Zombies sind dumm, triebhaft, fressen ausschließlich Gehirne und plagen uns entweder, weil in der Hölle kein Platz mehr ist oder weil das Militär mal wieder in der Petrischale gepanscht hat. Zombie-Filme haben klare Regeln. Jeder kennt sie, nur selten werden sie gebrochen. Zu selten! Die laufenden Toten wandeln gern auf ausgetretenen Pfaden. Dass es unter der untoten Filmhorde aber auch interessante Abweichler gibt, wird oft vergessen. Wir stellen euch 11 Zombie-Filme vor, die anders sind als der zerfaulte Mainstream. Es sind Filme, die mit ihrem Genre spielen oder die Horde mit unkonventionellen Mitteln in sein unbekanntes Grenzland locken. Kurz: Gute Zombie-Filme, die jeder Fan unbedingt kennen sollte.
Wer „The Battery„(Ben & Mickey vs. The Dead) noch nicht gesehen hat, der braucht hier ehrlich gesagt gar nicht weiterlesen. Der geneigte Zombie-Fan, der etwas auf sich hält, muss diesen Film aus dem Jahr 2014 einfach gesehen haben. Ich meine es ernst, Leute. Wer auf der Suche nach guten Zombie-Filmen fernab des Mainstreams und seiner üblichen Gepflogenheiten ist, der hat mit „The Battery“ den Jackpot bereits getroffen. Jeremy Gardners Film ist jenes kleine, feine Meisterstück, mit welchem man jeden Exkurs in die alternative Spähre des Zombie-Films beginnen sollte. Gardner ist übrigens bald mit „Spring“ wieder im Kino zu sehen. Auch unbedingt sehenswert!
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Grace
Gleich mal eine wichtige Warnung vorweg: Wer schwanger ist oder ein Baby plant, sollte um diesen Zombie-Film einen ganz weiten Bogen machen. „Grace“ (2009) von Paul Solet ist starker Tobak. Die junge Madeline verliert bei einem Autounfall nicht nur ihren Gatten sondern auch ihr Baby. Zur Welt bringt sie ihr Kind mit Hilfe einer Alternativ-Medizinerin dennoch. Was folgt ist ein gekonnt psychologisierter Thriller, der sich trotz seinen schweren Stoffes immer wieder auch als humorvolle Farce geriert. Für Menschen ohne Kinderwunsch ein echtes Highlight. Der Rest darf sich diesen Zombie-Film gern sparen.
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The Signal
Ein ungeschliffener Diamant ist das Signal von den drei Nachwuchsregisseuren Bruckner, Bush und Gentry. Weder Virus noch höllischer Platzmangel sind dieses Mal für die Zombie-Apokalypse verantwortlich. In „The Signal“ ist es eine mysteriöse Übertagung, die alle Menschen, die mit ihr über Handys, Fernseher oder das Radio in Berührung kommen, in psychopathische Gewalttäter verwandelt. „The Signal“ ist dabei als kunstfertiger Episodenfilm angelegt. Was als ultra-brutale Medienkritik und gesellschaftliche Entfremdungsdiagnose beginnt, ufert in der Mitte des Films zu einer bizarr-komischen Groteske aus, um sich schließlich im Einmaleins eines klassischen Liebesfilms wieder zu besinnen. Nicht ganz rund, aber unglaublich packend und schockierend.
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American Zombie
Die Mockumentary „American Zombie“ bedient sich schamlos an der Prämisse des GIGA-Beitrags zum Thema. Und das obwohl American Zombie schon fünf Jahre alt ist. Filmemacherin Grace Lee begleitet eine Gruppe von Zombie-Aktivisten, die in Los Angeles für ihre Rechte kämpfen. Marginalisiert und diskriminiert, wollen die Mitglieder der ZAG (Zombie Activist Group) eine neue Wahrnehmung von Zombies in der Gesellschaft erstreiten. American Zombie muss man nicht sehen. Zorn of the Dead hat zu diesem Thema wirklich schon alles gesagt.
Fido
Dass Zombies auch nur Menschen sind, beweist dieser Film auf eindrucksvolle Art und Weise. In „Fido“ wurden die Zombies domestiziert und leben als billige Arbeitskräfte unter normalen Menschen. Angelegt in einem alternativen Universum der 50er Jahre, spielt diese Sozial-Satire nicht nur mit den Genrekonventionen (und ein paar Innereinen), sondern entlockt dem Stoff sogar etwas Herzwärme. Quasi das „Pleasantville“ des Zombie-Films (Was du kennst Pleasantville nicht? Nachholen! Sofort!)
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Re-Animator
Für viele ist „Re-Animator“ einer der besten Horror-Filme überhaupt. Basierend auf einer Geschichte von Grusel-Urvater H.P. Lovecraft legt Regisseur Stuart Gordon seinen Film zunächst als klassische „Mad Doctor“-Story an. Doch die Experimente von Bösewicht Dr. West laufen schon bald dermaßen aus dem Ruder, dass es eine wahre Freude ist. So darf man Arschloch West zum Beispiel gerne als großen Sympathieträger des Films bezeichnen. „Re-Animator“ ist eine wilde Bestie, die sich wirklich nur Hartgesottene geben sollten. Ein Klassiker.
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Gute Zombie-Filme, die anders sind: So macht die Zombie-Apokalypse wieder Spaß