Die Deutsche Bahn kriegt von allen Seiten ihr Fett weg – selbst die freundlichen Schweizer treffen glasklare Maßnahmen.
Im Fernverkehr sind Landesgrenzen eigentlich kein Hindernis für die Deutsche Bahn. Nach Österreich oder Frankreich etwa oder Richtung Belgien, das war lange Jahre kein Problem. An der Grenze zur Schweiz zeigt sich jedoch jetzt, in was für einem desolaten Zustand die Bahn sich befindet.
Schweizer machen bei Verspätungen der DB nicht mit
In die Schweiz ging es mit der Bahn lange Zeit problemlos und ohne Umstieg an der Grenze. Direktverbindungen waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das sieht inzwischen anders aus, denn die Schweizer Bundesbahnen (SBB) stoppen auf bisher vier Routen, die aus Deutschland kommen, die Züge der DB kurz hinter der Grenze in Basel. Wer weiterfahren will, muss in Züge der SBB wechseln.
Der Grund ist ein Stachel im Fleisch der Bahn, den sie einfach nicht loswird: „Züge aus Deutschland treffen seit 2022 regelmäßig mit Verspätung ein“, schreiben die SBB (Quelle: Deutsche Welle). Der Schritt sei notwendig, um „die Übertragung der Verspätungen auf das schweizerische Netz zu minimieren“.
Andere Strecken von Deutschland in die Schweiz haben noch eine Schonfrist: Hier wird den deutschen Zügen eine Verspätung zwischen 10 und 15 Minuten zugestanden. Sind sie noch in diesem Zeitfenster, dürfen sie direkt weiter. Bei längeren Verspätungen heißt es auch hier: Umsteigen bitte, die SBB übernehmen.
Armutszeugnis für die Deutsche Bahn
Wer in den vergangenen Monaten und Jahren mit der Bahn gefahren ist, weiß: 10 bis 15 Minuten Verspätung wären ein absoluter Glücksfall und kommen kaum vor. Ausfälle oder stundenlange Verspätungen sind keine Seltenheit mehr.
Kein Wunder also, dass die weit zuverlässigeren SBB sich schützen. In der Schweiz fahren zwischen 98 und 99 Prozent der Züge pünktlich. Für die DB mit derzeit 57,2 Prozent pünktlicher Abfahrten im Fernverkehr (also unter 6 Minuten später als im Fahrplan, Quelle: Deutsche Bahn) sind solche traumhaften Werte noch auf Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – nicht in Reichweite.