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Google Pixel Watch im Test: Der Grundstein ist gelegt

Die Google Pixel Watch ist eng mit Fitbit verbunden. (© GIGA)

Google hat mit der Pixel Watch seine erste eigene Smartwatch auf den Markt gebracht, die es mit der Apple Watch und Samsung Galaxy Watch aufnehmen soll. Ich habe die Pixel Watch in meinem Alltag und beim Sport verwendet und verrate euch im Testbericht, wie gut die Smartwatch wirklich ist. Perfekt ist die Uhr nämlich nicht, wie sich schnell herausstellte.

 
Google
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Google Pixel Watch im Test: Fazit

GIGA-Wertung: 6.5 / 10

Google hat mit der Pixel Watch eine sehr hochwertige kleine Smartwatch gebaut, die ihr volles Potenzial noch nicht ganz ausschöpfen kann und mit einer viel zu kurzen Akkulaufzeit zu kämpfen hat. Auch die Fitbit-Integration wirkt mehr aufgesetzt als wirklich integriert, wie man es eigentlich von einer Software erwarten würde, die Teil des Google-Konzerns ist.

Die erste Generation eines neuen Produkts ist nie perfekt und komplett an die Wand gefahren hat Google die Pixel Watch meiner Meinung nach auch nicht. Ich habe sie nämlich gern getragen. Google weiß jetzt zudem, wo das Unternehmen bei der zweiten Generation einer Pixel Watch nachbessern muss. Die Software und Akkulaufzeit sind die zwei größten Baustellen, die unbedingt angegangen werden müssen. Ob das schon im nächsten Jahr klappt, weiß ich nicht. Bei den Pixel-Handys hat es erst nach vielen Jahren mit dem Pixel 6 Pro geklappt.

Wenn Google das Ökosystem aus Smartphone, Kopfhörern, Smartwatch und Tablet wirklich sinnvoll formen möchte, dann wurde mit der Pixel Watch ein weiterer Grundstein dafür gelegt. Ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft, würde aktuell aber vom Kauf der Pixel Watch abraten, wenn ihr sie nicht sowieso kostenlos mit dem Kauf des Pixel 7 Pro bekommen habt oder später viel günstiger bekommt. Mit Preisen ab 379 Euro ist sie in meinen Augen für die gebotene Leistung nämlich zu teuer.

Google Pixel Watch
Google Pixel Watch
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 19.04.2024 00:39 Uhr

Vorteile:

  • Display
  • Verarbeitungsqualität
  • Sensoren
  • Leistung
  • Update-Garantie

Nachteile:

  • Akkulaufzeit
  • Kabellose Ladefunktion
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Qualitativ auf ganz hohem Niveau

Die Google Pixel Watch ist extrem gut verarbeitet. (Bildquelle: GIGA)

Google verfolgt mit der Pixel Watch im Bereich des Designs eine ganz eigene Strategie. Die Smartwatch ist komplett rund gestaltet und besitzt ein speziell für diese Uhr angefertigtes Glas, welches an allen Seiten weit abgerundet ist. Das Gehäuse besteht aus Edelstahl, es gibt eine Krone, einen fast etwas zu versteckten zusätzlichen Knopf und proprietären Anschluss für Armbänder, die einen fließenden Übergang erzeugen und sich nach etwas Übung auch schnell wechseln lassen.

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Rein von der Verarbeitungsqualität und Anmutung ist die Pixel Watch auf dem Niveau einer Apple Watch. Durch das stark abgerundete Glas fällt die Bedienung mit Wischgesten sehr angenehm aus, da es hier keinen erhöhten Rand gibt, wie bei vielen anderen Smartwatches. Mit der Krone lässt sich das Menü angenehm durchblättern. Nur der Knopf ist etwas unglücklich weit hinten angebracht. Damit lässt sich der Google Assistant starten. Insgesamt sieht die Uhr in Wahrheit deutlich besser aus als auf den Fotos, wo in erster Linie die dicken Ränder um das Display ins Auge fallen.

