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Was ist Li-Fi? Einfach erklärt

© Velmenni

Li-Fi nennt sich eine relativ neue Technologie zur schnellen Datenübertragung, die in naher Zukunft das WLAN ablösen könnte. Aber was ist Li-Fi eigentlich? Wie funktioniert es und wie schnell ist Li-Fi? Wir erklären es euch in diesem Ratgeber.

 
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Was ist Li-Fi? Einfach erklärt

Li-Fi steht für Light Fidelity (Licht-Wiedergabe) und funktioniert im Gegensatz zu WLAN nicht mit Funkfrequenzen, sondern mit Lichtsignalen. Der deutsche Informatiker Harald Haas prägte den Begriff Li-Fi im Jahr 2001. Bis zu 100 mal schneller soll Li-Fi im Vergleich zu WLAN sein. Für einen direkten Vergleich der Geschwindigkeit muss man aber die unterschiedlichen WLAN-Standards beachten, siehe unten.

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Informatiker Harald Haas mit Li-Fi-Technik.
Informatiker Harald Haas mit Li-Fi-Technik.

Wie funktioniert Li-Fi?

Li-Fi funktioniert folgendermaßen:

  • In einer speziellen Lampe werden LEDs mit hoher Geschwindigkeit an- und ausgeschaltet.
  • Das dabei entstehende Flackern kann das menschliche Auge nicht wahrnehmen. Es sieht so aus, als wäre die Lampe permanent eingeschaltet.
  • Die Lichtsignale werden durch einen Sensor, etwa am Smartphone, aufgefangen, der diese in elektrische Impulse umwandelt.
  • Wenn der Lichttransfer durch Objekte blockiert wird, findet keine Datenübertragung mehr statt.
  • Li-Fi-Übertragung soll effizienter und sicherer mehr Daten übertragen als WLAN.
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Wie schnell ist Li-Fi?

Das Unternehmen Velmenni hat eine neue LED-Lampe namens Jugnu entwickelt, die per Li-Fi Daten überträgt. Dabei werden mittlerweile bereits Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 Gigabit pro Sekunde erreicht. Das entspricht etwa 125 Megabyte pro Sekunde, wie wir es auch von Gigabit-Netzwerken beziehungsweise LANs kennen.

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ÜbertragungstechnikGeschwindigkeitGeschwindigkeit in MB/s
Li-Fi (Laborbedingungen)10 Gigabit/s1250 MB pro Sekunde
Li-Fi (Prototyp)1 Gigabit/s125 MB pro Sekunde
Gigabit-Netzwerk (Kabel)1 Gigabit/s125 MB pro Sekunde
WLAN n-Standard (Drahtlos)0,6 Gigabit/s75 MB pro Sekunde
WLAN g-Standard (Drahtlos)0,054 Gigabit/s6,75 MB pro Sekunde

Unter Laborbedingungen wurden sogar 10 Gigabit pro Sekunde erreicht, was umgerechnet 1250 Megabyte pro Sekunde sind. Zur Veranschaulichung: Damit lässt sich ein HD-Film in nur wenigen Sekunden kopieren. Wenn man dies mit dem WLAN-n-Standard vergleicht, ist Li-Fi ungefähr 16 mal schneller; dem WLAN-g-Standard übertrumpft Li-Fi sogar um das 185-fache.

Li-Fi-Release: Wann gibt es die Technik im Alltag?

Derzeit gibt es nur einen Prototypen der Li-Fi-Technik, der allerdings noch nicht die erwähnten 10 Gigabit pro Sekunde erreicht, aber immerhin 1 Gigabit pro Sekunde. Außerdem muss für eine flächendeckende Li-Fi-Nutzung auch die nötige Infrastruktur vorliegen. der CEO von Velmenni, Deepak Solanki, meinte hierzu, dass es schwierig ist, eine komplett neue Infrastruktur zu schaffen.

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Einfacher ist es demnach die Technik in die vorhandene Infrastruktur zu integrieren. Harald Haas glaubt daran, dass das möglich sei, indem wir nur einen Mikrochip an potentielle Lichtquellen anbringen. Damit würde Licht als auch kabellose Datenübertragung möglich sein.

Schwachpunkt der Technik ist die Tatsache, dass sich keine Objekte zwischen Sender und Empfänger befinden dürfen, damit Daten übertragen werden. Anders als bei WLAN dringt Li-Fi also nicht durch Wände durch. Unter Umständen wird Li-Fi also in bestimmten Bereichen eher unterstützend als ersetzend zum Einsatz kommen.

Wenn Li-Fi später allerdings auch in Kabelform existiert, ähnlich wie Glasfaser, könnte das auch den Durchbruch für extrem schnelle und stabile kabelgebundene Netzwerke bedeuten. Bis dahin wird der Prototyp von Velmenni weiter getestet und verbessert. Wann Li-Fi in den ersten Haushalten zum Einsatz kommt ist allerdings noch ungewiss.

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