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Windows 11: Recall deaktivieren (Dauer-Snapshots ausschalten)

Die Windows-11-Funktion Recall lässt sich ausschalten. (© Mockup: GIGA / Logo: Microsoft)
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Windows 11 erstellt bald standardmäßig alle 5 Sekunden einen Snapshot eures Desktops für die sogenannte Recall-Funktion. Wer das nicht mag, kann Recall wie folgt deaktivieren.

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Was ist Recall in Windows 11?

Ab Windows 11 Version 24H2 aktiviert Microsoft die Funktion „Recall“ (Abruf). Diese erstellt alle 5 Sekunden einen Snapshot (Momentaufnahme) eures Bildschirms und analysiert den Inhalt mit KI-Funktionen. Später lassen sich diese Inhalte dann wieder über eine Art Zeitstrahl aufrufen. Pro Stunde macht Windows dann also 720 Screenshots. In 3 Monaten können so 25 GB Speicherplatz verbraucht werden. Recall soll sich mit der Tastenkombination Windows + J öffnen lassen. Ihr könnt die Funktion bei Bedarf deaktivieren.

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Windows 11: Recall deaktivieren

Es gibt drei Methoden, wie ihr Recall ausschalten könnt: In den Einstellungen, mit den Gruppenrichtlinien und in der Windows-Registry.

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In den Einstellungen

  1. Drückt die Tastenkombination Windows + i, um die Einstellungen zu öffnen. Alternativ öffnet ihr das Startmenü und klickt auf „Einstellungen“.
  2. Klickt auf „Datenschutz und Sicherheit“ > „Recall & Snapshots“.
  3. Stellt oben den Schalter bei „Snapshots erstellen“ auf „Aus“.
Windows 11: Hier deaktiviert ihr die Recall-Funktion. (Bildquelle: microsoft.com / Bearbeitung: GIGA)
Windows 11: Hier deaktiviert ihr die Recall-Funktion. (Bildquelle: microsoft.com / Bearbeitung: GIGA)

Falls ihr die Recall-Funktion aktiviert lassen wollt, könnt ihr hier ansonsten auch einstellen, wie viel Speicherplatz die Snapshots maximal belegen dürfen. Bereits erstellte Snapshots lassen sich des Weiteren per Schaltfläche löschen.

Mit den Gruppenrichtlinien (gpedit)

  1. Drückt die Tastenkombination Windows + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
  2. Tippt gpedit.msc ein und drückt Enter, um den Gruppenrichtlinien-Editor zu öffnen.
  3. Öffnet nun den Pfad: Benutzerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-KomponentenWindows KI.
  4. Klickt rechts doppelt auf den Eintrag „Speichern von Momentaufnahmen für Windows deaktivieren“.
  5. Wählt im neuen Fenster oben die Option „Aktiviert“ aus und bestätigt mit „OK“. Ihr habt nun also die Deaktivierung von Momentaufnahmen (Snapshots) aktiviert.
  6. Startet Windows neu, um die Änderungen anzuwenden.

In der Registry

  1. Drückt die Tastenkombination Windows + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
  2. Tippt regedit ein und drückt Enter, um die Windows-Registry zu öffnen.
  3. Navigiert zum Pfad: HKEY_CURRENT_USER\Software\Policies\Microsoft\Windows\WindowsAI
  4. Falls der Ordner „WindowsAI“ (noch) nicht vorhanden ist, klickt links in der Navigation mit der rechten Maustaste auf den Ordner „Windows“ > „Neu“ > „Neuer Schlüssel“ und vergebt den Namen „WindowsAI“.
  5. Klickt im rechten Fenster mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich und wählt „Neu“ > „Neuer DWORD-Wert (32-bit)“  aus und vergebt als Namen „DisableAIDataAnalysis“.
  6. Klickt doppelt auf den neuen Eintrag „DisableAIDataAnalysis“ und stellt bei Wert eine „1“ ein.
  7. Bestätigt mit „OK“ und startet Windows 11 neu.

