Die Brennweite der Kamera einfach erklärt
Brennweite, Zoom und Bildwinkel – was ist denn nun was und wie stehen sie zueinander? Gibt es Unterschiede für die Spiegelreflexkamera und Systemkamera? Das sind zwei der Fragen, die in diesem Artikel beantwortet werden sollen. Die Brennweite ist neben der Blende, der Belichtungszeit und den ISO-Werten einer der vier Grundsäulen des Handwerks der Fotografie und bildet deshalb einen Teil unserer Fotografie-Grundlagen-Artikel.
Jede Kamera hat ein Objektiv – egal ob Spiegelreflexkamera oder Kompaktkamera. Bei Letztgenannter ist das Objektiv nur fest eingebaut und kann deshalb nicht gewechselt werden. Bei Objektiven sind zwei Angaben entscheidend: die Lichtstärke und die Brennweite (beziehungsweise Zoomobjektive).
Definition der Brennweite und Brennweitenvergleich
Die Brennweite wird in Millimeter angegeben und ist der technische Begriff für den Abstand der Linse zur Aufnahmeebene/Objekt. Die Angaben zur Brennweite stammen noch aus Zeiten, in denen man mit Rollfilmen fotografiert hat. Die Brennwertmaßgaben sind für jeden Kameratyp gleich. Ihr könnt euch bei den meisten Systemkameras nur nicht einfach ein neues Objektiv mit einer anderen Brennweite kaufen. Jeder Brennweite kann einem Bildwinkel zugeordnet werden.
Brennweite in mm | Bildwinkel in Grad | |
10 | 130 | Weitwinkel |
18 | 100 | |
24 | 84 | |
50 | 46 | Normalobjektiv |
80 | 30 | Teleobjektiv |
120 | 20 | |
200 | 12 |
Je größer die Brennweite wird, desto kleiner wird der Blickwinkel, sprich: desto kleiner und größer der Ausschnitt der Aufnahmeebene.
Der Blickwinkel eines normalen Menschen entspricht in etwa der Brennweite von 50 mm. Deswegen wird ein Objektiv mit einer Brennweite von 50mm auch Normal-Objektiv genannt. Für den Menschen ist ein Bild, das mit der die Brennweite von 50mm geschossen wurde, angenehm anzusehen. Für das Normalobjektiv kann man eine Range von 40mm bis 60mm ansetzten.
Was ist der Zoomfaktor?
- Superweitwinkelzoomobjektive: Brennweite von 10-24mm
- Weitwinkelzoomobjektive: Brennweite von 24mm-40mm
- Zoom-Teleobjektiv: 70-200mm
Von Objektiven, die die komplette Brennweite von 10 bis 200 (und mache sogar noch mehr) abdecken, sei abzuraten, wenn man auf eine sehr gute Auflösung wert legt. Für Kameras mit einem Zoom wurde der Zoomfaktor eingeführt. Dieser meint das Verhältnis der beginnenden und endenden Brennweite eines Zoomobjektivs. Der Zoomfaktor ist damit eine relative Größe und gibt keinen Aufschluss über den hypothetisch mit dem Objektiv zu erreichenden Blickwinkel. Objektive, die einen Zoomfaktor über fünf aufweisen, nennt man auch Superzoomobjektiv.
Um den Zoomfaktor zu berechnen, teilt ihr den größeren Brennweitenwert durch den Kleineren, also: Wenn euer Objektiv die Brennweiten von 24 bis 80 abdeckt, dann habt ihr einen Zoomfaktor von 80:24 = 3,3.
Lest hier, wie der Vergleich zwischen Systemkamera und Spiegelreflexkamera ausgeht.
Bildquelle: Koldunov