Sur-Ron beherrscht den Markt für kleine elektrische Motocross-Bikes. Doch es kommen immer mehr Alternativen nach Deutschland. Unsere Favoriten stellen wir euch vor.
- 1.Günstiger als Sur-Ron? Alternativen kosten oft mehr
- 2.Sur-Ron Alternative: Welche Modellreihen gibt es?
- 2.1.Sur-Ron Light Bee X
- 2.2.Sur-Ron Storm Bee
- 2.3.Sur-Ron Ultra Bee
- 3.Surron Light Bee Alternativen
- 3.1.Talaria XXX
- 3.2.ERIDE PRO SS 3.0
- 3.3.RFN ARES RS Endurance
- 4.Sur-Ron Storm Bee Alternative
- 4.1.Altis Sigma
- 4.2.Stark Varg Alpha
- 4.3.ERIDE PRO SR
- 5.Fazit: Sur-Ron bekommt Konkurrenz und bleibt dennoch relevant
Günstiger als Sur-Ron? Alternativen kosten oft mehr
Wer auf der Suche nach einem elektrischen Motocross-Bike oder einfach nach einem kleinen sportlichen Elektromotorrad ist, kommt an Sur-Ron kaum vorbei. Denn generell lässt das Angebot an Elektromotorrädern in Deutschland noch sehr zu wünschen übrig und wenn es welche gibt, kosten sie sehr viel Geld (oft über 10.000 Euro). Bei geländetauglichen Maschinen sieht das Angebot noch magerer aus. Da war es für Sur-Ron nicht allzu schwer, hier Fuß zu fassen.
Sur-Ron wurde aber nicht nur beliebt, weil das Unternehmen wenig Konkurrenz hatten. Ganz im Gegenteil. Es begeisterte von Anfang an die Fahrer durch den Spaßfaktor und die vielen Tuning- und Modifikationsmöglichkeiten. Schrauber können größere Akkus verbauen, das Fahrwerk austauschen, leistungsfähiger Controller einsetzen, den Rahmen modifizieren und noch vieles mehr. Die besten Teile gibt bei Fachhändler, aber auch Amazon verkauft bereits einiges.
Ebenfalls ein wichtiges Argument, das für Sur-Ron spricht: der Preis. Wer nach einer Alternative für Sur-Ron sucht, sucht in der Regel auch nach einer kostengünstigeren. Allerdings gibt es die kaum. Denn das günstigste (und wahrscheinlich auch das beliebteste) Modell – die Light Bee X – kostet gerade mal 5.000 Euro. Eigentlich ein unschlagbarer Preis, wenn man die Performance, die Versorgung mit Ersatzteilen und die große, hilfreiche Community mit einbezieht.
Aber auch ohne gibt es kaum ein elektrisches Motocross-Bike, das günstiger ist. Auf Alibaba findet man zwar immer wieder Sur-Rons und Alternativen für deutlich weniger, allerdings beklagen Käufer auch häufig Betrug und mangelnde Qualität. Wir würden euch daher nicht empfehlen, dort zu kaufen.
Wer aber keine Sur-Ron haben möchte, für den haben wir ein paar spannende Alternativen zusammengestellt. Die sind zwar nicht unbedingt günstiger, können aber mit mehr Leistung oder anderem Design punkten. Zudem haben wir nur Modelle genommen, die deutsche Händler verkaufen.
Sur-Ron Alternative: Welche Modellreihen gibt es?
Es gibt aktuell drei verschiedene Modelle für Erwachsene von Sur-Ron und einige haben bereits ein paar Facelifts hinter sich. Da sie sich auf unterschiedliche Zielgruppen fokussieren, wollen wir sie kurz einmal benennen, bevor wir auf die Alternativen kommen.
Ausstattung und Modell | SUR-RON Light Bee 2025 | SUR-RON Ultra Bee 2025 | SUR-RON Storm Bee |
Klasse | L1e (50ccm) | L3e (125ccm) | L3e (125ccm) |
Spitzenleistung | 8 kW | 21 kW | 22,5 kW |
Drehmoment | 265 Nm | 511 Nm | 520 Nm |
Gewicht | 62 kg | 89 kg | 130 kg |
Akkukapazität | 2,4 kWh | 4,4 kWh | 5,7 kWh |
Preis | 5.000 Euro | 7.200 Euro | 9.900 Euro |
Sur-Ron Light Bee X
Die Light Bee X ist das Standard-Bike von Sur-Ron. Unter dem Namen Firefly kam es vor 10 Jahren auf den Markt und genoss in der Zwischenzeit immer wieder Upgrades und Facelifts. Aktuell wird die Modell-Version 2025 für rund 5.000 Euro verkauft. Die Light Bee bekommt ihr in einer Offroad- und in einer Straßen-Variante. Letztere gilt dann als Kleinkraftfahrzeug, riegelt bei 45 km/h ab und besitzt Scheinwerfer und Spiegel. Ihr dürft sie mit einem AM-Führerschein fahren, den es zum normalen B-Führerschein immer dazugibt.
Mit der Offroad-Variante hingegen holt ihr alles raus, was der Elektromotor zu bieten hat, und beschleunigt bis auf 75 km/h. Ihr dürft dann aber nicht auf die Straße mit der Maschine und nur auf Privatgrundstücken und entsprechenden Parks herumbrettern. Aber erst das macht richtig Spaß, denn die Light Bee X ist sehr wendig und fährt sich wie ein Fahrrad.
Hinweis: Es kursieren zwei Namen: Light Bee und Light Bee X. Auch wenn es sich eigentlich um zwei Varianten handelt (die X hat mehr Leistung), wird in Deutschland hauptsächlich die X verkauft. Doch fälschlicherweise wird häufig Light Bee angegeben, obwohl die leistungsstärkere gemeint war. Schaut also genau hin, welche Biene ihr wirklich bekommt, bevor ihr den Kaufen-Button drückt.