Andere Smartwatches besitzen auch sehr breite Ränder um das Display. (Bildquelle: GIGA)

Die Displayränder sind auch sehr breit. Google schafft es diese Tatsache durch die Software zum Großteil zu kaschieren, sodass ihr fast immer einen fließenden Übergang zwischen Display und Rand seht, so als ob der Rand noch Teil des Displays wäre. Mich persönlich stört der dicke Rand genau deswegen auch gar nicht, weil ich ihn so gut wie nie wahrnehme. Bei anderen Smartwatches ist er auch vorhanden, teilweise sogar noch breiter. Dort gehört er aber irgendwie zum Design.

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Tolles kleines Display

Die Google Pixel Watch kann auch bei Sonnenschein sehr gut abgelesen werden. (Bildquelle: GIGA)

Google gibt die Größe der Smartwatch mit 41 mm an. Das gilt aber für die Breite des gesamten Gehäuses. Das Display selbst ist mit etwa 31 mm (gemessen mit einem Lineal) deutlich kleiner. Die Ränder sind also etwa 5 mm breit, was schon viel ist. Oft besitzen Smartwatches wie die Galaxy Watch 5 Pro eine Lünette oder andere Umrandung, die den dicken Rahmen kaschieren. Das ist auch bei Apple der Fall. Dort fällt es durch ein zweifarbiges Design aber nicht so auf.

Das etwa 31 mm große Display der Pixel Watch könnte für viele Menschen einfach zu klein sein. Auch ich würde mir eine etwas größere Uhr wünschen, wo dann auch ein größerer Akku verbaut sein könnte. Das bietet Google bei der ersten Generation aber nicht an. Ablesen konnte ich die Pixel Watch im Freien oder beim Training aber sehr gut. Durch die hohe Helligkeit von bis zu 1.000 Nits ist das absolut kein Problem.

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Leistung überzeugt

Das Ökosystem von Google setzt sich langsam zusammen. (Bildquelle: GIGA)

In der Google Pixel Watch arbeitet ein Exynos 9110 von Samsung zusammen mit einem Cortex M33 als Coprozessor. Der Prozessor stammt von 2018, leistet in der Smartwatch aber trotzdem gute Arbeit. Die Bedienung läuft bis auf zwei kleine Ausnahme flüssig. Da wäre einmal das Entsperren mit dem Wischmuster, wo es eine kleine Verzögerung gibt, und der Start vom Google Assistant. Dieser braucht auch einige Gedenksekunden, um anzuspringen. Ansonsten läuft die Smartwatch überraschend flott. Hier könnte noch ein Update helfen.

Das gilt nicht nur für die Google-Apps wie Home, Maps, Wetter, YouTube Music und so weiter, sondern auch für die Fitbit-Anwendungen oder andere Apps, die ich mir nachträglich installiert habe. Das dürfte auch daran liegen, dass Google 2 GB RAM verbaut hat. Das ist für eine Smartwatch sehr viel. Auch der Speicher ist mit 32 GB recht üppig. Musik kann also auf der Smartwatch heruntergeladen werden und mit angeschlossenen Bluetooth-Kopfhörern direkt angehört werden, ohne das Smartphone dabei haben zu müssen.

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Software zu kompliziert

Die Google Pixel Watch ist eng mit Fitbit verbunden. (Bildquelle: GIGA)

Google setzt bei der Pixel Watch auf Wear OS 3.5 und erweitert sein Ökosystem damit sinnvoll um eine erste Smartwatch. Während die Software bei den Grundfunktionen der Smartwatch gut funktioniert, ist alles, was mit Fitbit zu tun hat, in meinen Augen viel zu umständlich. Ich empfand die Einrichtung der Pixel Watch insgesamt auch nicht gerade einfach.

