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Konzert-Tickets bei Facebook kaufen? Vorsicht, Betrug & Abzocke!

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Zu nahezu jedem Konzert und anderen Events gibt es bei Facebook eine entsprechende Veranstaltung. Dort können Teilnehmer über den Termin diskutieren. Oft findet man hier auch Ticketangebote von Leuten, die die Veranstaltung angeblich nicht besuchen können. Hier lauern aber zahlreiche Betrüger.

 
Netzkultur
Facts 

Im Diskussionsbereich bei den Facebook-Veranstaltungen können Fans ein Gesuch posten. So hat man selbst durchaus noch die Chance, eine Karte zu kaufen. Vor allem bei ausverkauften Events findet man mit Glück noch jemanden, der seine Karte loswerden will. In diesem Bereich tummeln sich aber zahlreiche Betrüger. Es gibt also ein hohes Risiko, auf den Ticketbetrug hereinzufallen und sein Geld zu verlieren.

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Fake-Tickets bei Facebook: So funktioniert der Betrug

In den Facebook-Veranstaltungen wie für das VV-Konzert in Berlin Mitte Februar findet man oft Beiträge wie diese:

  • „Hallo Kumpel, sucht jemand nach Tickets? Ich habe noch Karten übrig!!  Aufgrund des Zustands meiner Schwester können wir nicht mehr teilnehmen !!  Deshalb bieten wir sie zum Sonderpreis an!  PN an mich oder Like meinen Beitrag Danke“
  • „Nach reiflicher Überlegung. Ich habe 5 Tickets für VV | Neon Noir Tour 2023. Jedes Ticket kostet 35€. Um Authentizität zu gewährleisten und Geschichten zu vermeiden, die das Herz berühren. Das Ticket wird vor der Bezahlung zugestellt. Dankeschön“
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Vorsicht beim Ticketkauf: Das solltet ihr vorher wissen
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Das Event ist seit Wochen ausverkauft. Auf den ersten Blick bietet sich hier also die ideale Möglichkeit, doch noch an eine Karte zu kommen, um Ville Valo live zu sehen. Zudem scheint man dem angeblichen Verkäufer noch etwas Gutes zu tun, schließlich scheint man die Tickets aufgrund einer Notlage loswerden zu müssen. Schon auf den zweiten Blick erkennt man aber den Ticketbetrug: Diese betrügerischen Ticketangebote zeichnen sich durch eine schlechte Sprache aus. Man merkt, dass die Beiträge hier einfach mit einem Übersetzer-Tool ins Deutsche übertragen wurden. Oft liest man auch englischsprachige Angebote – das ist bei Terminen in Deutschland verdächtig. Vor allem bei deutschsprachigen Bands enttarnt man so leicht den Betrugsversuch.

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Ticket-Angebote bei Facebook? So erkennt man Betrüger

So könnt ihr die Ticketbetrüger bei Facebook schnell erkennen:

