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Kia XCeed Plug-in-Hybrid im Alltagstest: Der perfekte Nachfolger für meinen Diesel?

Der Kia XCeed hat mich als Plug-in Hybrid zwei Wochen in meinem Alltag begleitet. (© GIGA)

Immer mehr Autobauer bringen E-Autos und Plug-in-Hybride auf den Markt, die umweltfreundlicher sein sollen. Da ich für meinen Diesel einen Nachfolger suche, habe ich einen vergleichbaren Kia XCeed Plug-in-Hybrid in meinem Alltag genutzt. Ob ich damit zufrieden war und was mich wirklich genervt hat, erfahrt ihr in meinem Erfahrungsbericht.

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Kia XCeed PHEV im Test: Fazit

Der Kia XCeed hat bei mir im Alltagstest einen guten Eindruck hinterlassen. Mir gefällt der Crossover, der eigentlich ein Fahrzeug der Golf-Klasse ist, nur etwas höher gelegt und robuster gestaltet. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb sorgt in Kombination mit einem Benziner dafür, dass der Verbrauch niedrig bleibt, selbst wenn die Batterie nicht geladen wird. Es ist immer ein Puffer vorhanden, der dafür sorgt, dass ihr in vielen Situationen elektrisch unterwegs seid, in denen ihr das gar nicht erwartet hättet. So hatte ich einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,4 Litern auf 100 km. Die Batterie war dabei zu 80 Prozent der Zeit leer, da ich keine Wallbox besitze.

Am Kia XCeed gefällt mir besonders die Größe, die mich stark an meinen Renault Megane erinnert. Dafür suche ich einen Nachfolger und der Kia könnte perfekt sein. Überzeugt hat mich dabei die Ergonomie des Cockpits. Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Zudem haben die Assistenzsysteme gute Arbeit verrichtet und die Scheinwerfer gefühlt die Nacht zum Tage gemacht.

Durch die recht sportliche Form und die breite C-Säule ist die Rundumsicht nicht perfekt. Genervt hat mich auch, dass der Kia XCeed Einstellungen nicht speichert. Bei anderen Fahrzeugen merkt sich der Wagen, dass die Sitzheizung an war, wenn man nur kurz aussteigt und einkaufen geht. Auch die Auto-Hold-Funktion schaltet sich immer aus, wenn der Wagen ausgeschaltet wird. Das hat mich bei jedem Fahrtantritt genervt. Der Ladeanschluss könnte meiner Meinung nach auch auf der gegenüberliegenden Seite sein. So hätte man den Anschluss am Bürgersteig, wenn man parkt. Die Rekuperation erfolgt zudem ausschließlich über das Bremspedal. Hier hätte ich mir einen B-Modus gewünscht.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Kia XCeed PHEV ein solides Mittelklasse-Fahrzeug mit modernem Antriebskonzept ist, welches mir im Alltag Spaß gemacht hat. Er ist in jedem Fall in der engeren Auswahl als Nachfolger meines Renault Megane mit Dieselmotor.

Vorteile:

  • Design
  • Ergonomie
  • Fahrverhalten
  • Assistenzsysteme

Nachteile:

  • Keine Rekuperation
  • Ladegeschwindigkeit

Das Testfahrzeug

Kia hat mir den XCeed PHEV in folgender Konfiguration zur Verfügung gestellt:

  • Kia XCeed 1.6 GDI PHEV 6DCT (Platinum)
  • Yuka Steel Gray
  • P3 - Performance-Paket
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Der Grundpreis liegt bei 43.190 Euro, mit den Paketen liegt der Testwagen bei etwa 44.300 Euro. Förderungen gibt es in Deutschland nicht mehr.

Kompakter Crossover

Der Kia XCeed sieht von vorn sehr sportlich aus. (Bildquelle: GIGA)

Optisch hat mir der XCeed von Kia schon immer gefallen, denn er erinnert mich an meinen Renault Megane 4. Im Gegensatz zum normalen Ceed ist der XCeed etwas höher, was mir mittlerweile auch mehr zusagt. Es ist zwar nicht viel, doch man merkt den Unterschied im Alltag schon deutlich. Zwischen einem Crossover und einem SUV liegen zwar noch Welten, doch wer so wie ich nicht auf einen SUV umsteigen will, liegt hier genau richtig.