  1. Ihr müsst zunächst eine Watch-App von Google installieren. Wieso passiert das nicht automatisch, wenn die Uhr automatisch vom Smartphone erkannt wird? Das hat nämlich hervorragend funktioniert. Ich habe die Pixel Watch einfach neben meinem Pixel 6 Pro eingeschaltet und die Uhr wurde erkannt.
  2. Der gesamte Einrichtungsprozess hat ziemlich lange gedauert. Das geht bei der Konkurrenz deutlich schneller, auch wenn dort ebenfalls eine zusätzliche App installiert werden muss.
  3. Um die Fitbit-Funktionen nutzen zu können, müsst ihr die Fitbit-App auf dem Handy installieren und euch anmelden, falls ihr nicht sowieso schon einen Account habt.
  4. Die Fitbit-EKG-App müsst ihr zusätzlich auf der Pixel Watch installieren. Ich hatte die Funktion lange gesucht, bevor ich im Guide nachgeschaut hatte, dass diese manuell nachinstalliert werden muss.

All diese Schritte hätten zum Großteil automatisch ablaufen müssen. Fitbit gehört zu Google und wenn das alles ein Ökosystem sein soll, dann darf das nicht so kompliziert sein und aufgesetzt wirken. Google muss hierbei unbedingt an der Einheitlichkeit arbeiten, wenn für Fitbit auf Google Fit verzichtet wird. Damit wäre das alles nämlich viel einfacher möglich.

Nun bin ich generell kein Fitbit-Nutzer, sodass ich auch nicht wirklich die Wichtigkeit dieses Dienstes einschätzen kann. Dahinter steckt auch ein kleines soziales Netzwerk mit Freunden, über das man Daten und Erfolge austauschen und sich vergleichen kann. Mit Fitbit-Premium für 10 Euro im Monat erhaltet ihr zusätzliche Möglichkeiten, die aber die Grundfunktionen der Pixel Watch nicht beeinflussen. Ihr könnt auch so den Schlaf analysieren, mit dem Premium-Abo aber noch besser. Es gibt Atemübungen und so weiter. Brauche ich das? Eigentlich nicht. Ihr könnt das alles nach dem Kauf für sechs Monate kostenlos ausprobieren, danach müsst ihr aber 10 Euro monatlich dafür zahlen. Mir hätte Google Fit gereicht.

Update-Garantie

Während Pixel-Smartphones von Google eine Update-Garantie von fünf Jahren erhalten, sind es bei der Pixel Watch drei Jahre. Das wirkt im ersten Moment genug, doch in meinen Augen könnte es trotzdem etwas mehr sein. Ganz einfach aus dem Grund, dass man eine Smartwatch wie ein Tablet im Gegensatz zu einem Smartphone eigentlich nicht so häufig wechselt. Ich hätte also auch hier fünf Jahre erwartet. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der 2018er-Prozessor von Samsung irgendwann auch nicht mehr mit Treibern unterstützt wird, sodass mehr vermutlich nicht möglich ist. Samsung verteilt für die Galaxy Watch 5 übrigens vier Jahre Updates.

Herzfrequenz im Fokus

Die bereits bei der Google Pixel Watch aktiven Sensoren arbeiten sehr zuverlässig. (Bildquelle: GIGA)

Eine der in meinen Augen besten Funktion der Pixel Watch ist die kompromisslose Überwachung der Herzfrequenz. Diese wird jede Sekunde gemessen und angezeigt. Das gilt im Gegensatz zu vielen anderen Smartwatches nicht nur, wenn ihr ein Sportprogramm gestartet habt, sondern permanent. Ich habe zwar keine Herzprobleme, doch ich habe beispielsweise so festgestellt, dass meine Herzfrequenz während des konzentrierten und schnellen Schreibens sinkt, obwohl ich eigentlich im Stress bin. Während Meetings, in denen ich eigentlich nur zuhören muss, steigt sie hingegen wieder. Am entspanntesten bin ich, wenn ich mir lustige Videos auf der Couch anschaue. Beim Kochen steigt meine Herzfrequenz dann wieder. Ist kein Wissen, dass irgendwie einen Mehrwert hätte, ich finds aber ganz interessant.

Während die Herzfrequenz automatisch immer gemessen wird, gilt das nicht für den Rest der Sport-Funktionen. Ich war mehrfach mit der Pixel Watch auf dem E-Bike unterwegs und musste feststellen, dass die Uhr nicht automatisch erkennt, wenn eine sportliche Aktivität durchgeführt wird. Andere Uhren wie die Galaxy Watch 5 (Test) können das. Wenn sich Google schon mit Fitbit als Sport-Smartwatch sieht, dann müsste das auch funktionieren.

