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Gelingt Samsung der Königsmord? Galaxy Tab S8 Plus aus Sicht eines iPad-Nutzers

Das Galaxy Tab S8 Plus im Vergleich mit dem iPad Pro 2020 (© GIGA)
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Mit dem Galaxy Tab S8 Plus läutet Samsung die nächste Runde im großen Tablet-Duell mit Apple ein. Das neue Samsung-Tablet ist schick, schlank, leistungsstark und vollgepackt mit Features. Ob das aber reicht, um einen eingefleischten iPad-Nutzer wie mich zu überzeugen? In meinem Erfahrungsbericht komme ich zu einem eindeutigen Schluss.

 
Samsung Electronics
Facts 

Kurz zur Einordnung: Im Frühjahr hat Samsung gleich drei neue Tablets vorgestellt. Das Galaxy Tab S8, Galaxy Tab S8 Plus und Galaxy Tab S8 Ultra. Für mehrere Wochen hatte ich das mittlere Modell im Einsatz, das für 949 Euro auf den Markt gekommen ist – und bin dabei der Frage nachgegangen, inwieweit es meinem geliebten iPad Pro das Wasser reichen kann.

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Samsung Galaxy Tab S8 Plus: Das hat mir gefallen

  • Design und Verarbeitung: Hier gibt es nichts zu meckern. Das Galaxy Tab S8 sieht schick aus, ist tadellos verarbeitet und mit 5,7 mm geradezu atemberaubend dünn. Auch das Gewicht ist mit 567 Gramm für ein 12,4-Zoll-Tablet beeindruckend leicht. Zum Vergleich: Das iPad Pro 12,9 kommt auf 682 Gramm.
  • Exzellentes Display: Das 12,4-Zoll-Display im Galaxy Tab S8 Plus ist eine Augenweide! Dank Super-AMOLED-Technik, 120-Hz-Modus und Unterstützung von HDR10+ gibt es kaum ein besseres Tablet fürs Entertainment. Wer viele Filme und Serien schaut oder zockt, kommt hier voll auf seine Kosten.
  • Hervorragender Sound: Für den passenden Klang sorgen die vier Lautsprecher, die von AKG abgestimmt sind. Die haben mich im Test wirklich überrascht, selbst bei hoher Lautstärke gibt es kaum Verzerrungen. Lediglich beim Bass liegt das iPad Pro noch ein Stück weit vorne.
  • Leistung satt: Der integrierte Snapdragon 8 Gen 1 und die bis zu 12 GB RAM machen dem Galaxy Tab S8 Plus ordentlich Beine. Ob aufwändiges 3D-Spiel, ressourcenfressende Bildbearbeitung oder Multitasking mit vielen offenen Apps: Nichts bringt das Galaxy Tab S8 Plus ins Schwitzen. Der M1-Chip im iPad Pro mag auf dem Papier vielleicht schneller sein, in der Praxis gibt es aber keine Unterschiede.
  • Speichererweiterung: Anders als etwa beim zeitgleich vorgestellten Galaxy S22, lässt sich der Speicher im Tab S8 Plus noch immer mittels microSD-Karte erweitern. Das ermöglicht das günstige Aufrüsten des internen Speichers, der je nach Modell 128 GB, 256 GB oder 512 GB umfasst. Im iPad müssen Käufer auf eine Speichererweiterung verzichten.
Das Samsung Galaxy Tab S8 Plus besitzt ein helles Super-AMOLED-Display (Bildquelle: GIGA)