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Der Kia XCeed ist kein SUV, sondern ein etwas höher gesetzter Kompaktwagen der Golf-Klasse. (Bildquelle: GIGA)

Auch das bullige Heck des Kia XCeed legt einen soliden Auftritt hin. Die Heckklappe öffnet sich elektrisch und bietet viel Platz für Einkäufe, Gepäck und natürlich Ladekabel.

Der Kofferraum des Kia XCeed bietet genug Platz für alltägliche Besorgungen. (Bildquelle: GIGA)

Unter der Abdeckung ist dann aber nicht mehr so viel Platz. Ihr müsst also mit der normalen Ebene klarkommen. Praktisch ist der 12-Volt-Anschluss, an dem ihr beispielsweise direkt im Kofferraum eine Kühltruhe anschließen könnt. Auch die Haken sind gut positioniert und halten Einkaufstaschen sicher. Schade finde ich nur die fehlende LED-Beleuchtung. Kia setzt im Kofferraum und im Fahrzeug auf normale Lämpchen.

Auf den hinteren Sitzplätzen habe ich mit meinen 181 cm hinter dem Fahrersitz gerade so genug Platz.

Auf den Rückseiten habe ich mit einer 181 cm Körpergröße gerade so Platz. (Bildquelle: GIGA)

Extrem angenehm empfinde ich, dass hinten sogar eine Sitzheizung vorhanden ist. Die Sitze vorn und hinten fühlen sich hochwertig an. Besonders vorn ist der Seitenhalt sehr gut. Die Rundumsicht geht gerade so in Ordnung. Die breite C-Säule und das kleine Heckfenster schmälern die Sicht in einigen Situationen aber deutlich.

Die Rundumsicht ist durch die breite C-Säule nicht optimal. (Bildquelle: GIGA)

Für den Fall gibt es aber eine Heckkamera und große Seitenspiegel. Insgesamt habe ich mich in dem Wagen sehr sicher gefühlt.

Gelungene Ergonomie

Sehr angenehm empfand ich das Cockpit. Für mich persönlich passt die Ergonomie perfekt. Oft muss ich sehr lange nach der passenden Sitzposition suchen, doch das war hier wie in meinem Renault kein Problem. Es gibt noch viele klassische Knöpfe, um Funktionen direkt erreichen zu können, und alles erklärt sich im Grunde von selbst.

Das Cockpit des Kia XCeed gefällt mir sehr gut. (Bildquelle: GIGA)

Eigentlich bin ich ein großer Fan des neuen Cockpits aus dem Kia EV6, Niro EV oder Sportage, doch das Display vom XCeed lässt sich einfach besser erreichen.

Der Touchscreen der Mittelkonsole lässt sich im Kia XCeed gut erreichen. (Bildquelle: GIGA)

Mag zwar nicht ganz so modern aussehen wie bei den anderen Fahrzeugen, aber rein von der Ergonomie her ist der XCeed mein bisheriger Favorit. Auch die einzelnen Funktionen wie die Sitzheizung oder Sitzbelüftung sind direkt erreichbar.

Unser Testwagen des Kia XCeed bietet alles, was das Herz begehrt. Sogar eine Sitzkühlung ist verbaut. (Bildquelle: GIGA)

Ich bin nur kein Fan der roten Beleuchtung. Da hätte ich lieber eine weiße Beleuchtung, wie es in modernen Fahrzeugen der Fall ist. Über eine kabellose Ladestation lässt sich das Handy während der Fahrt aufladen.

