Die Handynetze in Deutschland sind besser als ihr Ruf. Eine bundesweite Messwoche kommt zu dem Ergebnis, dass es zwar durchaus Funklöcher gibt, diese aber nicht so zahlreich sind wie vermutet. Nutzer haben bundesweit 145 Millionen Datenpunkte eingereicht.
Netzagentur: Funklöcher machen nur Bruchteil aus
Rund 150.000 Menschen haben zwischen dem 26. Mai und dem 1. Juni an der ersten deutschen Mobilfunkmesswoche teilgenommen. Mithilfe der App Breitbandmessung der Bundesnetzagentur wurden dabei über 145 Millionen Datenpunkte erfasst, die jetzt ein realistisches Bild zur Netzqualität liefern.
Laut der Behörde war in weniger als einem Prozent der Fälle gar keine Verbindung verfügbar. Etwa 98 Prozent der Messungen erfolgten im 4G- oder 5G-Netz, knapp über ein Prozent im alten 2G-Standard.
Wo es die meisten Funklöcher gibt, lässt sich aus den nun veröffentlichten Daten allerdings noch nicht herauslesen. Auch gibt es bislang keine neuen Erkenntnisse darüber, wo es graue Flecken gibt. Das sind Orte, an denen nicht alle Anbieter verfügbar sind.
Die konkreten Ergebnisse der Messwoche sollen Mitte Juni auch auf Gemeinde- und Landkreisebene abrufbar sein. Dann dürfte sich ein sehr viel genaueres Bild ergeben. Die Daten fließen anschließend anonymisiert in die Funklochkarte der Bundesnetzagentur ein.
Funklöcher: Druck auf Netzbetreiber steigt
Für die Netzbetreiber haben die Ergebnisse gleich mehrere Konsequenzen. Einerseits dienen die Daten als Kontrollinstrument für die von ihnen angegebenen Versorgungszahlen, andererseits steigt der Druck, verbleibende Funklöcher gezielt zu schließen.
Auch politisch wird das Thema weiter begleitet. Bund, Länder und Kommunen wollen die Mobilfunkmessung künftig regelmäßig wiederholen. So sollen Fortschritte messbar gemacht und Ausbauziele nachvollziehbar dokumentiert werden.