Anzeige
Anzeige
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Apple
  4. Ein Jahr später: Apples Mega-Flop sorgt nur noch für böse Blicke

Ein Jahr später: Apples Mega-Flop sorgt nur noch für böse Blicke

Apple-Logo.
Apple feierte zuletzt nicht nur Erfolge. (© GIGA)
Anzeige

Wie fühlt es sich an, wenn teure Apple-Technik plötzlich nur noch peinlich ist?

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Leben mit der Apple Vision Pro: Teuer, schwer und irgendwie auch einsam

Ein Jahr Vision Pro – und die Euphorie ist verflogen. Apples Mixed-Reality-Headset sollte eigentlich eine neue Ära digitaler Interaktion einläuten, doch die Realität sieht anders aus: 3.500 Dollar teuer, oft ungenutzt, dazu klagen viele Nutzer über Nackenschmerzen und das Gefühl sozialer Isolation. Das Wall Street Journal zieht in einer aktuellen Reportage ein ernüchterndes Zwischenfazit – und trifft damit einen wunden Punkt.

Anzeige

Als Apple im Februar 2024 die Vision Pro auf den Markt brachte, war die Begeisterung riesig. Endlich wieder ein „One more thing“, endlich ein neues Kapitel in Apples Hardware-Geschichte. Die Vision Pro war nicht weniger als der Versuch, das nächste große Ding nach dem iPhone zu etablieren – mit einem stolzen Preis von 3.500 US-Dollar beziehungsweise knapp 4.000 Euro hierzulande.

Doch ein Jahr später ist von der anfänglichen Euphorie wenig übrig. In einem lesenswerten Report des Wall Street Journal melden sich nun genau die Menschen zu Wort, die einst ganz vorne mit dabei waren – und heute kaum noch hinschauen wollen, wenn sie ihre Vision Pro im Schrank verstauben sehen.

Tja, so will dann doch niemand rumlaufen:

Poster

Viele Nutzer berichten übereinstimmend: Die Vision Pro ist schlicht zu schwer für den Alltag. Schon nach 20 bis 30 Minuten beginnt der Nacken zu schmerzen. Tovia Goldstein aus New York hielt bei Filmen gerade mal eine Stunde durch – dann wurde es unangenehm. Und auch die Bedienung wirkt nicht gerade wie aus der Zukunft: Drei Minuten zum Hochfahren? Eine umständliche Akkukabel-Verbindung? Das fühlt sich nicht „Apple-like“ an.

Anzeige

Hinzu kommt der soziale Faktor. Wer mit der Vision Pro in der Öffentlichkeit auftaucht, zieht keine bewundernden Blicke auf sich – sondern skeptische oder sogar böse. „Man sieht aus wie jemand mit einer Schlafmaske", sagt ein Nutzer. Oder Anshel Sag, der nahm seine Vision Pro immer mit auf Flüge, um Filme zu sehen. „Die Leute haben mich ziemlich böse angeguckt“, sagt der Tech-Analyst aus San Diego. „Das brauche ich nicht.“

Das Problem: Es fehlt an überzeugenden Anwendungen. Der App-Store für visionOS ist spärlich bestückt, viele Entwickler scheinen das neue Ökosystem zu meiden. Und so verkommt das einstige „Zukunftsgerät“ für viele zum Staubfänger. Dustin Fox, einer der ersten Käufer, fasst es bitter zusammen: „Ich habe es vielleicht viermal benutzt.“ Jetzt liegt es im Regal – neben anderen Dingen, die er nie benutzt.

Tatsächlich spricht das WSJ davon, dass kaum jemand noch mit dem Gerät in der Öffentlichkeit zu sehen ist. Was anfangs wie ein Popkultur-Phänomen wirkte, ist leise verschwunden.

Anzeige

Ganz abschreiben wollen manche ihre Investition dennoch nicht. Der israelische YouTuber Yam Olisker nutzt die Vision Pro zumindest gelegentlich noch zum Filmeschauen – im Bett, um das Gewicht zu kompensieren. Für ihn ist das Headset „ein Blick in die Zukunft“ – aber eben eine Zukunft, die noch nicht ganz in der Gegenwart angekommen ist.

Aktuelles Fazit: Vision ja, aber bitte später

Was bleibt, ist Ernüchterung. Die Vision Pro ist kein Rohrkrepierer im technischen Sinn – dafür ist sie zu gut verarbeitet, zu innovativ in Ansätzen. Aber sie ist ein Flop in der Wahrnehmung. Zu früh, zu teuer, zu schwer. Ein Produkt, das mehr Vision als Realität bietet.

Vielleicht wird Apple in Zukunft noch nachbessern. Vielleicht kommt irgendwann doch noch eine Vision Air oder Vision Lite. Doch fürs Erste gilt: Die Mixed-Reality-Revolution muss warten – und Apple-Nutzer tragen weiter lieber ihr iPhone in der Tasche als mehr als ein halbes Kilogramm Technik im Gesicht.

Anzeige