Wer sich um die Bargeldversorgung macht, kann aufatmen. Banken wie die Sparkassen bauen zwar immer mehr davon ab oder schließen Filialen. Doch ein neuer Anbieter bereitet sich vor, die Lücken zu füllen.
Revolut will beim Bargeld einsteigen
Bargeld ist eigentlich der natürliche Feind von Fintechs – also jungen Start-ups, die mit digitalen Finanzangeboten überzeugen wollen. Nicht so beim bekannten Anbieter Revolut. Die starten jetzt eine Gegenbewegung und wollen ihre eigenen Bargeldautomaten an den Start bringen.
Los geht es mit Spanien. Genauer gesagt sollen in Madrid und Barcelona zunächst 50 neue Bankautomaten von Revolut in den kommenden Wochen in Betrieb genommen werden, berichtet das Branchenmagazin Business Insider. Danach sollen weitere spanische Städte folgen. Insgesamt wird 200 neue Automaten für Spanien geben.
Was das deutschen Bankkunden bringt? Noch nichts. Doch nach der Pilotphase ist für 2026 vorgesehen, auch Revolut-Bargeldautomaten nach Deutschland zu bringen.
Nach Angaben von Revolut will die Neobank damit ihre „physische Präsenz weiter ausbauen“, so das Magazin weiter. Revolut-Kunden sollen gebührenfrei und ohne Obergrenze – einmal abgesehen vom Kontostand – Bargeld abheben können.
Das ist aber nicht alles. Der Revolut-Automat soll auch zur schnell verfügbaren Anlaufstelle für Neukunden werden. Die können dort direkt ein Revolut-Konto eröffnen oder einen Account erstellen. Die Bankkarte gibt es auch direkt vom Automaten.
Weniger Geldautomaten: Revolut hat einen guten Zeitpunkt gewählt
Für die Ankündigung dieser Pläne hat Revolut einen passenden Zeitpunkt gewählt: Gerade in Deutschland, wo Bargeld noch ähnlich wichtig ist wie in Spanien, bauen viele Banken ihre physische Präsenz ab. Filialen schließen, oft mitsamt der dort verfügbaren Automaten, ohne dass es Ersatz gibt. Gerade auf dem Land wird die Abdeckung dünner, wenn auch noch lange nicht zu knapp, wie eine Untersuchung kürzlich ergeben hat.
Auch Alternativen, wie die Möglichkeit bei Shell-Tankstellen kostenlos Geld abzuheben, werden seltener. Ob Revolut diese Lücken aber wirklich schließen wird, muss sich erst zeigen. Es hängt zum einen von der Standortwahl ab. Man wird kaum in die unterversorgten Gebiete gehen, wo zuvor schon die Banken keine eigenen Filialen mehr benötigten.
Dazu ist noch unklar, ob und wenn ja, zu welchen Konditionen auch Kunden anderer Banken sich an den Revolut-Automaten mit Bargeld versorgen können. Auch davon wird abhängen, wie gut das Angebot abseits der eigenen Kundschaft angenommen wird.