Die Online-Überweisung hat längst den klassischen Überweisungsträger auf Papier abgelöst. Die Dauer einer Online-Überweisung ist seit 2012 sogar gesetzlich geregelt. Erfahrt hier, welche Fristen für den Geldtransfer per Online-Banking gelten und wie lange man mit dem Geld bei einer Online-Überweisung rechnen muss.
Die Online-Überweisung wird per Browser oder Banking-App in die Wege geleitet und durch die Eingabe einer TAN bestätigt. So muss man nicht mehr per Hand alle nötigen Daten auf einen Zettel schreiben. Schreib- und Lesefehler sind nahezu ausgeschlossen und man kann sich den Weg zur nächsten Bank-Filiale sparen.
So lange dauert eine Online-Überweisung
Überweist man das Geld innerhalb einer Filiale an eine andere Person, wird dieses in der Regel schon binnen weniger Minuten auf das Empfängerkonto gebucht. Wenn ihr eine Echtzeitüberweisung durchführt, wird das Geld sogar innerhalb von 10 bis 20 Sekunden beim Empfänger gebucht. Voraussetzung ist, dass die Empfängerbank den Dienst anbietet. Hierfür können je nach Geldinstitut zusätzliche Kosten anfallen.
Bei Überweisungen an andere Banken darf die Maximal-Dauer höchstens bei einem Tag liegen. Im Normalfall sollte der Betrag bei einer Überweisung innerhalb der Einnahmefrist zwischen 14 Uhr und 18 Uhr noch am selben Tag auf dem Konto des Empfängers eintreffen. Überweisungen ins Ausland oder in Fremdwährungen dauern hingegen länger. Die maximale Dauer einer Überweisung ist in § 675 BGB geregelt:
- Maximal 1 Geschäftstag für Überweisungen in Euro innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums.
- Maximal 2 Geschäftstage für entsprechende Überweisungen, die per Beleg in Auftrag gegeben werden.
- Maximal 4 Geschäftstage für Überweisungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums in fremden Währungen
- Keine Fristen für Überweisungen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums
Quelle: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Im Gegensatz zum Geldtransfer über einen Überweisungsträger lässt sich so viel Zeit sparen, immerhin liegt die klassische Überweisung aus Papier häufig noch einige Zeit in der Filiale, bis diese tatsächlich bearbeitet wird. Viele Filialen setzen inzwischen auch stark auf das Online-Banking und verlangen für die Bearbeitung einer schriftlichen Überweisung zusätzliche Gebühren.
Soll Geld ins Ausland überwiesen werden, sollte dies maximal vier Tage dauern. Dauert die Online-Überweisung länger, sollte man in der Kontoansicht überprüfen oder bei der Bank nachfragen, ob das Geld tatsächlich an das richtige Konto gegangen ist oder eventuell zurück gebucht wurde.
Online-Überweisung: Dauer am Sonntag und am Wochenende
Am Wochenende wird für eine Online-Überweisung zusätzliche Zeit in Anspruch genommen. Wochenend- und Feiertage werden nicht bei den Fristen berücksichtigt. Eine Überweisung am Samstag wird also erst am Montag bearbeitet. Auch am Sonntag eine Überweisung online auf den Weg bringt, sollte damit rechnen, dass das Geld erst nach dem Wochenende ab dem darauf folgenden Montag verbucht wird. Bezahlt ihr etwas am Freitag, kann eine Überweisung 4 Tage dauern. Auch an Feiertagen wird kein Geldtransfer per Online-Überweisung verbucht.
An anderer Stelle beantworten wir euch die Frage, ob man eine Überweisung rückgängig machen kann.
Warum dauern Überweisungen so lange?
Geld per PayPal und über andere Dienste lässt sich oft sekundenschnell von einem Konto auf ein anderes übermitteln. Wieso dauert das bei Überweisungen so lange? Hierhinter steckt die Methode, wie Überweisungen verarbeitet werden. Die Transaktionen müssen jeden Tag bis 18:15 Uhr gesammelt werden. Anschließend gehen die Informationen an „EBA Clearing“, einen Verbund von mehreren internationalen Banken („Euro Banking Association“). Die Datenübertragung erfolgt über das „Gironetz“, ein Zahlungsverkehrsnetz der Geldinstitute. Vor der Buchung wird die Transaktion mehrfach geprüft, etwa, ob das Geld auf den Ausgangskonto vorhanden ist und wer der Empfänger ist. Diese Prüfungen sind auf einen altbackenen Stand und erfordert viel Aufwand. Eine sofortige Echtzeitprüfung ist nicht möglich (Quelle: t3n.de).
Die Banken wollen diese teils bis zu 30 Jahre alten Systeme austauschen, damit normale Überweisungen zukünftig schnell durchgeführt werden können. Bei vielen Banken kann man bereits eine Echtzeit-Überweisung tätigen, allerdings meist nur als kostenpflichtige Zusatzoption. Derzeit fallen den Banken noch höhere Kosten bei der schnellen Methode an, die über die Gebühren gedeckt werden.
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