Sur-Ron Storm Bee
Die Sur-Ron Strom Bee entspricht dem klassischen Motocross-Bike mit einem 125er-Hubraum. Sie ist größer und schwerer als die Light Bee X und zieht die kleine Schwester auf Straßen und im Gelände problemlos ab. Das liegt unter anderem an ihren 22,5 kW Leistung, mit der sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h erreicht. Vom Gefühl fährt sie sich aber wie ein richtiges Motorrad und nicht wie ein Fahrrad.
Da ihr sie nur mit einem A1-Führerschein oder mit dem Zusatz B196 fahren dürft, gibt es hier auch keine extra Geländeversion. Ihr könnt also mit ihr über die Straße direkt zum Offroad-Park fahren und dann gleich auf die Piste springen. Sofern ihr den Preis dafür zahlen wollt, denn mit 9.900 Euro kostet sie immerhin das Doppelte der Light Bee X.

Sur-Ron Ultra Bee
Die Sur-Ron Ultra Bee ist der neuste Streich des chinesischen Herstellers. Sie positioniert sich genau zwischen der Light Bee X und der Storm Bee. Die Ultra Bee beschleunigt ähnlich schnell wie die große Sur-Ron (in 2,3 Sek. auf 50 km/h), hat einen ähnlich starken Motor (21 kW) und erreicht ebenfalls hohe Endgeschwindigkeiten (bis zu 95 km/h). Der Akku fällt zwar ein wenig kleiner aus (4,4 kWh), verwendet aber eine 74-Volt-Architektur, was sie wiederum von der Light Bee abhebt (60 Volt).
Der wichtigste Unterschied zur Strom Bee liegt jedoch im Gewicht. Trotz der hohen Performance bringt sie nur 91 kg auf die Waage statt 127 kg. Zudem kostet sie mit rund 7.200 Euro auch deutlich weniger.
Positiv ist auch, dass es die Ultra Bee zusätzlich in einer gedrosselten Version gibt (L1e). Hier erreicht sie zwar nur Spitzengeschwindigkeiten von 45 km/h, man benötigt aber keinen extra Motorrad-Führerschein, um sie fahren zu dürfen.

Surron Light Bee Alternativen
Die Sur-Ron Light Bee X siedelt sich irgendwo zwischen Mountainbike und Motocross an. Wer nach Alternativen sucht, möchte meist etwas Ähnliches: leicht, elektrisch, geländegängig und eventuell auch straßenzulassungsfähig. Es gibt mehrere Konkurrenten, doch die folgenden sind am populärsten.
Ausstattung und Modell | Sur-Ron Light Bee X | Talaria XXX | ERIDE PRO SS 3.0 | RFN ARES RS Endurance |
Klasse | L1e (50ccm) | L1e (50ccm) | L1e (50ccm) | L1e (50ccm) |
Spitzenleistung | 8 kW | 5 kW | 16 kW | 11 kW |
Drehmoment | 265 Nm | 233 Nm | 520 Nm | 305 Nm |
Gewicht | 62 kg | 39 kg | 85 kg | 74 kg |
Akkukapazität | 2,4 kWh | 2,4 kWh | 3,6 kWh | 3,18 kWh |
Preis | 5.000 Euro | 3.500 Euro | 6.000 Euro | 5.700 Euro |
Talaria XXX
Die Talaria XXX (auch bekannt als Talaria X3) ähnelt der Sur-Ron Light Bee X, macht aber dennoch ihr eigenes Ding. Das fällt bereits bei dem Design auf. Es ist geradliniger, wuchtiger und glatter, dennoch aber sportlich. Auch die XXX gibt es als Straßenvariante (L1e) und als Offroader (MX) – allerdings ist die MX in Deutschland nur schwer zu bekommen. Zudem verzichtet die L1e-Talaria auf eine Stollenbereifung, weswegen sie sich für Geländefahrten nicht besonders eignet. Sie richtet sich mehr an Stadtkinder und Asphalt-Helden oder an Schrauber, die die Reifen selbst austauschen wollen.
Mit ihren 5 Kilowatt bleibt sie leistungstechnisch unter der aktuellen Light Bee X, die 8 Kilowatt abrufen kann. Damit reißt sie keine Bäume aus, kommt aber dank des geringen Gewichtes gut vom Fleck.
Dafür hat die Talaria XXX einen ganz klaren Vorteil: den Preis. Rund 4.000 Euro müsst ihr für das E-Cross-Bike einplanen, etwa bei Voltheads. Stellenweise bekommt man sie sogar für 3.500 Euro.

