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Account-Sharing: Netflix-Masche macht sich bezahlt

Für Netflix-Kunden ändert sich der Umgang mit dem eigenen Passwort.IMAGO / NurPhoto)

Der Umgang mit geteilten Accounts bei Netflix schlägt hohe Wellen. Jahrelang hatte der Streaming-Dienst kein Problem damit, dass sich mehrere Nutzer ein Konto teilen. Jetzt ist mit Account-Sharing aber Schluss. Eine Entscheidung, die bei vielen Kunden gar nicht gut ankommt – sich für Netflix offenbar aber lohnt.

Netflix macht Ernst: Geteilte Accounts lohnen sich

Seit kurzem gilt auch für deutsche Netflix-Abonnenten: Wer seinen Account mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen will, muss dafür draufzahlen. Die Entscheidung soll Netflix zusätzliche Einnahmen einbringen. Bei vielen Kunden kommt dieser Schritt allerdings nicht gut an.

Das zeigt ein Blick nach Spanien, wo Netflix massiv Kunden eingebüßt hat, nachdem bereits früh zu Beginn des laufenden Jahres Gebühren für geteilte Accounts eingeführt wurden. Die Streaming-Kunden haben offenbar nicht nur damit gedroht, dass sie Netflix fallen lassen würden, wenn mit dem Account-Sharing Schluss ist.

Netflix hingegen hat einen anderen Plan verfolgt. Das Streaming-Urgestein baut darauf, dass ehemalige Mitgucker aus bestehenden Accounts sich in Zukunft mit einem eigenen Konto anmelden würden. Genau das geschieht offenbar bereits in den USA: Seit Beginn der Untersuchungen von AntennaData vor viereinhalb Jahren habe Netflix in den Tagen nach Bekanntgabe der neuen Sharing-Regeln die meisten Neukunden überhaupt gewinnen können (Quelle: AntennaData).

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In den vier Tagen vom 23. bis 27. Mai habe Netflix demnach ein neues Allzeithoch bei den neu registrierten US-Kunden erreicht – ein deutliches Zeichen, dass die neue Strategie zu wirken scheint. Laut AntennaData wurden am 26. und 27. Mai jeweils fast 100.000 Erstregistrierungen durchgeführt. Durchschnittlich entschieden sich täglich 73.000 Kunden für das Streaming-Angebot des Weltmarktführers.

Im Vergleich zu den vorigen 60 Tagen habe sich die Zahl der Neukunden damit mehr als verdoppelt. Damit stelle das Ende des Account-Sharing sogar die vorherigen Bestwerte aus dem Frühjahr 2020 in den Schatten, als Corona-Lockdowns in den USA für einen Kundenansturm bei Netflix gesorgt haben.

Aber die neuen Kunden sind nicht alles: Gleichzeitig habe auch die Zahl der Kündigungen bei Netflix deutlich zugenommen, so die US-Firma. Doch die Neuanmeldungen sollen überwiegen. Beide verrechnet, habe Netflix seit dem 23. Mai im Vergleich zu den vorigen 60 Tagen immer noch ein Plus von 25,6 Prozent bei den Neukunden zu verzeichnen.

Account-Sharing bei Netflix: Es wird kein Comeback geben

Felix Gräber
Felix Gräber, GIGA-Redakteur, Experte für E‑Autos, Mobilität und Verbraucher-Themen

Bei Netflix geht es hin und her: Während in Spanien das Ende des Account-Sharings teure Folgen hat, macht Netflix damit in den USA Reibach. Die US-Ergebnisse sind zwar nicht ohne weiteres auf den europäischen und den deutschen Markt übertragbar. Doch der (momentane) Erfolg mit dem Ende des Account-Sharing auf dem Heimatmarkt spricht nicht dafür, dass Netflix mit seinen Sharing-Gebühren zurückrudern wird. Wer auf diese Entwicklung hofft, dem fehlt mehr und mehr die Grundlage.

 

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