  • Schneller Fingerabdrucksensor: Zur Entsperrung gibt es im Galaxy Tab S8 Plus einen Fingerabdrucksensor, der im Display integriert ist. Der funktioniert zuverlässig und ausreichend schnell, als iPad-Nutzer bevorzuge ich aber weiter Face ID.
  • Frontkamera ist horizontal verbaut: Liegt das Galaxy Tab S8 Plus im Querformat, befindet sich die Frontkamera genau mittig oben. Das erleichtert Video-Chats erheblich. Hier kann sich das iPad Pro gerne eine Scheibe von abschneiden.
  • One UI mit vielen Optionen und Zusatzfunktionen: Samsungs Benutzeroberfläche One UI bietet viele praktische Features und Einstellungen, die die Benutzung des Galaxy Tab S8 vereinfachen. Insbesondere beim Multitasking punktet One UI mit cleveren Funktionen. Dazu sind alle von Samsung-Apps wie etwa die Galerie oder Datei-Manager auf das größere Bildformat von Tablets optimiert. Besonderes Lob erhält die Notizzen-App, die eine enorme Feature-Fülle bietet und kaum Wünsche offen lässt. Dank DeX wird das Galaxy Tab S8 Plus außerdem zum vollwertigen Notebook-Ersatz mit Desktop-Modus.
  • Update-Garantie: Für alle Tablets der Galaxy-Tab-S8-Serie garantiert Samsung vier Jahre Android-Updates und sogar fünf Jahre Sicherheitsupdates. Das ist einmalig in der Android-Welt und ganz nah am langen Software-Support, für den Apple bekannt ist.
  • S Pen im Lieferumfang: Im Gegensatz zum iPad ist der Eingabestift S Pen bereits im Lieferumfang enthalten und muss nicht zusätzlich gekauft werden. Das spart Geld. Weiterer Pluspunkt: Zum Schreiben und Malen muss er nicht aufgeladen werden, lediglich die Zusatzfunktionen erfordern einen vollen Akku. Dank weicher Spitze hat mir das Schreiben auch besser gefallen als am iPad.
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Das Galaxy Tab S8 Plus im Video:

Samsung Galaxy Tab S8 im Hands-On
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Samsung Galaxy Tab S8 Plus: Das hat mir nicht so gut gefallen

  • Breitbildformat nicht optimal fürs Arbeiten: Das 16:10-Format macht das Galaxy Tab S8 Plus zum perfekten Entertainment-Tablet. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Die Nachteile des breiteren Bildformats zeigen sich bei der Produktiv-Arbeit. Mehr Platz in der Vertikalen wäre hier sinnvoller. Mit seinem 4:3-Format ist das iPad Pro das bessere Tablet zum Arbeiten.
  • Wenige Tablet-Apps: Die meisten Android-Apps im Google Play Store sind nicht Tablet-optimiert. Sie machen also kaum Gebrauch von der größeren Bildfläche, die ein Tablet bietet. Das sieht unschön aus. Samsung trägt daran zwar keine Schuld, für den Endnutzer ist die Schulfrage aber irrelevant. Im Vergleich zum iPad hat er unterm Strich einfach eine viel, viel geringere Auswahl an Tablet-Apps.
  • Apps brechen den 120-Hz-Apps-Modus: Einige Apps brechen den 120-Hz-Modus, den das Galaxy Tab S8 Plus bietet. Dazu zählen nicht nur Nischen-Apps, sondern auch bekannte Schwergewichte wie etwa Twitter. Dann ruckelt alles sehr unansehnlich.
  • Undurchdachte Software: An manchen Stellen wirken One UI oder DeX undurchdacht und inkonsistent. So überschneidet sich die Zurück-Geste zum Beispiel mit dem seitlichen App-Panel, Instagram kann in vergrößerter Form mittig geöffnet werden, andere Apps aber nicht. Die App-Fenster in DeX haben alle eine unterschiedliche Größe, bei manchen Apps funktionierte DeX nur eingeschränkt wie etwa Googles Wallpaper-App usw.
  • Tasten kaum abgesetzt: Powerbutton und Lautstärkeregler sind optisch wie haptisch kaum vom Gerät abgesetzt und lassen sich blind nur sehr schlecht erfühlen.
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Der S Pen wird beim Galaxy Tab S8 Plus magnetisch an der Rückseite fixiert (Bildquelle: GIGA)
  • Verarbeitungsqualität des S Pen: Der S Pen fühlt sich billiger an als der Apple Pencil und die integrierte Taste lässt sich ebenfalls blind nur sehr schlecht erfühlen.
  • Leichte Verzögerung beim S Pen: Beim Schreiben und Malen mit dem S Pen gibt es eine leichte Verzögerung.
  • Kein Einschub für den S Pen: Der Eingabestift wird magnetisch auf der Rückseite festgehalten. Meiner Meinung ist das suboptimal, denn so hat man den S Pen nie im Blick. Vor allem beim Laufen mit dem Tablet in der Hand kann der Stift also gerne mal verloren gehen, zumal die Magnete nicht sonderlich stark sind. Ich hätte mir eine andere Position gewünscht: Entweder an der Oberkante des Galaxy Tab S8 – genau wie es Apple beim iPad macht. Oder noch besser: Ein Einschub im Gerät selbst, wie es Samsung zum Beispiel beim aktuellen Galaxy S22 Ultra umgesetzt hat.
  • Netzstecker fehlt: Der Netzstecker ist nicht mehr im Lieferumfang enthalten. Das ist besonders schade, denn nur damit lässt sich das Schnellladen in Höhe von 45 Watt nutzen. Käufer müssen hier zusätzlich in die Tasche greifen.
  • Akkulaufzeit: Die Akkulaufzeit im Galaxy Tab S8 Plus ist mäßig und liegt bei circa 7 Stunden in aktiver Nutzung. Wer die Displayhelligkeit herunterschraubt, kann mehr herausholen. Von meinem iPad bin ich da mehr gewöhnt. Immerhin sind aber die Standby-Zeiten sehr gut, das Samsung-Tablet verbraucht bei Nicht-Nutzung nur minimal Strom.
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Samsung Galaxy Tab S8 Plus: Fazit