  • Die Angebote sind in schlechtem Deutsch oder in englischer Sprache verfasst.
  • Nutzer von deutschsprachigen Beiträgen antworten plötzlich auf Englisch.
  • Die Betrüger sind meistens bei mehreren Veranstaltungen gleichzeitig aktiv. Sie fragen also nach, für welches Konzert ihr die Karten haben wollt.
  • Schaut euch das Profil des potentiellen Verkäufers an. Oft findet man hier neben einem Profilbild, Chronikfoto und Namen keine weiteren Angaben. In vielen Fällen wurden die Profile nur für die Betrügereien erstellt und Bilder von anderen Social-Media-Kanälen geklaut.
  • Auch wenn ihr aber auf „lebendige“ Profile mit vielen eigenen Beiträgen und Informationen stoßt, solltet ihr vorsichtig sein. Dann kann es sich um Profile handeln, deren Anmeldedaten gestohlen wurden.
  • Im Gesprächsverlauf bieten euch Betrüger an, einen „Kaufnachweis“ zu schicken. Diese Nachweise sind aber in der Regel gefälscht. So findet man hier zwar eine Bestellnummer von Eventim und Co., allerdings sollte man einen genauen Blick auf solche Nachweise werfen. Oft finden sich hier falsche Angaben, bei denen zum Beispiel Sitzplätze für eine reine Steh-Location ausgewiesen werden.
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  • Manchmal bekommt man das Bild von einem fotografierten Ticket als angeblichen Nachweis für die Echtheit. Über eine Rückwärtssuche bei Google findet man manchmal heraus, dass solche Bilder von eBay, eBay Kleinanzeigen und anderen Portalen gestohlen wurden. Entdeckt ihr das Foto auf einer anderen Plattform, fragt den Verkäufer dort, ob das Ticket auch bei Facebook angeboten wurde.
  • Verlasst euch auch nicht darauf, wenn ihr eine Kopie eines Personalausweises geschickt bekommt. Das Dokument kann gestohlen worden sein.
Facebook Ticket Betrug
So viele englischsprachige Nutzer, die plötzlich nicht mehr zu einem Konzert in Deutschland gehen können? Da ist etwas faul. (Bildquelle: GIGA)
  • Manchmal verlangen die Ticketbetrüger im Gegenzug auch euren Ausweis als „Sicherheit“. In diesem Fall haben es die Kriminellen in erster Linie nicht auf euer Geld, sondern eure Daten abgesehen. Mit der Personalausweiskopie können sie zum Beispiel beim nächsten Mal bei anderen potentiellen Opfern auf Beutezug gehen oder euch durch Identitätsdiebstahl anderweitig schaden.
  • Lasst euch nicht auf eine Online-Zahlung ein. Gebt vor allem keine Kreditkartendaten heraus. Privatverkäufe über eine Kreditkarte sind sehr unüblich. Verlasst euch auch nicht auf eine PayPal-Zahlung. Die Betrüger bestehen vermutlich auf die „Freunde“-Option, um Gebühren zu sparen. Darüber könnt ihr euer Geld aber im Betrugsfall nicht zurückbekommen.
  • Verzichtet bei Facebook vor allem auf Online- und Print@home-Tickets. Diese können mehrfach weitergegeben werden und ihr könntet am Einlass mit einem bereits genutzten Ticket abgewiesen werden. Solche Tickets lassen sich auch einfach fälschen, wenn andere Nutzer Konzertkarten bei eBay und Co. anbieten und der Strich-Code auf dem Artikelfoto sichtbar ist.
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Auf Ticketbetrug bei Facebook reingefallen – und jetzt?

Grundsätzlich solltet ihr beim Ticketkauf abseits der offiziellen Plattformen wie Ticketmaster oder Eventim vorsichtig sein. Bei privaten Angeboten online solltet ihr auf eine persönliche Übergabe vor Ort bestehen und euch nicht darauf einlassen, ein Ticket per E-Mail geschickt zu bekommen. Falls ihr über die offiziellen Anlaufstelle nicht mehr fündig werdet, steuert zunächst eBay, Kleinanzeigen und Co. an. Auch hier ist man zwar vor Ticketbetrügern nicht sicher, aber kann dank der Bewertungssysteme zuverlässige Verkäufer einfacher finden als bei anonymen Facebook-Profilen.

Generell solltet ihr keinen höheren als den Originalpreis zahlen. Gerade die hohen Schwarzmarktpreise sorgen dafür, dass sich viele Betrüger im Ticketbereich aufhalten. Auch bei Zweitanbietern wie Viagogo oder Ticketbande solltet ihr vorsichtig sein, da man hier bei ausverkauften Events ebenfalls oft einen höheren Preis bezahlt.

Seht ihr verdächtige Angebote im sozialen Netzwerk, könnt ihr diese Profile bei Facebook melden. Seid ihr bereits auf den Betrug reingefallen, solltet ihr bei der Polizei eine Anzeige erstatten. Das gilt vor allem dann, wenn ihr private Daten verschickt habt, etwa einen eingescannten Personalausweis. Eine Anzeige könnt ihr auch online aufgeben.

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