Elon Musk bringt seinen mehr als fragwürdigen Chatbot Grok bald auf euren Tesla – damit hält der Irrsinn Einzug.
Seit Monaten treibt der Chatbot Grok auf X (ehemals Twitter) sein Unwesen. Jetzt hat Eigentümer Elon Musk angekündigt, dass die KI auf seinen Teslas landen soll. Was genau sie da tun wird, ist noch unklar. Trotzdem alarmiert der Schritt, wenn er auch kaum überraschend kommt.
Tesla demontiert sich selbst
Von der Vorreiterrolle, die Tesla ehemals eingenommen hat, ist nicht mehr viel übrig. Dieses bisschen wird vernichtet, wenn die Grok-KI Einzug hält. In der neuen Version soll das in wenigen Tagen der Fall sein, wenn man Elon Musks zeitlich oft sehr optimistischen Versprechungen glaubt: „Sehr bald. Spätestens nächste Woche“, solle Grok bei Tesla eingespielt werden, so Musk auf seiner Plattform X (Quelle: Handelsblatt).
Warum aber ist die KI überhaupt ein solches Problem? Andere Hersteller integrieren schließlich auch längst Sprachassistenten, die durch Chatbots und andere KI-Programme angetrieben werden.
Grok fällt jedoch seit längerem mit seinen besonders radikalen Äußerungen auf: Erst kurz vor der Ankündigung von Musk wurden antisemitische Aussagen öffentlich, die Grok tätigte. Für Rassismus gegen Menschen mit heller Haut, der angeblich von Menschen mit jüdischen Nachnamen käme, kannte Grok auch eine Lösung: Hitler wäre am besten geeignet, sich des Problems, das keines ist, anzunehmen. Im Nachhinein gab Grok selbst die Aussagen als satirisch aus.
Als wären solche Aussagen nicht mehr als genug Grund, dem Chatbot eher mit mehr als weniger Skepsis zu begegnen, soll der sich bei seinen Antworten nun auch explizit an Elon Musks persönlichen Ansichten orientieren (Quelle: TechCrunch). In mehreren User-Tests habe sich Grok explizit bei kontroversen Themen etwa aus der Politik daran gehalten, was Elon Musk für richtig hält. Manchmal direkt anhand von dessen Tweets, in anderen Fällen auf dem Umweg von Nachrichtenartikeln, die über Musk berichten.
Musk selbst bezeichnete Grok während der Präsentation der neuesten Version als „schlaueste KI der Welt“ – wie das zusammenpasst, sei dahingestellt.
Tesla geht zugrunde – dank Elon Musk
Zurück zu Tesla: Das E-Auto-Geschäft ist beispiellos abgestürzt, seit Musk seine politischen Ambitionen in den USA hochgefahren hat. Inzwischen hat der CEO zwar keine offiziellen Ämter mehr inne, doch davon hat sich sein Unternehmen nicht erholt.
Viele Kunden bereuen es, Tesla zu fahren – und können ihre E-Autos trotzdem kaum wieder loswerden, weil es ihnen an Käufern mangelt. In Deutschland ist Tesla vom Marktführer auf einen der letzten Plätze abgestürzt und kann sich mit VW an der Spitze nicht mehr messen.
Mit der weit nach rechts abdriftenden KI an Bord dürfte der Restwert von Teslas ins Bodenlose fallen. Wer trotz der Eskapaden von Musk noch einen Tesla fährt, braucht kaum noch darauf zu hoffen, ihn wieder loswerden zu können. Unklar ist allerdings noch, ob Musk Grok zunächst nur auf Tesla-Fahrer in den USA loslassen wird. Ob und wann sich die KI nach Deutschland wagt, muss sich zeigen.