Der Eingabestift S Pen ist beim Galaxy Tab S8 Plus bereits im Lieferumfang (Bildquelle: GIGA)

Mit dem Galaxy Tab S8 Plus hat Samsung zweifellos ein eindrucksvolles Tablet abgeliefert, das mit exzellenter Verarbeitung, einem tollen Display und hervorragenden Lautsprechern punktet. Hinzu kommen clevere Softwarefunktionen, eine Update-Garantie und der S Pen, der bereits im Lieferumfang ist.

Wie jedes Android-Tablet krankt aber auch das Galaxy Tab S8 Plus an der mauen Auswahl an Tablet-Apps. Das ist der Hauptkritikpunkt am Galaxy Tab S8 Plus, auch wenn Samsung selbst nicht für diese Malaise verantwortlich ist. Ebenso stoßen die mäßige Akkulaufzeit und der Wegfall des Netzsteckers sauer auf.

Bleibt am Ende die Frage: Zuschlagen oder links liegen lassen? Das kommt ganz auf den potenziellen Käufer an. Wer – aus welchen Gründen auch immer – unbedingt ein Android-Tablet möchte und nicht aufs Geld schauen muss, kann bedenkenlos zum Galaxy Tab S8 Plus greifen. In der Android-Welt ist es konkurrenzlos, allenfalls gibt es noch hauseigene Konkurrenz in Form des Galaxy Tab S8 Ultra. Mit einem 14,8-Zoll-Display ist das aber riesig und nicht für jedermann. Wer tief im Samsung-Ökosystem verwurzelt ist und auf Tablet-Apps kaum wert legt, weil er sich ohnehin meist im Browser aufhält, darf ebenso einen näheren Blick auf das Galaxy Tab S8 Plus werfen. Denn Samsung tut wirklich viel, um das Zusammenspiel mit Galaxy-Smartphone, Galaxy-Kopfhörern, Galaxy-Notebook usw. zu verbessern.

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Allen anderen hingegen würde ich hingegen weiter zu einem iPad raten. Die gigantische Masse an verfügbaren und qualitativ hochwertigen Tablet-Apps macht am Ende immer noch den Unterschied.

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