Der Handelskrieg zwischen den USA und China erreichte in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt, nachdem US-Präsident Donald Trump weitere Strafzölle für Importe aus dem Fernen Osten ankündigte. Apple versucht nun jedoch angeblich, drohende Kostensteigerungen nicht auf die Kunden umzulegen.

 
iPhone 2019
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Apple-Preise: Angeblich keine Änderungen für die Endkunden

Bereits am 1. August kündigte der US-Präsident an, dass am 1. September neue Strafzölle in Höhe von 10 Prozent auf die verbleibenden Produkte erhoben werden, die aus China in die USA importiert werden. Dies schickte unter anderem Apples Aktienkurs in den vergangenen Tagen auf eine Talfahrt. Der iPhone-Hersteller hatte zuletzt darum gebeten, dass die notwendigen Komponenten für den kommenden Mac Pro von den Zöllen ausgeschlossen bleiben; Trump kündigte bereits an, dass man dieser Bitte nicht nachkommen werde.

Auch wenn bislang noch unklar ist, welche Produkte des Unternehmens aus Cupertino von den neuen Strafzöllen betroffen sein werden, gibt nun ein aktueller Bericht des Apple-Analysten Ming-Chi Kuo Grund für leichte Entspannung bei den US-Kunden (via 9to5Mac, MacRumors). So soll Apple bereits Vorkehrungen für den Fall getroffen haben, dass man Strafzölle zahlen muss. Das Unternehmen werde angeblich die etwaigen Mehrkosten selbst absorbieren und nicht an die Käufer weiterreichen. Kuo schreibt weiter, dass sich die Hardwarepreise und Vorhersagen der Lieferzahlen für die USA nicht ändern werden.

Die Preise des iPhone, hier unser Langzeit-Test des noch aktuellen iPhone XR, sollen sich nicht ändern:

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iPhone, iPad und mehr: Produktion außerhalb Chinas als Ausweg

Der offensichtlichste Weg, um derartige Strafzölle zu umgehen, ist die Produktion der notwendigen Komponenten und fertiger Geräte außerhalb Chinas. In den kommenden zwei Jahren könne Apple die Fertigung von Produkten, die für die USA bestimmt sind, in andere Länder auslagern. Diese Produktion könnte im Falle von iPhone und AirPods in Indien und Vietnam stattfinden. Wo iPad, Mac und Apple Watch hergestellt werden sollen, ist bislang noch nicht bekannt.

So könnte Apples Produktionsverteilung im kommenden Jahr aussehen (Bildquelle: 9to5Mac)

Im Falle des neuen Mac Pro soll die Endfertigung offenbar, wie beim alten Modell, in den USA stattfinden. Dies wünschte sich zumindest Apple-Chef Tim Cook im Rahmen Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen. Apple benötigt hierfür aber weiterhin Bauteile, die unter anderem aus China kommen.

Was das kommende iPhone 11 angeht, gab es des Weiteren kürzlich Aussagen der Analysten von Citi Research. So sollen sich unter anderem die Preise der drei neuen Modelle im Vergleich zum aktuellen iPhone XS, XS Max und XR nicht ändern.