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DLSS: Wie genau funktioniert die Nvidia-Technologie?

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Neben Raytracing bewirbt Nvidia seine aktuellen Grafikkarten vor allem mit einer neuen Funktion: DLSS. Doch was genau hat es damit auf sich? Was bringt die neue Grafikfunktion? Und wann sollte ich DLSS aktivieren? GIGA klärt euch auf.

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DLSS: Was ist das – und was bringt die Grafiktechnologie?

Die Abkürzung DLSS steht für „Deep Learning Super Sampling“ und ist eine von Nvidia entwickelte Grafiktechnologie, die für eine höhere Spieleperformance sorgen soll. Genauer gesagt, handelt es sich um eine Art Upscaling-Technologie, bei der das Bild in einer geringeren Auflösung berechnet und anschließend durch spezielle KI-Algorithmen hochskaliert wird. Hierfür nutzt Nvidia ein eigens dafür kreiertes neuronales Netzwerk.

Damit die KI aber überhaupt weiß, wie sie die entsprechenden Spielszenen hochskalieren muss, um sie möglichst gut aussehen zu lassen, muss der Algorithmus erst „angelernt“ werden. Deshalb wird das Netzwerk mit einer großen Menge an hochaufgelösten Bildern gefüttert. Erst mit diesen Daten wird die Echtzeitberechnung auf eurem PC ermöglicht. Da die Berechnung der einzelnen Bilder durch das neuronale Netzwerk weniger rechenintensiv ist als das native Rendern, können so letztlich mehr Bilder generiert werden. Euer Spiel läuft also flüssiger, ohne dabei an Grafikqualität einzubüßen.

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Immer noch nicht überzeugt? Das folgende Video demonstriert eindrucksvoll, warum sich DLSS durchaus lohnen kann:

Call of Duty: Warzone - "4K NVIDIA DLSS"-Vergleich
Call of Duty: Warzone - "4K NVIDIA DLSS"-Vergleich

DLSS 3: Die wichtigsten Unterschiede zu DLSS 2.0

Okay, jetzt wird es etwas verwirrend. Streng genommen ist DLSS 3 nämlich nicht der Nachfolger von DLSS 2.0, obwohl die Bezeichnung das durchaus suggerieren könnte. DLSS 3 ist vielmehr ein Zusammenschluss mehrerer Technologien: Super Resolution (DLSS 2.0), Nvidia Reflex und Frame Generation. Letztere ist dabei Teil der Ada-Lovelace-Architektur und funktioniert zum aktuellen Zeitpunkt nur mit entsprechenden Grafikarten der RTX-4000-Serie. Das ist vermutlich auch der größte Haken an der Sache.

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Was hat es also genau mit diesen (neuen) Technologien auf sich? Die Erklärung in Kurzform lautet wie folgt:

  • Super Resolution: Diese Upscaling-Technologie ist ebenfalls unter dem Namen DLSS 2.0 bekannt und deshalb nicht wirklich neu. In Kombination mit der Frame Generation lassen sich die FPS in Spielen theoretisch vervierfachen.
  • Nvidia Reflex: Alle relevanten Berechnungen der CPU und GPU werden synchronisiert, um die Systemlatenz zu verringern. Da die Frame Generation eine leichte Erhöhung der Latenzzeit mit sich bringt, sorgt Nvidia Reflex also für die entsprechende Kompensation.
  • Frame Generation: Bei der Technologie handelt es sich um ein komplett neues Feature, das mittels Algorithmen und den auf der GPU befindlichen „Optical Flow Accelerators“ zusätzliche Frames generiert. Dadurch werden die FPS effektiv verdoppelt.
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So gut diese Technologie auch klingen mag, so richtig überzeugt haben mich die neuen RTX-Karten trotzdem nicht:

Welche Grafikkarten unterstützen DLSS?

DLSS steht bislang nur Besitzern einer RTX-Grafikkarte zur Verfügung – und das aus gutem Grund. Erst seit dieser Generation verbaut Nvidia in ihren Karten die notwendigen Tensor-Kerne. Je leistungsstärker die Grafikkarte, desto mehr der KI-fähigen Rechenkerne finden sich auf der Platine. Folgende Nvidia-GeForce-GPUs unterstützen derzeit DLSS:

Wer von sämtlichen Funktionen des neuen DLSS-3-Standards profitieren möchte, benötigt dafür zwingend eine RTX-Karte der aktuellen Generation – also beispielsweise die RTX 4080 oder 4090.

