Gleichzeitig mit vielen anderen Banken haben auch die Sparkassen die Echtzeitüberweisung als Kundenservice eingeführt. Innerhalb weniger Augenblicke könnt ihr im ganzen Euro-Raum Beträge bis zu 100.000 € bewegen. Wir sagen euch, was dieser schnelle Transfer kosten darf und worauf ihr dabei achten solltet.
Der Hauptunterschied zwischen einer Echtzeitüberweisung und den üblichen Überweisungen liegt in der Geschwindigkeit: Bei einer Standardüberweisung darf sich die Sparkasse bis zum folgenden Werktag Zeit lassen. Wenn ihr an einem Wochenende so Geld überweist, kommt es frühestens am Montag an. Echtzeit bedeutet hingegen, dass ihr von der Ziel-Bank innerhalb von maximal 10 Sekunden eine Empfangsbestätigung bekommen müsst – und das zu jeder Zeit.
Wann ist eine Echtzeitüberweisung bei Sparkassen kostenlos?
Das Europäische Parlament hat verfügt, dass Echtzeitüberweisungen ab dem 9. Januar 2025 von jedem Bankkunden im Euro-Raum empfangen werden können und ab Oktober 2025 müssen die Geldinstitute auch die Überweisung ermöglichen.
Im Rahmen dieser Verordnung wurde unter anderem festgelegt, dass für Sofortüberweisungen keine höheren Gebühren berechnet werden dürfen. Als Sparkassen-Kunde hängen die Kosten für eine Echtzeitüberweisung also davon ab, welche Art von Konto ihr habt. Bei einem „S-Privatkonto Direkt“, einem „S-Privatkonto Kombi“ oder „S-first Giro“ sind die Überweisungen durch die Kontogebühren abgedeckt und darum sind auch Geldtransfers in Echtzeit gratis.
Habt ihr ein Geschäftsgirokonto oder das „S-Privatkonto Kreativ“, dann müsst ihr für jede einzelne Überweisung einen festen Betrag zahlen. In diesem Fall darf eine Echtzeitüberweisung nicht teurer sein.
Regeln, Vor- und Nachteile der Echtzeitüberweisung bei der Sparkasse
Die Regeln für Echtzeitüberweisungen sind einfach: Sie müssen ständig zur Verfügung stehen und dürfen maximal 10 Sekunden dauern. Die Preise dürfen nicht höher als bei einer Standardüberweisung sein.
Die Regeln im Vergleich:
Kriterium | Standardüberweisung | Echtzeitüberweisung |
Dauer | 1-2 Werktage | Maximal 10 Sekunden |
Kosten | Meist kostenfrei | Nicht teurer als Standard |
Verfügbarkeit | Werktags | 24/7 im gesamten Euro-Raum |
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Wer beispielsweise etwas kauft und das Geld selbst überweist, anstatt etwa PayPal zu verwenden, kann das Geschäft so nicht nur beschleunigen, sondern hat auch den Nachweis, dass der Kaufbetrag angekommen ist. Außerdem gibt es keine Zahlungsverzögerungen mehr, bloß weil die Bank geschlossen ist.
Es gibt aber auch ein Risiko: Bei einer Echtzeitüberweisung ist das Geld in Echtzeit weg – und kann auch nicht zurückgebucht werden. Standardüberweisungen bieten immerhin die Möglichkeit, den Überweisungsvorgang durch die Bank abbrechen zu lassen, solange der Transfer noch nicht erfolgt ist.
Zum Glück wird zeitgleich mit der Einführung der Echtzeitüberweisung für alle im Oktober 2025 auch eine neue Überweisungs-Empfängerprüfung eingeführt. Dann erfolgt vor einer Überweisung ein Abgleich mit der Ziel-Bank, ob der Kontoinhaber mit den eingegebenen Daten übereinstimmt. Dadurch wird eine gängige Betrugsmasche ausgehebelt und ihr bekommt angezeigt, wem das Konto wirklich gehört. Dann müsst ihr entscheiden, ob die Überweisung trotzdem durchgeführt wird. In diesem Fall liegt die Haftung aber auch zu 100 Prozent bei euch.