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Wenn Bargeld verschwindet: In China zeigt sich, was wirklich passiert

20-Euro-Scheine vor einer Kasse mit Bargeld.
In China kommt man mit Bargeld nicht mehr weit. (© IMAGO / Bihlmayerfotografie / Bearbeitung: GIGA)
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Mit Bargeld haben viele Chinesen nichts mehr am Hut.

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In China ist Bargeld inzwischen kaum noch im Umlauf. Wer dort bezahlen möchte, muss Apps nutzen, sonst steht man schnell im Abseits. Selbst Taxifahrten oder Einkäufe sind ohne Smartphone kaum noch möglich.

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China: Digitalpflicht statt Bargeld

Was in Europa wie Zukunftsmusik klingt, ist in China längst Realität: Münzen und Scheine sind aus dem Alltag praktisch verschwunden. Wer bar zahlen will, hat oft keine Chance mehr, denn selbst kleine Händler oder Taxifahrer verlangen mittlerweile die Zahlung per QR-Code. Die Logos von Alipay und WeChat Pay – den beiden größten digitalen Zahlungsanbietern – prangen an jedem Kassenplatz.

Ältere Menschen müssen mitziehen, sonst bekommen sie Probleme. Wer nicht mit dem Smartphone umgehen kann, ist oft auf fremde Hilfe angewiesen, um ein Taxi zu rufen oder einzukaufen. Touristen ohne chinesisches Konto und App-Zugang geraten in der bargeldlosen chinesischen Welt ebenfalls schnell in Schwierigkeiten, beispielsweise schon bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt.

WeChat und Alipay haben sich zu kompletten Ökosystemen entwickelt. Was als Chat-App oder Bezahldienst begann, umfasst heute auch Steuererklärungen, Arzttermine und Videoportale. Es geht soweit, dass sogar klassische Banken im Alltag überflüssig werden. Für viele Chinesen ist der Bankbesuch nur noch bei Immobiliengeschäften relevant (Quelle: Le Monde).

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Die chinesische Zentralbank versucht, gegenzusteuern. Bereits seit 2014 entwickelt sie eine eigene digitale Währung, den digitalen Yuan. Dieser ist zwar eingeführt, spielt in der Realität aber kaum eine Rolle. Die Bevölkerung vertraut den etablierten Plattformen und nicht der staatlichen Alternative.

Was bedeutet das für Europa?

Der chinesische Weg zeigt, wie eine nahezu bargeldlose Gesellschaft aussehen kann – mit all ihren Konsequenzen: vollständige Kontrolle über den Zahlungsverkehr, Abhängigkeit von wenigen privaten Anbietern und digitale Ausgrenzung älterer Menschen. Für europäische Länder kann China somit als warnendes Beispiel dienen. Wer zu lange zögert, überlässt die Digitalisierung anderen.

Das Beispiel Chinas macht aber auch klar, dass in Deutschland und Europa dringend Wege gefunden werden sollten, die Nachteile einer digitalen Zahlungswelt zumindest zu mildern. Vor allem, je weiter auch hierzulande die Nutzung von Bargeld zurückgeht.

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