Die Deutsche Bahn modernisiert an allen Ecken und Enden. Das ist nach einhelliger Ansicht dringend angesagt – kostet Fahrgäste allerdings den letzten Nerv. Neben Verspätungen werden jetzt auch noch die Plätze im Zug knapper.
Neue Züge für die Bahn – Kunden müssen Zähne zusammenbeißen
Nicht nur der Zustand der Schienen der DB macht dem Konzern derzeit Sorgen. Auch die Zugflotte im Fernverkehr kommt in die Jahre. Das Ziel: Bis 2030 soll das Durchschnittsalter aller IC und ICE auf 12 Jahre sinken. Aktuell liegt es bei 18.
Wie kommt die Bah dahin? Alte Züge ausmustern, frische in Betrieb nehmen. Das Problem: Ein alter ICE ist schneller von den Gleisen genommen, als ein neuer geliefert. Dem Fahrgastverband Pro Bahn zufolge droht deswegen in den nächsten Jahren ein Minus bei den verfügbaren Zügen und Plätzen im Fernverkehr (Quelle: Spiegel):
Auf vielen Verbindungen werden wir weniger Sitzplätze bekommen, zumindest vorübergehend, bis irgendwann mal die neuen Züge da sind. (…) Für uns Fahrgäste bedeutet das kurz und knapp: Es wird eng und voll.
Einige Ost-West-Verbindungen sowie Langstrecken von Hamburg bis Wien seien voraussichtlich besonders betroffen. Ganze Zugteile könnten dabei fehlen und so die Auslastung deutlich in die Höhe treiben. Besonders ärgerlich: Fast zeitgleich will die Bahn die Kosten für Sitzplatzreservierungen in Kürze anheben.
Die Situation könnte noch 2025 spürbar schlechter für Fahrgäste werden. So plant die DB, bis Ende des Jahres zehn ICE 3 aus dem Verkehr zu ziehen. Nachschub sollte eigentlich in Form des neuen ICE L kommen, den die Bahn bereits stolz angekündigt hatte:
Schon seit 2024 sollen die ersten von 79 Zügen eigentlich die Flotte verstärken. Doch der spanische Fertiger Talgo hat Lieferschwierigkeiten und so ist noch ungewiss, ob die neuen ICE noch 2025 kommen.
Deutsche Bahn ruft zu Geduld auf
Auch die Deutsche Bahn selbst gibt an, dass es in den nächsten Jahren leichte Schwankungen in der Flotte geben werde, weil eben nicht immer für jeden ausgemusterten Zug direkt Ersatz bereitstehen werde.
Mittelfristig werde sich die Situation durch die Maßnahmen aber verbessern: Die Zahl der ICE-Züge bleibe „auf vergleichbarem Niveau bei steigenden Sitzplatzzahlen“, so die Bahn.