„Das wird ein täglicher Kampf bleiben“, meint der Bahnchef.
Die Deutsche Bahn fährt weiter an ihrem Pünktlichkeitsziel vorbei. Wie Bahnchef Richard Lutz jetzt bestätigt, kam im ersten Halbjahr mehr als jeder dritte Fernzug zu spät an. Viele dieser Verspätungen lassen sich auf einen einzigen Grund zurückführen.
Deutsche Bahn verfehlt Pünktlichkeitsziel
Nur knapp 64 Prozent der Fernzüge kamen nach Angaben der Bahn im ersten Halbjahr 2025 pünktlich ans Ziel. Im ersten Quartal lag die Quote mit 66,3 Prozent noch höher, doch Baustellen und Anlagenstörungen hätten für einen deutlichen Einbruch gesorgt, so Bahnchef Richard Lutz (Quelle: Deutschlandfunk.
Als Hauptursache nennt er die marode Infrastruktur. Viele Strecken seien schlicht veraltet, überlastet und störanfällig. Dieses Problem lasse sich kurzfristig kaum lösen. Trotzdem hält die Bahn am Jahresziel von 65 bis 70 Prozent fest.
Bereits im vergangenen Jahr war die Pünktlichkeit auf ein historisches Tief gesunken. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hatte zuletzt erklärt, dass die Bahn weder zuverlässig noch pünktlich sei. Lutz widerspricht dem nicht direkt, verweist aber auf ein stabiles Buchungsverhalten. Die Nachfrage sei sogar gestiegen, da viele Fahrgäste die Hintergründe der Verspätungen nachvollziehen könnten, so der Bahnchef.
Deutsche Bahn: Strecken marode, Betrieb gestört
Rund 80 Prozent der Pünktlichkeitsprobleme gingen laut Lutz auf das Konto der Infrastruktur. Die Sanierung komme zwar voran, doch der Zustand vieler Anlagen sei schlechter als erwartet. Spontane Baustellen seien an der Tagesordnung und machten sich direkt im Betrieb bemerkbar. Besonders belastet sind zentrale Knotenpunkte, an denen sich Verspätungen oft potenzieren. „Das wird ein täglicher Kampf bleiben“, räumt Lutz ein).
Der Konzern steht weiter unter Druck – und das aus mehreren Richtungen. Während die Politik auf Verbesserungen drängt, verlieren viele Kunden zusehends das Vertrauen. Auch 2025 wird die Bahn ihre selbstgesteckten Pünktlichkeitsziele verfehlen.