Praktisch alle kennen ihn: den roten Punkt am Briefkasten. Doch die Deutsche Post setzt dem gewohnten Anblick ein Ende – aus gutem Grund.
Deutsche Post schafft roten Punkt ab
Der rote Punkt am Briefkasten hat ausgedient. An einigen Stellen schon verschwunden, soll die Kennzeichnung ab dem ersten Halbjahr 2025 schrittweise abgeschafft werden. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem roten Punkt?
Der ist Teil der Briefkastenleerungsanzeige und kennzeichnete bisher Briefkästen mit Sonderleerungszeiten. Das konnte für eine Abendleerung nach 20 Uhr stehen oder dafür, dass ein Briefkasten auch am Sonntag entleert wird. Für eilige Sendungen, Geschäftspost oder auch fristwahrende Briefe an Gerichte und Ämter sind solche Informationen entscheidend.
Doch das System hat ausgedient, wie die Deutsche Post bestätigt: „Leerungen nach 20 Uhr werden nicht mehr angezeigt, da diese spät eingeworfenen Sendungen nicht mehr taggleich, sondern erst am nächsten Tag im Briefzentrum sortiert werden. Einen Kundenvorteil für diese Leerungen gibt es nicht mehr“, so ein Sprecher (Quelle: Bild).
Das macht deutlich, wie sehr der Briefversand bei der Post im Umbruch ist. Konnte man noch vor kurzem davon ausgehen, dass ein Brief am nächsten Werktag nach Einwurf zugestellt wird, ermöglicht die Änderung des Postgesetzes seit Anfang 2025, dass Briefe erst am zweiten Werktag zugestellt werden. Der Post zufolge wird diese längere Laufzeit zum Regelfall.
Es ist daher nur sinnvoll, diese Änderungen direkt über die Briefkästen zu kommunizieren. Der gewohnte rote Punkt suggeriert schließlich, dass auch Einwürfe spät am Tag noch am nächsten Tag ankommen können – inzwischen ein Trugschluss, sofern Kunden nicht draufzahlen wollen.
Statt rotem Punkt kommt QR-Code auf Briefkästen
Ersetzen wird den roten Punkt in Zukunft ein QR-Code. Darüber sollen Kundinnen und Kunden dann nicht mehr nur die Leerungszeiten des jeweiligen Briefkastens erfahren können. Auch Preise für den Briefversand sowie die voraussichtlichen Laufzeiten – also wie lange ein Brief bis zum Empfänger benötigt – sind dann per Smartphone abrufbar.
Doch nicht nur der rote Punkt verschwindet. Auch doppelt beschriftete Briefkästen wie im Bild über dem Artikel soll es so in Zukunft nicht mehr geben. Bisher sind sie vor allem in Berlin noch zu finden. In den kommenden Monaten dürfte sich das ebenfalls ändern.