Kaum eine Pflichtabgabe an den Staat ist so umstritten wie die Rundfunkgebühr, ehemals GEZ genannt. Doch was machen die Rundfunkanstalten eigentlich mit dem 17,50 Euro, die wir ihnen monatlich bezahlen? Eine Infografik klärt auf.
Rundfunkbeitrag: Das meiste Geld geht an die Länder
Wie verwenden ARD, ZDF und Dradio unsere Rundfunkbeiträge? Ein Großteil des Geldes – nämlich 12,37 Euro, also rund 70 Prozent – geht an die ARD. Allerdings kommen davon wiederum nur 2,72 Euro für das Fernsehprogramm von „Das Erste“ zum Einsatz. Der Großteil von den 12,37 Euro geht nämlich an die Landesrundfunkanstalten – also NDR, WDR, BR und Co. Sie erhalten mit 8,52 Euro immerhin fast die Hälfte von unseren 17,50 Euro.
Die Landesrundfunkanstalten verwenden das Geld wiederum für zahlreiche Aufgaben – weniger als die Hälfte, nämlich nur 3,22 Euro, kommt fürs Fernsehen zum Einsatz. Der Rest verteilt sich auf zahlreiche verschiedene Aufgaben. Das Radio, also Hörfunk, nimmt immerhin 2,16 Euro in Anspruch, alle anderen Posten machen jeweils weniger als 1 Euro aus.
ZDF bekommt weniger als 35 Prozent des Beitrags
Das ZDF bekommt wiederum nur 4,32 Euro, also weniger als 35 Prozent des gesamten Rundfunkbetrags. Dieser kommt bei dem reinen Fernsehsender natürlich ausschließlich fürs Fernsehprogramm zum Einsatz – von kleineren Posten wie für das Online-Programm mal abgesehen. Deutschlandradio oder Dradio – die dritte Anstalt, die auf eurem Kontoauszug erscheint – bekommt vom ganzen Beitrag lediglich 0,48 Euro. Der verbleibende Betrag in Höhe von 0,33 Euro geht an die Landesmedienanstalten. Diese verteilen unter anderem Lizenzen für private Radio- und TV-Sender und überwachen die Einhaltung von Medienvorschriften wie den Jugendschutz.
Rundfunkgebühr: Debatte um mutmaßliche ARD-Millionen-Überschüsse
Darüber, ob der Rundfunkbeitrag sinnvoll verteilt wird, lässt sich sicherlich streiten – auffällig ist natürlich der sehr hohe Anteil für die Landesrundfunkanstalten der ARD. Zuletzt hieß es sogar, dass die ARD insgesamt Überschüsse in Höhe von 502,4 Millionen Euro habe – und trotzdem noch mehr Geld haben wolle. Immerhin schlüsseln ARD, ZDF und Dradio die Verteilung recht gut nachvollziehbar auf.
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