macOS High Sierra: Dieser Fehler kann zu Datenverlust führen

In Apples neuem Dateisystem besteht durch einen Fehler die Gefahr, dass Dateien in APFS-Images nicht korrekt gespeichert werden, was zu einem Datenverlust führen kann.
APFS-Images: Datenverlust auf vollen Laufwerken möglich
Im Juni 2016 präsentierte Apple mit APFS den Nachfolger von HFS+, das auf dem Mac ab macOS 10.13 High Sierra genutzt werden kann. Das von Mike Bombich, Entwickler des beliebten Carbon Copy Cloner, geschilderte Problem betrifft APFS-Images auf dem Mac. Im speziellen sind sogenannte „APFS sparse disk images“ betroffen, also nicht etwa herkömmliche APFS-Laufwerke auf denen zum Beispiel macOS selbst installiert ist. Anwender, die keine APFS-Images nutzen, sollten von dem Problem also nicht betroffen sein.
Das Problem der mitwachsenden APFS-Disk-Images entsteht laut Bombich durch eine fehlerhafte Erkennung des freien Speicherplatzes des Laufwerks auf dem das Image gespeichert ist. Bietet das Laufwerk nicht genügend Platz, um eine Datei zu speichern, wird dies nicht korrekt angezeigt und gegebenenfalls verhindert.
Im konkreten Fall stellte der Entwickler fest, dass ein Disk-Image noch viel freien Speicherplatz anzeigte, obwohl das Laufwerk, auf dem dieses Image gespeichert war, fast voll war. Als Test kopierte er ein Video – das größer als der freie Speicher des Laufwerks war – in das Image, welches daraufhin sowohl abgespielt werden konnte als auch eine korrekte Prüfsumme besaß. Nach dem Auswurf des Disk Images und einem folgenden Mounten musste Bombich jedoch feststellen, dass die Datei defekt war und nicht länger wiedergegeben werden kann. In einem Video demonstriert Bombich den Fehler.
Fehlerhafte Erkennung des freien Speichers
Als Übeltäter sieht der Entwickler das Hilfsprogramm „diskimages-helper“, welches den freien Speicherplatz auf APFS-Images inkorrekt ermittelt und dem System daraufhin auch dann Schreibzugriffe erlaubt, obwohl das eigentliche Laufwerk nicht genügend Platz hat. Hinzu kommt, dass Prüfsummen als korrekt angezeigt werden, weshalb man einen Datenverlust erst dann bemerken könnte, wenn es bereits zu spät ist.
Bombich hat das Problem bereits bei Apple gemeldet, sodass der Fehler hoffentlich in kommenden macOS-Updates behoben wird. Als Entwickler von Carbon Copy Cloner hat er jedoch die Unterstützung von APFS-Images aus seiner Anwendung vorerst entfernt.
Wie oben beschrieben, betrifft das Problem nur APFS-Disk-Images, die auf sehr vollen Laufwerken gespeichert sind. Wenn der Platz ausreicht, sollte der Fehler nicht auftreten. Disk-Images werden gerne für Backups eingesetzt, da sie zunächst als einzelne Datei angezeigt werden und nach dem Öffnen als normales Laufwerk genutzt werden können. macOS beziehungsweise der Mac im Allgemeinen unterstützt derartige Images schon seit sehr langer Zeit.
Quelle: Mike Bombich via Heise