Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Entertainment
  3. Gaming
  4. Twitch wird wegen Sexsucht auf 25.000.000 Dollar verklagt

Twitch wird wegen Sexsucht auf 25.000.000 Dollar verklagt


Der Twitch-Zuschauer, Erik Estavillo, spricht in einer Klage davon, dass die Inhalte zahlreicher Streamerinnen viel zu anzüglich seien. Für Sexsüchtige sei Twitch damit vergleichbar mit einem Casino für Spielsüchtige.

 
Twitch
Facts 
Bildquelle: Twitch//Pokimane/Alinity

Unsere Community ist sich uneinig. Auf der einen Seite wird diese Klage als der erste Schritt in die richtige Richtung betrachtet. Auf der anderen Seite solle sich Erik Estavillo einfach von den Streams fernhalten. Was meint ihr? Doch zunächst - die Story:

Erik Estavillo aus Kalifornien möchte von Twitch 25 Millionen Dollar haben, da die Streamerinnen der Plattform extrem negative Auswirkungen auf seine Sexsucht haben sollen. In der Klage heißt es konkret:

„Twitch hat seinen Zustand durch das Zeigen von vielen sexuell anzüglichen weiblichen Streamern durch den unredlichen Netzwerkcode stark gesteigert, was es dem Kläger unmöglich macht, Twitch zu nutzen, ohne sexuellen Inhalten ausgeliefert zu sein.“

Anzeige

Übrigens folgt Estavillo auf Twitch 786 weiblichen und keinem einzigen männlichen Streamer, wie er selbst in der Klageschrift angibt. Er wirft Twitch des Weiteren vor, dass er die Kanäle nicht nach dem Geschlecht des Streamers wählen kann und er deswegen auf den Thumbnails der Kanäle wieder sexuellen Inhalten ausgeliefert ist. Die Streamerinnen sollen ihm und anderen Betroffenen auch das Geld aus der Tasche ziehen:

„Zusätzlich verschafft sich Twitch einen Vorteil durch den Kläger und anderen Sexsüchtigen, indem sie ihnen erlauben bei diesen weiblichen Streamern zu subscriben, donate oder Bits zu kaufen. Twitch benutzt dieses System der unmittelbaren Befriedigung gegen sexsüchtige Zuschauer in keiner anderen Weise, als eine Casino es tun würde.“

Anzeige

Ein großer Teil der Klage sind Bilder von Streamerinnen, die als Beweis für die sexuellen Inhalte dienen sollen und damit auch die Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen von Twitch belegen sollen. Namentlich genannt werden die folgenden Streamerinnen:

  • Amouranth
  • Quqco
  • ST Peach
  • JadeTheJaguar
  • Pink_Sparkles
  • Valeria7K
  • DanielaAzuage_
  • lilchipmunk
  • iaaras2
  • theRaychul
  • KrystiPryde
  • SonjaShio
  • Gavrilka
  • MizzyRose
  • KayPikeFashion
  • Alinity
  • QTCinderella
  • Pokimane
  • Velvet_7
  • Loserfruit
Anzeige
Mit Bilder versucht Erik Estavillo seine Klage zu untermauern. (Screenshot der Klageschrift, eingegangen am 15.06.2020 beim Superior Court in Santa Clara, Kalifornien, USA unter der Fallnummer: 20CV367206)
Hinweis: Sexsucht und Zwangsstörungen sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen und den Betroffen steht jede Hilfe zu. Hunderte Frauen für ihre bloße Existenz öffentlich anzuklagen und für die eigenen Probleme verantwortlich zu machen, gehört jedoch nicht dazu.
Estavillo verlangt nicht nur 25 Millionen Dollar, sondern auch, dass alle Frauen, die in seinen Augen die Nutzungsbedingungen von Twitch verletzten und dadurch seine Erkrankung verschlimmern, von der Plattform permanent gebannt werden. Die Beschreibung der körperlichen Leiden, die er durch das ständige Schauen (dabei bleibt es natürlich nicht) der Streamerinnen erleiden muss, lest ihr besser selbst nach.

Twitch hat kein offizielles Statement abgeben, es bleibt also abzuwarten, wie sie auf die Klage reagieren.

Übrigens ist Erik Estavillo kein unbekannter Kläger in der Videospielindustrie und hat schon eine wilde Vergangenheit was absurde Klagen angeht. So verklagte er 2009 beispielsweise Blizzard, da er in World of Warcraft zu lange brauchte, um von einem Ort zum nächsten zu laufen. Im selben Jahr klagte er auch gegen Microsoft, Sony und Nintendo, um die Fehler der damaligen Konsolengeneration aufzudecken und ihre Behebung zu erwirken.

Die Durchsetzung der Nutzungsbedingungen auf Twitch, oder auch ihr Ausbleiben, sind definitiv ein Thema für den öffentlichen Diskurs. Doch den sollte vielleicht niemand leiten, dessen Hobby völlig an den Haaren herbeigezogene Klagen sind.

Anzeige