Warum Apple in Europa ein Top-Feature für Mac und iPhone bewusst zurückhält – und was Brüssel damit zu tun hat.
iPhone-Nutzer in der EU schauen erneut in die Röhre: Auch unter macOS Tahoe 26 und iOS 26 bleibt das von vielen erwartete iPhone Mirroring in Europa außen vor. Apple hat jetzt einen Grund geliefert – und der zeigt, wie nervös der Konzern mit Blick auf Brüssel wirklich ist.
iPhone Mirroring: Bleibt für europäische Nutzer auch unter macOS Tahoe und iOS 26 ein Traum
Bereits mit macOS Sequoia und iOS 18 im letzten Jahr eingeführt, ermöglicht iPhone Mirroring die drahtlose Spiegelung des iPhone-Bildschirms auf den Mac. Nutzer in den USA können direkt am Mac iPhone-Apps nutzen, Benachrichtigungen empfangen und sogar mit dem iPhone interagieren – ganz ohne das Gerät in die Hand zu nehmen. Eine ziemlich praktische Funktion, die sich nahtlos in den Apple-Kosmos einfügt. In Europa bleibt das Ganze allerdings auch weiterhin Wunschdenken.
Auf Nachfrage der französischen Website Numerama erklärte Apple zur WWDC 2025, dass iPhone Mirroring in der Europäischen Union auch unter dem neuen macOS Tahoe und iOS 26 nicht zur Verfügung stehen wird – und das „bis auf Weiteres“. Begründet wird die Entscheidung mit „anhaltender regulatorischer Unsicherheit“.
Was Apple auf der diesjährigen WWDC zeigte – iPhone Mirroring für EU-Nutzer gehörte nicht dazu:
Konkreter wurde der iPhone-Hersteller nicht. Doch zwischen den Zeilen wird bereits klar: Apple fürchtet wohl, dass eine Einführung in der EU unerwünschte Konsequenzen haben könnte. Denkbar ist etwa, dass die EU Apple zwingen könnte, das Feature auch für Windows-PCs oder sogar für Android-Geräte bereitzustellen – ein Szenario, das Apple naturgemäß vermeiden will.
Apple hat Angst: macOS bald ein „Gatekeeper“?
Ein weiterer möglicher Grund: Wenn Apple das iPhone Mirroring auch in Europa anbieten würde, könnte die EU macOS ähnlich wie iOS oder iPadOS als sogenannte Gatekeeper-Plattform einstufen – mit deutlich strengeren Vorgaben im Rahmen des Digital Markets Act (DMA).
Das könnte bedeuten: Mehr Offenheit, mehr Drittanbieter-Zugriff – und weniger Kontrolle für Apple. Aus Sicht des Unternehmens also ein nachvollziehbarer, wenn auch frustrierender Schritt.
Unterm Strich: Für iPhone- und Mac-Fans in der EU bleibt es enttäuschend. Während US-Nutzer längst bequem eines der coolsten Features der letzten Jahre verwenden können, bekommen Europäer von der neuen Funktion nicht einmal eine Vorschau und müssen weiter ausharren.
Ob und wann sich das ändert? Unklar. Sicher ist nur: Apple geht in der EU weiterhin lieber auf Nummer sicher – und das coolste neue iPhone-Feature bleibt auf dem alten Kontinent vorerst gesperrt.