Wollt ihr bei Kleinanzeigen etwas verkaufen und habt einen QR-Code von einem angeblichen Käufer bekommen? Dann solltet ihr vorsichtig sein.
So läuft die QR-Code-Masche bei Kleinanzeigen ab
Bei Kleinanzeigen kann man zwar oft schnell nicht benötigte Dinge verkaufen, aber immer wieder auch Geld verlieren. Betrüger denken sich dabei immer wieder neue Maschen aus. In letzter Zeit kommt es vermehrt zu Betrugsversuchen mithilfe eines QR-Codes. Was steckt dahinter?
- Betrüger nutzen QR-Codes bei Kleinanzeigen für verschiedene Maschen.
- Ziel ist es, Nutzer dazu zu bringen, den Code zu scannen.
- Dabei wird zum Beispiel angegeben, dass man eine Zahlung über diesen Code empfangen und bestätigen oder senden kann.
- Der Code soll angeblich von der „Sicher bezahlen“-Funktion bei Kleinanzeigen stammen. Man gelangt damit auf eine Seite, auf der man seine Kreditkartendaten oder den Login für das Online-Banking eingeben soll.
- Angeblich werden die Daten benötigt, um die Zahlung in Empfang zu nehmen.
- Tatsächlich versteckt sich hier aber die sogenannte „Quishing“-Falle.
- Kriminelle wollen euch also dazu bringen, dass ihr hier eure Kreditkartendaten eingebt. Mit den Daten können die Betrüger dann auf eure Kosten einkaufen.
Die Verbraucherzentrale berichtet von einer Frau, die Anfang 2025 durch so eine gefälschte Zahlungsbestätigung 5.000 Euro verloren hat.
QR-Code bekommen und gescannt? Das sollte man tun
- Habt ihr so einen Code bekommen, scannt ihn keinesfalls ein und brecht den Kontakt sofort ab.
- Wenn ihr ihn bereits eingescannt habt, ist noch kein Schaden entstanden, solange ihr keine persönlichen Daten wie TANs, Passwörter oder Kreditkarteninformationen übermittelt habt.
- Wurden Daten bereits eingetragen, kontaktiert sofort eure Bank. Schildert den Fall und lasst Karten oder Konten sperren, damit Betrüger nicht auf euer Geld zugreifen können.
- Erstellt Screenshots vom Gesprächsverlauf und weiteren Inhalten, die zu dem Fall gehören.
- Erstattet zudem Anzeige bei der Polizei. Das geht auch online.
„Quishing“ ist der allgemeine Ausdruck für Betrügereien mit QR-Codes. Solche Fälle gibt es nicht nur bei Kleinanzeigen. So können auch Ladesäulen für E-Autos oder gefälschte Strafzettel damit ausgestattet sein. Scannt ihr einen QR-Code ein, überprüft immer die Internetadresse des Ziels, bei dem ihr landet. Bei den meisten QR-Code-Scannern wird eine Seite nach dem Scannen nicht automatisch geöffnet. Man sieht also vorher, wohin man weitergeleitet wird. Zweifelt ihr an der Echtheit eines Codes, kontaktiert die Bank oder Stelle, die für die Zahlung verantwortlich sein soll.
Lediglich in Ausnahmen kann eine seriöse Absicht hinter so einem QR-Code stecken. Es gibt Banking-Apps wie früher Kwitt, bei denen man Zahlungen darüber empfangen kann. Das geht auch bei PayPal. Diese Bezahlwege sind aber ungewöhnlich für Kleinanzeigen, da dort normalerweise Barzahlung bei Abholung, PayPal-Käuferschutz oder die „Direkt kaufen“-Option verwendet wird.
Erhaltet ihr so einen Code im Kleinanzeigen-Chat, fragt den Interessenten nach einer alternativen, sicheren Zahlungsart. Prüft auch das Profil des Käufers auf Bewertungen und das Profilalter.