Jeder kennt das: Da gibt es bei Amazon ein schickes Blitzangebot, schon folgt der Impulsivkauf. Wenn sich das Produkt am Ende als doch nicht so toll erweist, wie ursprünglich angenommen, kann man es ja immer noch kostenlos zurückschicken. Das lässt Amazon allerdings nicht ganz wortlos zu.

In den vergangenen Jahren machte im Internet schon mehrmals (etwa hier, hier und – nach rekordverdächtigen vier Rücksendungen – hier) die Schreckensmeldung die Runde, dass Kunden urplötzlich und ohne Vorwarnung aus ihrem Amazon-Konto ausgesperrt wurden. Die Begründung: Sie hätten zu häufig Waren per Retourenversand zurückgeschickt und würden daher bei Amazon einen zu hohen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Einleuchtend, wenn man bedenkt, dass die Kunden zwar kostenlos Produkte ab einem Warenwert von 40 Euro zurücksenden können, der Versand und die Bearbeitung allerdings für Amazon einen erheblichen logistischen und finanziellen Aufwand darstellen.

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„Außergewöhnlich hohe Anzahl“ zurückgeschickt: Ich habe Post von Amazon bekommen

Nun gibt es verschiedene Gründe, weshalb man selbst bei normalem Kaufverhalten innerhalb von kürzester Zeit eine ganze Reihe an Rücksendungen vornimmt: Etwa zur Vorweihnachtszeit, in der Amazon schließlich sogar selbst mit einer verlängerten Rücksendefrist geworben hat. In Kombination mit leider nicht zufriedenstellenden Produkten oder Waren, bei denen man am Ende feststellt, dass man sie eigentlich doch nicht braucht, können schnell ein Dutzend Rücksendungen in wenigen Monaten zusammenkommen.

So auch in meinem Fall: Überrascht stellte ich gestern fest, dass ich von Amazon bezüglich meines Kaufverhaltens eine etwas passiv-aggressiv wirkende E-Mail bekam. Hier der genaue Wortlaut:

Guten Tag,

wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Angebot. In den letzten Monaten haben Sie jedoch eine außergewöhnlich hohe Anzahl der bestellten Artikel wieder an uns zurückgesendet. Unserer Erfahrung nach kann eine hohe Anzahl an Rücksendungen darauf hindeuten, dass Kunden mit ihrem Einkaufserlebnis unzufrieden sind. Sollten wir dazu beitragen können, Ihr Einkaufserlebnis zu verbessern, können Sie uns direkt auf diese E-Mail antworten – wir freuen uns über Ihr Feedback.

Bei technischen Schwierigkeiten mit Ihrem Kundenkonto erreichen Sie unseren Kundenservice über unser Kontaktformular : http://www.amazon.de/kontakt

Vielen Dank für Ihren Einkauf bei  Amazon.de

Was will mir Amazon eigentlich damit sagen?

Nach einer ersten Schrecksekunde und dem Realisieren, dass meine Amazon-Mitgliedschaft vorerst nicht in Gefahr zu sein schien, analysierte ich den Wortlaut genauer. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine förmliche E-Mail zu handeln, bei der schlicht nach Feedback bezüglich des Einkaufserlebnisses gefragt wird.

Aus meiner persönlichen Einkaufsliste der Schande:

  • 1. Eine Drohne
  • 2. Handwerkerhandschuhe
  • 3. Ein Wasserfilter
  • 4. Noch eine Drohne
  • 5. Ein Game-of-Thrones-Kalender

Andererseits erzeugen die Nutzerberichte von gesperrten Amazon-Konten ein mulmiges Gefühl, sodass ich sogleich nachhakte, ob mit einer Sperrung zu rechnen sei. Bislang habe ich darauf keine Rückmeldung erhalten – selbstredend halten wir euch auf dem Laufenden, sobald es neue Erkenntnisse gibt. Bis dahin gilt: Übertreibt es lieber nicht bei den Rücksendungen und lasst halt mal das eine oder andere verlockende Blitzangebot liegen.