Assistenzsysteme überzeugen

Die Assistenzsysteme des Kia XCeed arbeiten sehr zuverlässig. (Bildquelle: GIGA)

Der Kia XCeed hat im Grunde alle wichtigen Assistenzsysteme an Bord. Dazu gehört ein adaptiver Tempomat, der auf der Autobahn auch die Geschwindigkeit übernehmen kann, ein Notbremsassistent und so weiter. Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht vom Toter-Winkel-Warner im Seitenspiegel, denn die kleine Leuchte ist am Tag kaum zu sehen. Doch genau da kommt das Cockpit ins Spiel. Dort warnt der Wagen nämlich auch vor einem Fahrzeug im toten Winkel. Das sieht man sehr gut im peripheren Sichtfeld, während man sich ganz normal auf die Fahrbahn konzentriert. Für die Fahrt auf der Autobahn war das ein riesiger Komfortgewinn.

Der Toter-Winkel-Assistent des Kia XCeed ist nicht nur im Seitenspiegel sichtbar, sondern viel wichtiger auch im Display. (Bildquelle: GIGA)

Die Fahrbahnmarkierungen wurden vom Kia XCeed in den meisten Fällen gut erkannt. Nur wenn die Sonne ungünstig stand, hat es hin und wieder etwas länger gedauert als bei anderen Kia-Modellen, die ich zuletzt gefahren bin. Gelenkt hat der Wagen zuverlässig. In engen oder schnellen Kurven sollte man aber mitlenken. Da es sich nicht um ein autonomes System handelt, dürfte das selbstverständlich sein.

Ladegeschwindigkeit und Reichweite

Der Kia XCeed kann an öffentlichen Ladestationen geladen werden. (Bildquelle: GIGA)

Der Kia XCeed wird als Plug-in-Hybrid mit einem 8,9-kWh-Akku ausgeliefert. Geladen werden kann an öffentlichen Ladesäulen einphasig mit 3,5 kWh. Da der Akku nie wirklich komplett leer ist, dauert das etwa 2,5 Stunden:

Maximal habe ich beim Kia XCeed eine Ladegeschwindigkeit von 3,5 kW erreicht. (Bildquelle: GIGA)

Damit habe ich eine rein elektrische Reichweite von 40 bis 50 Kilometern bei eher kälteren Temperaturen bei einem Mix aus Stadt und Landstraße erreicht. Auf der Autobahn kommt oft der Benziner zum Einsatz. Nur in Baustellen oder beim Gleiten ist auch der E-Antrieb im Einsatz. So hatte ich auf über 300 Kilometern einen durchschnittlichen Benzinverbrauch von 5,4 Litern.

Der Kia XCeed lädt an der öffentlichen Ladesäule. (Bildquelle: GIGA)

Geladen habe ich dabei überall, wo es sich angeboten hat. Entweder am Strand oder beim Einkaufen. Ladesäulen sind besonders in der Stadt heiß begehrt und oft belegt. Im Optimalfall sollte man also eine Wallbox zu Hause oder bei der Arbeit haben, um dort laden zu können. Denn während eines kurzen Einkaufs von 30 Minuten habe ich eine Reichweite von vielleicht 7 Kilometern nachgeladen. Hier wäre eine schnellere Ladefunktion zu begrüßen.

Lohnt sich ein Plug-in-Hybrid noch?

Wer den Kia XCeed oft lädt, kann viel Kraftstoff sparen. (Bildquelle: GIGA)

Mit dem Wegfall der Förderung dürften Plug-in-Hybride für viele nicht mehr interessant sein. In meinen Augen lohnen sich solche Fahrzeuge nur, wenn ihr auch eine Lademöglichkeit habt und euer Arbeitsweg nicht zu lang ist, sodass ihr rein elektrisch fahren könnt. So spart ihr Kosten, seid aber trotzdem nicht limitiert wie bei einem E-Auto, wenn es doch mal auf weite Fahrt geht.

Ein Plug-in-Hybrid unterstützt den Verbrenner zudem sehr oft und übernimmt seine Aufgabe, selbst wenn der Akku fast leer ist. Ich habe mich oft gewundert, dass ich elektrisch unterwegs bin, obwohl im Grunde keine elektrische Reichweite mehr angezeigt wurde. So spart man dann auch etwas Kraftstoff, muss im Gegenzug aber auch die Batterie die ganze Zeit mit sich herumfahren.

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