Die Bewertungsplattform Trustpilot steht in der Kritik: Die Wettbewerbszentrale wirft dem Unternehmen vor, Verbraucher mit vermeintlich authentischen Bewertungen zu täuschen. Das System lasse sich leicht aushebeln, heißt es.
Trustpilot: Vorwürfe wegen irreführender Darstellung
Die Wettbewerbszentrale erhebt schwere Vorwürfe gegen Trustpilot. In einem intern durchgeführten Test zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 wurden gezielt 86 gefälschte Bewertungen auf der Plattform platziert. 31 dieser Bewertungen blieben online, obwohl sie nachweislich falsch waren (Quelle: Spiegel).
Besonders brisant dabei ist, dass laut der Wettbewerbszentrale vor allem positive Fake-Bewertungen entfernt wurden. Das wirft wiederum Zweifel an der Neutralität der Löschpraxis auf.
Der Vorwurf wiegt schwer, denn Trustpilot vermittelt nach außen ein Bild maximaler Verlässlichkeit. Die Plattform wirbt damit, dass nur echte, überprüfte Bewertungen veröffentlicht werden. Genau diesen Anspruch stellt die Wettbewerbszentrale nun öffentlich infrage. Aus Sicht des Verbands handelt es sich um einen klaren Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Der Stein kam offenbar durch ein Mitgliedsunternehmen ins Rollen, das sich bei der Wettbewerbszentrale beschwerte. Der Verband forderte Trustpilot bereits zur Stellungnahme auf. Die Reaktion aus Kopenhagen fiel generisch aus. Man prüfe die Vorwürfe und die eigenen Maßnahmen gegen Bewertungsmissbrauch. Dabei setze man auf Technologien und menschliche Kontrolle.
Was bedeutet das für Trustpilot-Nutzer?
Wer sich bei der Auswahl von Produkten oder Dienstleistern auf Bewertungen verlässt, sollte künftig noch genauer hinsehen. Ein System, das positive Fake-Reviews löscht, aber andere durchwinkt, schafft kein Vertrauen – es gefährdet es. Auch Bewertungsportale brauchen Kontrolle.
Manche Apps drängen Nutzer zu Bewertungen: