Die Schufa arbeitet an einer neuen Datenbank, die schon vor dem Start für Wirbel sorgt. Zusammen mit Energieversorgern soll verhindert werden, dass Kunden häufig den Anbieter wechseln. Wer das trotzdem macht, der landet auf einer schwarzen Liste der „Bonus-Hopper“. Datenschutzexperten halten da gar nichts von.
Kritik an neuer Datenbank der Schufa
Wer Zahlungen versäumt, der bekommt einen negativen Eintrag bei der Schufa. Wenn es nach der Wirtschaftsauskunftei geht, dann soll der Spieß bald schon umgedreht werden, damit Kunden nicht zu oft von Bonuszahlungen beim Wechsel des Energieversorgers profitieren. Dazu soll eine neue Datenbank aufgebaut werden, in der im Grunde alle Kunden aller Energieversorger landen – unabhängig davon, ob sie jemals eine Rechnung mal nicht sofort bezahlt oder noch nie in ihrem Leben eine Mahnung erhalten haben.
Die Schufa möchte für die neue Datenbank mit der CRIF Bürgel und den Strom- und Gasversorgern selbst kooperieren. Falls Kunden in der Vergangenheit häufiger als durchschnittlich den Anbieter wechseln, dann sollen sie auf einer Art schwarzen Liste landen. Konkret könnten ihnen Angebote vollständig oder nur bestimmte Konditionen verweigert werden. „Bonus-Hopper“ sollen keine Chance mehr haben, so die Hoffnung. Abgelehnte Kunden müssten dann bei ihrem alten Versorger bleiben.
Datenschutzexperten wie Thilo Weichert sehen die geplante Datenbank kritisch. Kunden würden so zum „Freiwild der gesamten Branche“ und könnten sich den Energieversorger nicht mehr frei aussuchen, so die Befürchtung. Verbraucherschützerin Barbara Saerbeck hält ebenfalls nichts von den Plänen der Schufa. Es bestehe die Gefahr, dass Kunden künftig diskriminiert werden.
Wenn der Strom von „Bonus-Hoppern“ abgestellt wird, ist der Akku des Staubsaugers hoffentlich aufgeladen:
„Schufa-E-Pool“: Schufa bewirbt Projekt schon
Wie genau es um die Datenbank bestellt ist, kann derzeit kaum gesagt werden. Die Schufa hatte den „Schufa-E-Pool“ bis Mitte August 2020 zwar schon öffentlich beworben, nennt das Projekt laut Tagesschau aber „nicht marktfähig“. Derzeit sei noch offen, „ob und wenn, in welcher Ausgestaltung“ die Datenbank in Zukunft genutzt werden soll.
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