Das wohl nutzloseste, aber auch coolste Technikprojekt des Jahres – und ihr wollt es unbedingt sehen.
Alle Welt schaut derzeit gespannt auf die Nintendo Switch 2. Doch vergesst für einen Moment die Jagd nach der neuesten Spielkonsole: Auf der ersten Switch-Generation läuft nämlich mittlerweile iOS – das Betriebssystem des iPhones. Was hat es damit auf sich, und wie sinnvoll sind solche Basteleien überhaupt?
Wenn die Switch plötzlich zum iPhone mutiert
Während sich Millionen von Menschen in den letzten Wochen mit der neuen Nintendo Switch 2 beschäftigten, hat ein X-Nutzer einen ganz anderen Weg gewählt. PatRyk (@Patrosi73) hat einfach etwas verrückt Geniales gemacht: Er hat iOS auf einer originalen Nintendo Switch zum Laufen gebracht.
Kein Witz. Kein Fake. Keine iOS-Optik auf Linux-Basis – sondern das echte Ding. Mehr oder weniger.
Laut eigenen Angaben verbrachte PatRyk ganze zwei Tage damit, eine vollständige iOS-Version über den Emulator QEMU auf dem Tegra-X1-Chip der Switch zu starten. QEMU ist ein Open-Source-Virtualisierer, der Hardwarearchitekturen in Software emuliert – ideal also für Plattform-Experimente wie dieses. Das Ergebnis: iOS läuft auf der Switch. Wirklich.
Zwar nicht nativ, sondern emuliert – und das in einem Tempo, das eher an Schneckenrennen als an flüssige Bedienung erinnert. Aber: Es bootet, und das ist für Kenner der Apple-Welt schon eine kleine Sensation. Schließlich ist es notorisch schwer, iOS überhaupt außerhalb von Apple-Hardware zum Laufen zu bringen.
Das langsamste iPhone der Welt – und das coolste?
Natürlich dürfen wir die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. PatRyk selbst nennt sein Werk das „langsamste iPhone der Welt“ – und das völlig zu Recht. Bedienen lässt sich das Ganze so gut wie gar nicht. Praktisch ist es also nicht. Aber: unglaublich cool ist es trotzdem.
Denn es zeigt: Wer genug Geduld, Neugier und Humor mitbringt, kann selbst Apples mobile Festung auf einer Nintendo-Konsole knacken – zumindest virtuell.
Warum das alles? Ganz einfach: Warum nicht? Für PatRyk ging es bei der Aktion offensichtlich um den Spaß an der Sache – nicht um Produktivität. In seinem Beitrag kommentiert er trocken:
„Ich habe meinen Verstand verloren (und zwei Tage meines Lebens, um das zu installieren).“
Wem das jetzt Lust auf mehr macht: Auf GitHub gibt’s weitere Details und den Quellcode zum Experiment.
Was davon bleibt: Zugegeben, ein Ersatz fürs iPhone ist das iOS-Switch-Projekt nicht. Und wer ernsthaft versucht, damit den App Store zu nutzen, sollte es besser gleich lassen. Aber als technisches Statement, als kreativer „Weil-es-geht“-Hack, verdient die Aktion definitiv Respekt – und ein anerkennendes Schmunzeln.