Praktisch empfinde ich, dass die Schlafanalyse automatisch startet. Blöd ist nur, dass sich dabei das Display nicht selbstständig sperrt und ausschaltet. Das Always-On-Display ist also immer an. Ihr müsst dafür manuell eingreifen und den „Schlafenszeitmodus“ aktivieren, der über die Schnelleinstellungen erreicht werden kann. Ist also wieder so eine Geschichte, die eigentlich hätte automatisch stattfinden müssen.

Eigentlich kann die Pixel Watch auch die Blutsauerstoffsättigung messen, doch der SpO2-Sensor ist noch nicht aktiv und kann entsprechend nicht verwendet werden. Das finde ich etwas komisch, denn diese Funktion ist mittlerweile keine Besonderheit mehr und in vielen anderen Smartwatches Standard. Sie soll aber mit der Zeit freigeschaltet werden.

Ebenfalls integriert in der Pixel Watch ist eine Unfallerkennung, die im Notfall die Rettung alarmieren und Freunde oder Verwandte benachrichtigen kann. Auch diese Funktion ist noch nicht aktiv. Erst im Winter wird sie freigeschaltet. Mit der LTE-Version funktioniert das alles auch ohne Handy.

Akkulaufzeit ist enttäuschend

Die Akkulaufzeit der Google Pixel Watch ist viel zu schwach. (Bildquelle: GIGA)

Google verbaut in der Pixel Watch einen 294-mAh-Akku. In Kombination mit dem relativ alten Prozessor und dem hellen Display fällt die Laufzeit einfach nur enttäuschend aus. Ich habe das Always-On-Display aktiviert, wie bei jeder Smartwatch, und kam bei normaler Nutzung mit etwas Sport über den Tag und es hat meist noch für die Schlafanalyse in der Nacht gereicht. Am nächsten Tag hatte ich dann noch wenige Prozent übrig und musste die Uhr aufladen.

Habe ich am Wochenende viel Sport gemacht und dabei auf dem Rad das GPS verwendet, kam ich gerade so über den Tag. Kamen viele Benachrichtigungen rein, wurde es oft sehr eng. In einer Nacht hat es nicht einmal mehr für die Schlafanalyse gereicht. Da war die Uhr am Morgen einfach leer.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dass ich die Uhr vor dem Schlafen komplett auflade. Dann habe ich im Normalfall am Morgen genug Akku übrig, um durch einen normalen Arbeitstag zu kommen. Am Wochenende, wenn das Wetter gut ist und ich mit dem Rad unterwegs sein kann, muss ich die Uhr zwei Mal aufladen, um nicht in eine Situation zu kommen, in der der Akku aufgibt. Vielleicht kann Google da mit einem Update noch mehr herausholen.

Kabellose Ladefunktion eingeschränkt

Aufladen könnt ihr die Google Pixel Watch nur mit dem mitgelieferten Zubehör. (Bildquelle: GIGA)

Das Aufladen der Pixel Watch funktioniert mit dem mitgelieferten Ladepuck ziemlich schnell. In etwa 30 Minuten ist die Uhr zu 50 Prozent gefüllt. In knapp unter 1,5 Stunden ist die Uhr voll aufgeladen. Schade ist, dass die Pixel Watch tatsächlich nur mit dem mitgelieferten Ladepuck aufgeladen werden kann. Nicht einmal das Reverse Charging mit dem Pixel 7 Pro funktioniert. Der Ladebildschirm wird zwar kurz gestartet, doch das Laden scheitert am Ende. Wieso wird nicht einfach der Qi-Standard unterstützt? Vergesse ich mal den Ladepuck einzupacken, bin ich komplett aufgeschmissen.

Google Pixel Watch: Wertung

KategorieWertung (max. 10)
Nachhaltigkeit6
Design und Verarbeitung7
Display8
Tragekomfort und Bedienung8
Software6
Fitness-Modi:7
Akku4
Gesamt6.5
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