Diese Geschichte versteckt sich hinter dem Counter-Strike-Meme "Clara"
Im letzten Jahr übernahm das „Clara“-Meme die Counter-Strike-Community im Sturm. Wir verraten dir die Geschichte, wie das Meme entstand.
Clara. Das Meme eroberte die Counter-Strike Community letztes Jahr im Sturm. Tausende Spieler benutzten den Namen als Synonym für Cheats wie Aimbots und Wallhacks. Doch was verbirgt sich hinter diesem Namen? Wer ist Clara und wie entstand das Meme um sie?
Alles begann im letzten Jahr mit der Streamerin Haley-Isabel „MissQGemini“. Auf ihrem Twitchkanal spielte sie regelmäßig Counter-Strike: Global Offensive. An einem schicksalhaften Tag äußerte sie sich zu Kommentaren aus der Community, die ihr wiederholt vorwarfen, mit Cheats wie beispielsweise einem Wallhack zu spielen. Ein Wallhack ermöglicht es Spielern, Gegner durch Wände hindurch auszumachen und sich auf diese Weise einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Über die Anschuldigungen sagte sie:
„Wisst ihr was traurig ist? Manchmal bezeichnen mich Leute als Cheaterin nur weil ich eine Frau bin, die Counter-Strike spielt. Haltet die Klappe! Nur weil ich Brüste habe?!“
Das wäre an sich ein klares Statement gewesen, wenn ihr nicht im selben Stream ein fataler Fehler unterlaufen wäre. Nur wenige Minuten später benutzte Sie ein Cheat-Tool und aktivierte ihren Wallhack. Weil sie vergaß, einige Optionen zu aktivieren konnten alle Zuschauer des Streams live verfolgen, wie sie einige Minuten lang mit dem Wallhack spielte. Als sie ihren Fehler realisierte war es schon zu spät und alle Zuschauer machten sich im Chat über sie lustig. Doch anstatt sich mit der Situation abzufinden und den Fehler einzugestehen, verstrickte sie sich immer tiefer in einem Netz von Ausreden.
Zunächst bezeichnete sie den Hack als Glitch. Als ihr das nicht gelang schob sie die Schuld ihrer Freundin Clara zu, die angeblich zuvor am Tag den Hack auf ihren Computer installiert hatte.
„Was zur Hölle?! Clara! Moment, Leute, ich muss meiner Freundin schreiben, Clara. Sie war heute hier und hat auf meinem Computer gespielt. Ich werde sie umbringen! Sie hat mir versprochen keine Cheats auf meinem Computer zu nutzen. Ich sehe das jetzt erst in meinem eigenen Replay. Scheiß auf sie! So etwas passiert, wenn man andere Menschen an seinen Computer lässt.“
Nach dem vergeblichen Versuch, Clara für ihre Cheats verantwortlich zu machen, ging MissQGemini auf Schadenbegrenzungs-Kurs. Sie deinstallierte das Spiel, um einem möglichen Bann des „Valve Anti Cheat-Systems“ zu entgehen und verschob all ihre Skins, die einen Echtgeldwert besaßen auf einen alternativen Account. Einem Bann konnte sie nach der Blamage im Stream natürlich nicht entgehen. Valve schloss sie aus Counter-Strike: Global Offensive aus und auch Twitch bannte ihren Account aufgrund von Verletzungen der Nutzungsbedingungen. Mittlerweile verfügt MissQGemini über einen neuen Account, der allerdings noch nicht gebannt wurde.
Auch in Counter-Strike gibt es sehr teure Items, für die du sehr tief in die Tasche greifen musst.
Nach diesem Zwischenfall übernahm eine Aufzeichnung des Streams mit rasender Geschwindigkeit das Internet. Große Counter-Strike Streamer wie Summit1G reagierten belustigt auf das Video und begannen sofort damit, Clara als Meme zu verbreiten. Nur wenige Tage später war die gesamte CS: GO-Community infiziert. Videoclips mit Titeln wie „Clara war an meinem Computer“ wurden zu hunderten hochgeladen. Auch die Streaming-Community akzeptierte Clara schnell als universelle Bezeichnung für alles, was in Verbindung mit Cheats stand. Noch heute finden sich viele Clara-Kommentare auf CS:GO-Streams, die in den Chats herumgeistern. Selbst professionelle eSportler und Kommentatoren verwendeten den Ausdruck.
Wie steht es mit dir aus? Hast du einen Freund, der schon Bekanntschaft mit Clara gemacht hat? Oder hat sie dir vielleicht selbst schon mal einen Besuch abgestattet? Wann bist du das letzte Mal einem Cheater im Spiel begegnet? Teile dein persönliches Clara-Erlebnis in den Kommentaren mit uns!