habe mir die professionelle Version des E-Tube-Programms für meinen Windows-PC heruntergeladen (bei Shimano anschauen) und installiert. Eine Mac-Version gibt es gar nicht.

Danach habe ich zunächst die Software auf meinem Laptop gestartet, das SM-PCE02 mit dem Rad und dann mit dem Laptop verbunden, die Verbindung wurde aufgebaut und das System hat automatisch erkannt, dass etwas mit der Firmware nicht stimmt.

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Ich konnte mein E-Bike retten. (© GIGA)

Nach einigen Minuten war das Problem dann behoben und mein E-Bike war nach einer Woche voller Angst und Schrecken wieder am Leben.

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Die verbleibenden Software-Updates habe ich per PC installiert. (© GIGA)

Ich hab dann auch noch die ganzen Software-Updates per PC durchgeführt und die automatische Abschaltzeit auf 10 Minuten erhöht. Damit dürfte das Problem bei einem zukünftigen Software-Update per Smartphone behoben sein. Das könnt ihr aber auch ganz normal per Smartphone-App machen.

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Fazit: In meinen Augen dürfte sich das Shimano-E-Bike während eines laufenden Firmware-Updates einfach nicht abschalten. Dann gäbe es das Problem überhaupt nicht. So bin ich 190 Euro los, habe mein mehrere tausend Euro teures E-Bike aber immerhin gerettet.

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