HTC wagt Neuanfang: So will der Handyhersteller alles besser machen

Mit einem neuen Chef an der Spitze soll zu alter Stärke zurückgefunden werden: Der einst wichtige Android-Hersteller HTC hat sich zurückgemeldet und möchte mit zwei Kernthemen bei den Kunden punkten. Kann das gelingen?
HTC: Neue Konzernspitze soll Wende bringen
HTC hat es in den letzten Jahren sicher nicht leicht gehabt. Der Marktanteil im Bereich der Android-Handys ging immer weiter zurück, heute werden Smartphones des Konzerns unter „weitere“ zusammengefasst. Falls überhaupt noch über HTC berichtet wird, dann meist in Form von Hiobsbotschaften. Das soll sich nun aber ändern, wenn es nach dem neuen CEO Yves Maitre geht. Zuvor hatte er beim Mobilfunkanbieter Orange gearbeitet.
Die bisherige Chefin Cher Wang muss ihren Posten räumen, bleibt dem Unternehmen aber weiter in wichtiger Position erhalten. Ihr zufolge ist Maitre der richtige Mann für den Job. Er würde „die nächste Stufe unserer Reise“ in Angriff nehmen. Der neue CEO hat sich auch schon mit einem zukunftsweisenden Statement zu Wort gemeldet, berichtet PhoneArena. Im Mittelpunkt der neuen Strategie sollen die Themen erweiterte Realität (Augmented Reality) sowie der Mobilfunkstandard 5G stehen.
„Weltweit ist HTC für Anwendungen im mobilen und XR-Bereich bekannt. Ich bin unglaublich motiviert, die Zukunft von 5G und XR mit HTC-Mitarbeitern, Kunden und Investoren zu gestalten. Wir werden unverzüglich daran gehen, den Übergang vom Bau der weltbesten Consumer-Hardware zum Aufbau kompletter Services um sie herum fortzusetzen“, gab Yves Maitre bekannt. Mit XR ist erweiterte Realität gemeint.
Wir haben uns zuletzt das HTC U12 Plus angeschaut. Was wir von dem Handy halten, seht ihr im Video:
HTCs Zeit scheint abgelaufen
Ob HTC den Wandel hin zur Relevanz schaffen kann, darf zumindest bezweifelt werden. Im Handybereich kann der Konzern schon länger nicht mehr mit der starken Konkurrenz aus China mithalten. Bei höherpreisigen Smartphones greifen die Kunden auch seit einigen Jahren lieber zu Handys aus dem Hause Samsung oder Huawei. In Deutschland soll der Marktanteil laut StatCounter bei weniger als einem Prozent liegen, in anderen Ländern – darunter China – ist der Anteil schon nicht mehr messbar. Aus China hatte sich HTC im Mai 2019 „temporär“ zurückgezogen. Mit einer baldigen Rückkehr ist aber nicht zu rechnen.
Mit dem fehlenden Absatz ist natürlich auch der Umsatz stark eingebrochen. Obwohl der Konzern zuletzt erstmals seit vielen Jahren eine Steigerung bekannt geben konnte, sehen die Zahlen weiter düster aus. Im Vergleich zum Vorjahr (August 2018) konnte HTC nur etwa die Hälfte des bisherigen Umsatzes vorweisen.
Das letzte High-End-Smartphone von HTC in Bildern:
Zuletzt hatte HTC mit dem Handy HTC Desire 19 Plus angreifen wollen, doch ein wohl überhöhter Preis und eine mangelnde Ausstattung dürften auch in diesem Fall nicht die erhoffte Wende bringen. Lediglich im Bereich Virtual Reality ist der Konzern noch relevant, hier wird auf das kommende Weihnachtsgeschäft gehofft.