ERIDE PRO SS 3.0
Die ERIDE PRO SS 3.0 ähnelt optisch der Light Bee sehr, ist aber deutlich jünger und ein ernstzunehmender Konkurrent. Seit 2022 gibt es die Marke in den USA und hat dort bereits die Verkaufszahlen von Sur-Ron überboten. Nun kommen immer mehr Modelle nach Europa und überzeugen auch hier die Kunden. Das liegt unter anderem an der beliebten ERIDE PRO SS, die oft als bessere Wahl für Offroader angepriesen wird.
Mit ihrem 15,8 kW Motor fällt sie nämlich deutlich potenter als die Light Bee aus und erreicht mit bis zu 100 km/h auch höhere Geschwindigkeiten (die Straßenversion riegelt bei 45 km/h ab). Auch der Rahmen sowie viele Anbauteile gelten als stabiler und haltbarer.
Die bessere Performance müsst ihr auch aber auch erkaufen. Denn mit 6.200 Euro kostet sie eine ganze Ecke mehr als die kleinere Sur-Ron.
Tipp: Die Vorgänger-Version 2.0 hat zwar weniger Leistung, ist dafür aber günstiger. Der Händler Voltheads verkauft sie aktuell für 5.300 Euro.

RFN ARES RS Endurance
RFN ist eine Tochtermarke von Apollo Motors, einem der größten Hersteller von Verbrenner-Motorrädern. RFN setzt aber voll auf elektrischen Fahrspaß und will das mit der ARES RS Endurance auch feiern. Technisch liegt sie leicht über der Sur-Ron Light Bee. Ihre Spitzenleistung beträgt 11 kW, die Akkukapazität 3,18 kWh und mit 199 kg Zuladung können auch schwerere Menschen problemlos auf ihr Platz nehmen.
Ein besonderes Highlight ist ihr wandelbares Design. Auf den ersten Blick sieht sie wie eine klassische Enduro aus, allerdings kann man den Sitz entfernen. Dadurch bekommt man mit wenigen Handgriffen ein elektrisches Trial-Bike. Wer hingegen den Sitz dran lässt, der findet darunter einen Stauraum mit einem Volumen von 5 Litern. Für normale Motorradfahrer nichts Besonderes, bei kleinen Geländemaschinen aber eine Seltenheit. Dennoch praktisch, denn so können Schlüssel, Smartphone und Co. problemlos verstaut werden.
Auch die Ares gibt es in einer Offroad- und in einer Straßenversion (L1e) und kostet jeweils 5.200 Euro.