Eine Internetverbindung braucht man für den Einsatz von DLSS übrigens nicht. Die errechneten Spieleprofile des Supercomputers werden über ein Framework, also eine Art Programmiergerüst, namens NGX für die Grafikkarte bereitgestellt. Dieses wird bei der Installation des Grafikkartentreibers gleich mit installiert.

Welche Spiele unterstützen DLSS?

Mittlerweile existieren RTX-Karten seit mehreren Generationen und dementsprechend wird DLSS auch von immer mehr Spielen unterstützt. Im folgenden findet ihr eine kleine Auswahl aktueller Titel, bei denen DLSS funktioniert:

Eine komplette Liste mit allen kompatiblen Spielen sowie Anwendungen, findet ihr übrigens direkt bei Nvidia.

Neben DLSS ist Raytracing noch eine weitere Technologie, die eure Spiele besser aussehen lassen soll:

Während DLSS in der Version 2.0 inzwischen relativ weit verbreitet ist, wird DLSS 3 aktuell nur von wenigen ausgewählten Spielen unterstützt. Die komplette Liste aller DLLS-3-fähigen Spiele findet ihr wie gewohnt bei Nvidia. Hier eine kleine Auswahl:

Wann lohnt sich der Einsatz von DLSS – und wann nicht?

DLSS ist dann am effektivsten, wenn möglichst hohe Auflösungen erzielt werden sollen und eure nativ gerenderte Bildrate unter 60 FPS (Bilder pro Sekunde) liegt. Mit anderen Worten: Wird die Grafikkarte zum echten Flaschenhals, lohnt sich der Einsatz von DLSS am meisten. Wer zusätzlich von Raytracing profitieren möchte, kommt um DLSS mittlerweile kaum herum. Laut Nvidia lässt sich die Leistung von einigen Spielen durch das Aktivieren DLSS 2.0 verdoppeln oder sogar verdreifachen. Dank der in DLSS 3 enthaltenen Frame Generation kann die Performance in einigen Fällen sogar vervierfacht werden. Das tatsächliche Leistungsplus hängt aber noch von zahlreichen anderen Faktoren ab, weshalb ihr solchen Angaben immer mit einer gesunden Skepsis begegnen solltet.

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Es gibt aber auch Szenarien, in denen sich der Einsatz von DLSS eventuell gar nicht lohnt. DLSS braucht für jedes zu berechnende Bild eine fixe Zeit, um auf die Daten des neuronalen Netzwerks zuzugreifen. Das kann mitunter länger dauern als die native Berechnung des Bildes – vorausgesetzt, die grafischen Ansprüche (Einstellungen, Auflösung oder Qualität) fallen nicht zu hoch aus. Ist also nicht die Grafikkarte, sondern der Prozessor oder eine andere Komponente der Flaschenhals, bietet DLSS meist keinen wirklichen Mehrwert.

DLSS ohne RTX-Grafikkarte: AMD und Intel machen es möglich

Zwar mag DLSS nach wie vor die am weitesten verbreitete Technologie sein, doch die Konkurrenz schläft nicht – und hiervon profitieren letztlich vor allem die Spielerinnen und Spieler. Die Antwort von AMD hört auf den Namen „FidelityFX Super Resolution“ und funktioniert im Prinzip auf sehr ähnliche Weise. Der Hauptunterschied besteht allerdings darin, dass sich die Technologie nicht auf die hauseigenen Radeon-Grafikkarten beschränkt, sondern auch mit GPUs anderer Hersteller funktioniert. Mit der Veröffentlichung von FSR 2.1 wurde die Technologie außerdem in etlichen Punkten verbessert und soll künftig bei noch mehr Spielen angeboten werden.

Auch Intel ist mittlerweile in das Grafikkartengeschäft eingestiegen und hat mit „Xe Super Sampling“ (kurz: XeSS) ebenfalls eine Upscaling-Technologie im Portfolio. Ähnlich wie bei FSR von AMD verfolgt man auch hier den Ansatz, dass die Software unabhängig vom Hersteller der jeweiligen Grafikkarten genutzt werden kann. Allerdings nur dann, sofern die Technologie auch vom jeweiligen Spiel unterstützt wird. Hier bildet Intel derzeit noch das Schlusslicht, da der Standard bislang nur bei verhältnismäßig wenig Titeln funktioniert.

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