BMW ruft aktuell 70.000 Elektrofahrzeuge verschiedener Baureihen zurück. Das Problem: Ein Softwarefehler kann die Autos plötzlich ausgehen lassen – auch während der Fahrt.
Rückruf bei BMW: Fahrzeuge streiken – Software spielt verrückt
BMW ruft seine E-Auto-Flotte im großen Stil zurück. Insgesamt könnten 70.852 Fahrzeuge während der Fahrt einfach stehenbleiben. Der Hersteller räumt ein, dass ein Softwarefehler das Hochvoltsystem irrtümlich deaktivieren könnte.
Betroffen sind folgende Baureihen:
- BMW i4 (2022 bis 2025)
- BMW i5 (2024)
- BMW i7 (2023 bis 2024)
- BMW iX (2022 bis 2024)
Ein Fehler in der Logistik der Software erkennt eine Gefahr, wo keine ist. Eigentlich soll das System nur deaktiviert werden, wenn eine akute Gefahr von Brand oder Stromschlag besteht. Konkret erscheint auf dem Display eine entsprechende Warnmeldung. 20 Sekunden später steht der Wagen. Nur die Servolenkung und der Bremskraftverstärker bleiben davon unberührt.
BMW i4 führt die Liste an
Die meisten betroffenen Fahrzeuge entfallen mit 35.000 Einheiten auf dem BMW i4, gefolgt vom BMW iX, von dem über 25.000 E-Autos zurückgerufen werden. Beim BMW i7 sind nur knapp 6.000 Fahrzeuge und beim BMW i5 weniger als 5.000 Autos betroffen.
BMW erklärt, dass eine Qualitätsprüfung ergeben hat, dass bei den genannten Fahrzeugen die Software aktualisiert werden muss. Die Überwachung des Hochvoltsystems reagiert in den betroffenen E-Autos übersensibel. In seltenen Fällen kann es dann dazu kommen, dass eine Check-Control-Meldung im Display aufleuchtet und das Fahrzeug ganz ohne Grund während der Fahrt langsam zum Stillstand kommt.
Die wichtigste Frage: Was müssen BMW Fahrer in Deutschland befürchten?
BMW bestätigt auf Nachfrage, dass in Deutschland keine Fahrzeuge von der Rückrufaktion betroffen sind. So berichtet Autor Motor Sport. Der Rückruf soll überhaupt keine europäischen Fahrzeuge betreffen. Auch BMW-Kunden in den USA können aufatmen. Die Behebung des Fehlers erfordert keinen großen Aufwand.
In den meisten Fällen müssen die betroffenen BMW-Fahrer keine Werkstatt aufsuchen. BMW stellt seinen Kunden ein kostenfreies Software-Update bereit. Dadurch lässt sich der aus dem Ruder gelaufene Algorithmus der Systemabschaltung einfach korrigieren. Die Installation ist mittels Over-the-Air-Funktion möglich. Weniger Technik-affine BMW-Fahrer können sich das Update beim Händler aufspielen lassen.