Von günstigeren Strompreisen haben E-Auto-Fahrer nichts – selbst wenn sie für Endverbraucher noch kommen sollten.
Ein günstigerer Preis für die Kilowattstunde durch Steuererleichterungen, wie er für die Industrie kommen soll, würde Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos keine Vorteile bringen. Nicht einmal, wenn doch noch Endkunden davon profitieren können, wie nun wieder diskutiert wird.
Teurer E-Auto-Strom ist kein Steuerproblem
Vor dieser Entwicklung warnt der Energieanbieter Lichtblick, der die Schuld klar bei den kommunalen Energiebetrieben sieht (Quelle: Wirtschaftswoche). Sie würden durch regional monopolähnliche Marktmacht die Preise praktisch im Alleingang festsetzen können. Es herrscht dadurch kein Druck, Steuersenkungen tatsächlich weiterzugeben, statt vielmehr den Gewinn damit zu steigern.
Gemeinsam mit Statista hat Lichtblick untersucht, wie sehr regionale Anbieter in ihren Märkten das Angebot bestimmen. Das Ergebnis ist eindeutig: Die regionalen Energieanbieter dominieren im Durchschnitt den Markt in ihrer jeweiligen Region zu 74 Prozent. In Extremfällen wie etwa Wiesbaden oder Hannover liege der Anteil sogar weit über 90 Prozent.
Bedeutet: Öffentliche Ladesäulen anderer Anbieter sind kaum zu finden. So könne kein Wettbewerb entstehen, die Preise seien zu hoch, findet Lichtblick. Das Unternehmen hat bei dieser Argumentation ein Eigeninteresse. Laut Wirtschaftswoche kommt die gleiche Kritik jedoch auch vom Bundeskartellamt. Es stellte bereits 2024 fest, dass geeignete Flächen für Ladesäulen „exklusiv oder bevorzugt an das eigene kommunale Stadtwerk oder einen einzelnen Anbieter“ vergeben würden.
E-Autos nur unter einer Bedingung günstig
So verfestigt sich ein altes Problem von E-Autos: Sie sind teuer. Schon beim Kauf, aber auch der Strom kostet beim öffentlichen Laden – vor allem an Schnellladern – oft mehr als klassischer Kraftstoff.
E-Auto zu fahren bleibt damit etwas für Gutverdiener und alle, die auch Zuhause mit einer eigenen Wallbox laden können. Die Alternative ist – und bleibt wohl vorerst – zu kostspielig. Selbst wenn der Strompreis auch für Endkunden gesenkt werden sollte, was noch längst nicht feststeht (Quelle: FAZ).