Es steht noch schlimmer als gedacht.
Die Spritpreise an deutschen Autobahntankstellen erreichen neue Höhen. Laut einer Auswertung des ADAC verlangen diese im Schnitt rund 44 Cent mehr pro Liter – und das bei ohnehin hohen Kraftstoffkosten.
ADAC: Tanken an der Autobahn immer teurer
Autobahntankstellen galten schon immer als teurer, doch das Ausmaß der Preisaufschläge überrascht selbst Experten. Wie der ADAC jetzt ermittelt hat, liegen die Mehrkosten für einen Liter Super E10 derzeit bei durchschnittlich 43,7 Cent. Diesel ist mit 42,5 Cent kaum günstiger. Die größten Abweichungen zeigte die Stichprobe an der A8 bei Hochfelln-Nord mit 57 Cent Unterschied zum nahegelegenen Ort Übersee.
Auch bei Diesel kommt es regional zu enormen Preisunterschieden. An der Tankstelle Limburg Ost an der A3 zahlen Autofahrer bis zu 54 Cent mehr als zwei Kilometer weiter in der Stadt. Laut ADAC sind solche Extremwerte keine Ausnahme: Rund 90 Prozent der untersuchten Autobahntankstellen verlangen für Super E10 mindestens 30 Cent Aufschlag. Fast jede vierte davon nimmt sogar mehr als 50 Cent zusätzlich.
Ein Lichtblick ist die Autobahntankstelle Fuchsberg Nord an der A20. Dort liegt der Aufpreis für Super E10 bei nur 5,9 Cent und für Diesel sogar unter einem Cent. Solche Fälle bleiben jedoch die Ausnahme. Viel häufiger zeigt sich ein deutliches Gefälle. Im Jahr 2024 liegt der mittlere Preisunterschied bei über 39 Cent für Super E10 und damit höher als noch 2023. Eine 50-Liter-Tankfüllung kostet an der Autobahn im Schnitt über 20 Euro mehr.
ADAC: Autofahrer sollen gezielt abfahren
Der ADAC kritisiert die Preisgestaltung scharf. Zwar seien höhere Betriebskosten an Raststätten durchaus nachvollziehbar, etwa durch lange Öffnungszeiten oder Konzessionsgebühren. Die beobachteten Preisunterschiede hält der Automobilclub aber für überzogen. Autofahrer sollten laut ADAC bewusst abfahren, denn selbst kurze Umwege rechnen sich fast immer (Quelle: ADAC).