Sur-Ron Storm Bee Alternative
Die Sur-Ron Storm Bee ist ein vollwertiges Elektro-Motorrad und daher gibt es hier auch bereits mehr Alternativen als bei der kleinen Light Bee X. Allerdings handelt es sich oft um reine Straßenfahrzeuge wie die LiveWire S2 und die Zero FX. Zudem kosten sie deutlich mehr als eine Storm Bee, die auch kein Schnäppchen ist. Wir haben daher ein paar Alternativen recherchiert, die technisch mit der Sturm Biene vergleichbar sind und auch weniger kosten.
Ausstattung und Modell | Sur-Ron Storm Bee | Altis Sigma | Stark Varg Alpha | ERIDE PRO SR |
Klasse | L3e (125ccm) | L3e (125ccm) | A | L3e (125ccm) |
Spitzenleistung | 22,5 kW | 22,5 kW | 59 kW | 25 kW |
Drehmoment | 520 Nm | 600 Nm | 938 Nm | 630 Nm |
Gewicht | 130 kg | 130 kg | 118 kg | 89 kg |
Akkukapazität | 5,7 kWh | 3,43 kWh | 6,5 kWh | 3,6 kWh |
Preis | 9.900 Euro | 7.200 Euro | 12.500 Euro | 6.900 Euro |
Altis Sigma
Die Altis Sigma ist nicht nur eine gute Alternative zur Sur-Ron Storm Bee, sie möchte auch mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Für 7.200 Euro bekommt ihr den Stromer, der mit 84 kg verhältnismäßig leicht in dieser Kategorie ist. Der 22,5-kW-Motor und das Drehmoment von bis zu 600 Newtonmeter lässt zudem das Blut im Körper rotieren. In der Spitze erreicht die Maschine bis zu 110 km/h.
Die große Besonderheit ist aber das 96-Volt-System, das bisher noch keine andere 125er nutzt. Es bringt mehr Effizienz und soll eine Reichweite bis zu 80 km ermöglichen, wobei der Akku mit 3,43 kWh sogar kleiner als bei der Storm Bee ausfällt.

Stark Varg Alpha
Wenn ihr richtig eskalieren wollt, dann werft einen Blick auf die Stark Varg Alpha – das schnellste Motocross-Bike auf dem Markt. Es hat mit 59 kW (80 PS) dreimal so viel Leistung wie die Sur-Ron Storm Bee und bringt es in der Serienausstattung auf 110 km/h. Über Konfigurationen über die App soll man sie zusätzlich auf 145 km/h hochpushen können. Wer noch an der Übersetzung herumschraubt, kann theoretisch eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h erreichen.
Aufgrund der hohen Leistungen darf man sie allerdings nur mit einem A-Führerschein fahren oder reine Offroad-Version auf den entsprechenden Grundstücken und Arealen.
Der Spaß hat zudem seinen Preis. 12.000 Euro kostet das Premium-MX-Bike bei Händler wie Dirt-E-Bikes.

ERIDE PRO SR
Wenn man sich die ERIDE PRO SR ansieht, wirkt sie im Vergleich mit der Sur-Ron Storm Bee fehlplatziert. Denn optisch ähnelt sie eher der kleineren Light Bee X und auch das Gewicht von 83 kg wirkt geradezu federleicht. Doch es gibt einen Grund, warum sie trotz ihrer Größe hier auftaucht: ihre Leistung. Sie wurde bereits als das stärkste E-Bike aller Zeiten betitelt und ist das Sinnbild für den begonnenen Kampf der E-Cross-Hersteller. Im Jahrestakt übertreffen sich die Modelle in ihrer Performance, dessen Ranking nun die ERIDE PRO SR anführt (unter den 125ern). Satte 25 Kilowatt Spitzenleistung bringt sie auf die Straße und beschleunigt damit den Fahrer auf 50 km/h in nur 1,8 Sekunden. Auch ihre Höchstgeschwindigkeit mit bis zu 120 km/h kann sich sehen lassen.
Es lässt sich mit der Maschine also viel Spaß haben, allerdings ist sie nichts für Anfänger. Bereits im Eco-Mode reißt eine zu starke Beschleunigung die Nase in die Höhe und der Fahrer macht ohne Gewichtsverlagerung einen Wheelie. Auch reagiert der Gasgriff empfindlich, sodass man hier Fingerspitzengefühl beweisen muss.
Wem eine Sur-Ron mittlerweile zu wenig Power hat, der findet hier eine passende Maschine für sich, muss aber auch ein wenig mehr zahlen. Aktuell liegt der Preis bei etwa 7.200 Euro.

Fazit: Sur-Ron bekommt Konkurrenz und bleibt dennoch relevant
Die Auflistung sollte vor allem eines gezeigt haben: Es gibt spannende Alternativen zu den Sur-Ron-Maschinen – egal in welcher Leistungsklasse. Vor allem Fortgeschrittene und Profis werden hier fündig, da die Konkurrenz zumeist mit mehr Leistung punkten kann. Dennoch wird Sur-Ron sich wohl noch ein bisschen als Platzhirsch halten können, da die Maschinen preislich weiterhin am attraktivsten sind. Günstigere Modelle gibt es kaum oder sind schnell vergriffen.
Allerdings fanden in den letzten Jahren immer mehr elektrische Cross-Bikes nach Deutschland und der Zustrom reißt nicht ab. Wahrscheinlich werden wir bereits in ein bis zwei Jahren die ersten Modelle sehen, die unter 4.000 Euro kosten und dennoch jede Menge Spaß bringen. Dann werden wir uns vor Sur-Ron Alternativen kaum retten können.