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Abstract schreiben: Anleitung, Funktion & Beispiele

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Dieser Ratgeber erläutert die Funktion eines Abstracts und gibt euch eine praktische Anleitung, mit der ihr ganz leicht ein Abstract schreiben könnt. Für viele wissenschaftliche Arbeiten ist die Voranstellung eines Abstracts obligatorisch - es ist aber auch wenn es nicht verlangt ist immer ein Gewinn für eure Leser. 

 
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1. Was ist ein Abstract und welche Funktion erfüllt es?

  • Ein Abstract ist eine eigenständige Textsorte, die in der Regel wissenschaftlichen Arbeiten vorangestellt ist.
  • Das Abstract ist die prägnante Inhaltsangabe eines umfangreicheren Textes.
  • Es kann auch dazu verwendet werden, Texte zu internationalisieren, wenn es in Englisch geschrieben wird.
  • Ein Abstract ist keine bewertende Textsorte, sondern es beschreibt die Inhalte und Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit in sehr verdichteter Form.
  • Die Länge eines Abstracts ist grundsätzlich variabel.
  • Abstracts sind selten länger als ca. 10 Prozent des Textes, den sie zusammenfassen.
  • Die Anforderungen an den Umfang eines Abstracts unterscheiden sich in den einzelnen Wissenschaften - erkundigt euch nach den Gepflogenheiten an eurem Institut. Es gibt Abstracts aus zwei bis drei Sätzen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften sind Abstracts im Schnitt zwischen 200 und 250 Wörtern lang.
  • Außerdem unterscheiden sich Abstracts auch nach dem jeweiligen Erscheinungsort der wissenschaftlichen Arbeit.
  • Wenn es um die Veröffentlichung auf Konferenzen, in Sammelbändern und Fachzeitschriften geht, bekommt ihr in der Regel klare Vorgaben von den Verantwortlichen.
  • Grundsätzlich gilt: Gestaltet das Abstract objektiv, genau, kurz, aber vollständig. Formuliert es so, dass die Leser wissen, ob der ganze Text für sie interessant ist bzw. macht sie auf die Inhalte neugierig.
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gute abstracts helfen bei der wissenschaftlichen karriere

2. Informationen, die ein Abstract enthalten muss

Das Abstract darf keine Informationen enthalten, die im eigentlichen Text nicht enthalten sind. Ihr dürft also keine zusätzlichen Angaben machen. Außerdem werden im Abstract auch keine Begriffe definiert. Demgegenüber gibt es Informationen, die ein Abstract enthalten muss:

  • Titel und Autor des Textes
  • Ziel / These der Forschungsarbeit
  • Die wichtigsten Ergebnisse
  • Methoden - wie habt ihr gearbeitet? Statistische quantitative/qualitative Erhebung, Auswertung von Literatur, usw. Welche Art von Daten wurde untersucht / erhoben?
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student in der bibliothek

3. Wie ihr ein gutes Abstract verfasst

Damit ihr am Ende ein gutes Abstract habt, ist es wichtig euch den Leser vor dem Schreiben zu vergegenwärtigen. In der Regel sind es wissenschaftlich arbeitende Menschen, die viel lesen und auf bestimmte Themengebiete spezialisiert sind. Ihr wollt möglichst viele Leser erreichen, also ist es wichtig, dass der Mehrwert eurer Arbeit deutlich wird und die Rezipienten schnell erkennen können, ob es sich für sie lohnt, die gesamte Arbeit zu lesen.

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Es ist äußerst hilfreich, wenn ihr euch in wissenschaftlichen Fachzeitschriften & Sammelbänden umseht und dort besonders die Abstracts studiert. Ihr werdet interessante Anregungen finden, wie ihr euer eigenes Abstract am besten schreiben könnt.

Ihr müsst ein Surrogat eurer Arbeit erstellen - das funktioniert selten gleich beim ersten Versuch. Schreibt einfach los und beginnt dann zu kürzen. Bearbeitet die berühmten W-Fragen:

  • Was sind die Grundthesen der Arbeit bzw. wie lautete die forschungsleitende Frage?
  • Welche Methoden wurden zur Überprüfung der These angewendet?
  • Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
  • Worin liegt der Wert der jeweiligen Forschungsarbeiten? Wer kann von diesem Wissen profitieren?

lesen und schreiben gehören zum studium

Das Wichtigste sollte am Anfang stehen und den Leser neugierig machen. Ein schlüssiger und sehr üblicher Aufbau ist:

  1. Ziel der vorliegenden Arbeit
  2. Untersuchungsmethode
  3. Ergebnisse

Verwendet keine Füllwörter und achtet auf den schlüssigen Zusammenhang der Sätze. Keine Stichwortsammlung! Gebt das Abstract jemandem zum Lesen, der die gesamte Arbeit nicht kennt.

4. Checkliste Abstract - alles drin?

Viele müssen während ihres Studiums gar keine Abstracts schreiben und werden zum ersten Mal bei der Abschlussarbeit damit konfrontiert. Das ist schade, denn wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, ist darauf angewiesen, dass er erfolgreich publiziert. Wenn ihr auf einen Call for Papers reagiert, kann das Abstract darüber entscheiden, ob euer Beitrag genommen wird. Gute und erfolgreiche Abstracts für eure Aufsätze und wissenschaftlichen Arbeiten schreiben zu können, ist ein wichtiger Baustein eurer Karriere. Eine gute und sinnvolle Übung ist es auch, wenn ihr euch zu den Büchern, die ihr im Rahmen des Studiums gelesen habt, ebenfalls Abstracts anlegt. Diese sind nützlich, um auch Jahre später schnell wieder darauf zugreifen zu können und ihr übt euch dabei in der Technik des Abstracts-Schreibens.

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bücher zusammenzufassen ist eine gute übung

Lasst also euren ersten Entwurf ein wenig ruhen, nehmt ihn dann wieder zur Hand und entscheidet:

  • Sind die Formulierungen sprachlich ansprechend und wecken das Leser-Interesse?
  • Sind alle wichtigen Informationen enthalten?
  • Was kann noch gekürzt werden?

5. Beispiel für Abstract-Formulierungen

Inhalte des AbstractsBeispiel
Ziel der ArbeitDas Ziel dieser wissenschaftlichen Studie ist die Untersuchung der Arbeitsbedingungen von Online-Journalisten im Vergleich zu Print-Journalisten.
MethodenZu diesem Zweck wurden mithilfe eines quantitativen Verfahrens Daten zur Arbeitszeit, dem Arbeitsort und anderen bestimmenden Faktoren in Online-Verlagen erhoben und ein qualitativer Fragenkatalog aus einer Stichprobe von 100 Journalisten ausgewertet.
ErgebnisseDie Ähnlichkeiten und Unterschiede der Arbeitsweisen von Online- und Print-Redakteuren konnten ermittelt und beschrieben werden. Dabei stellte sich insbesondere heraus, dass sich vor allem die Art der Recherche in den beiden Bereichen signifikant voneinander unterscheidet.
Für wen interessant?Die Ergebnisse sind auch jenseits der Publizistik-Wissenschaft interessant für alle Journalisten, die ihre Arbeit kritisch reflektieren möchten.

Ausgedachte Beispiele sind nur zur ersten Orientierung sinnvoll - die beste Möglichkeit ist wirklich, wenn ihr euch ein beliebiges Fachmagazin aussucht und die Abstracts lest und die Studien dazu überfliegt.

Bilder: Via Shutterstock.com

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