Recall nur pausieren

Falls ihr die Recall-Funktion nur kurzfristig ausschalten wollt, könnt ihr sie wie folgt pausieren:

  1. Klickt in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Recall-Symbol.
  2. Wählt die Pausieren-Option aus.
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Wie genau funktioniert Recall?

  1. Alle 5 Sekunden erstellt Windows 11 eine Momentaufnahme (Snapshot) von eurem Bildschirminhalt (720 Snapshots pro Stunde).
  2. Diese sollen standardmäßig verschlüsselt auf eurem PC gespeichert werden.
  3. Achtung: Informationen wie Passwörter oder Bankkonto-Informationen werden auch in Snapshots gespeichert!
  4. Sucht ihr dann nach einer bestimmten Momentaufnahme, wird diese analysiert, um Optionen zur Interaktion anzubieten.
  5. Beispielsweise könnt ihr dann einen Textblock markieren, ihn zusammenfassen, übersetzen oder in einem bestimmten Programm öffnen. Außerdem lassen sich Bilder markieren, bearbeiten oder ähnliche Bilder finden lassen.

Um Recall nutzen zu können, benötigt ihr mindestens eine Festplatte mit 256 GB Speicherplatz, wobei 50 GB verfügbar sein müssen. 50 GB genügen, um Snapshots aus etwa 6 Monaten zu speichern. Ist der zugewiesene Speicherplatz verbraucht, löscht Windows alte Snapshots, um weiterhin neue erstellen zu können.  In den Optionen lässt sich einstellen, wie viel Speicher die Recall-Funktion nutzen darf. Auch könnt ihr dort angeblich bestimmen, welche Apps oder Webseiten nicht in den Snapshots erscheinen sollen.

Derzeit ist Recall laut Microsoft noch in der Phase „Vorschaustatus“, während der Kunden-Feedback gesammelt wird, um die Funktion zu verbessern. Außerdem ist Recall nur für bestimmte Sprachen wie Englisch, Chinesisch (vereinfacht), Französisch, Deutsch, Japanisch und Spanisch optimiert.

Quelle: Microsoft und Microsoft

Auf welchen PCs ist Recall verfügbar?

Vermutlich bald auf allen Windows-11-PCs.

Microsoft will die Funktion auf neueren PCs standardmäßig aktivieren, die mit „Copilot+“ und einem Prozessor der Snapdragon-X-Serie ausgestattet sind. Copilot-Plus ist eine Erweiterung des ursprünglichen Copiloten aus Windows, die mit neuen NPU-Prozessoren zusammenarbeitet. Auf Geräten ohne Prozessor der Snapdragon-X-Serie, muss vorher ein Windows-Update installiert werden, um Recall zu aktivieren. Ob dieses Update optional ist oder zwangsweise durchgeführt wird, wissen wir noch nicht. Letzteres ist bei Microsoft aber wahrscheinlicher.

Meine Kritik am Datenschutz: Wessen Daten werden hier eigentlich geschützt?

Robert Schanze
Robert Schanze, GIGA-Redakteur für Windows, Android, Linux, Software, Hardware und Netzwerke.

Ich weiß nicht, welches Problem die neue Recall-Funktion hier lösen soll, sehe aber viele neue Probleme, die durch sie entstehen. Denn aus Datenschutz-Sicht ist die Recall-Funktion eine Katastrophe: Sensible Informationen wie Passwörter und Bankdaten werden gespeichert und sind später einsehbar. Das ist insbesondere dann kritisch, wenn Nutzer die Recall-Funktion gar nicht kennen und Dritte dann später auf ihre Daten zugreifen können. Vor allem Unternehmen haben dann einiges zu tun, um sensible und private Informationen ihrer Mitarbeiter und Kunden zu schützen. Ob die Snapshots später auch wirklich nur auf dem PC gespeichert bleiben oder bei der Datensammelwut heutiger Tech-Unternehmen nicht vielleicht doch standardmäßig in der Microsoft-Cloud ausgelagert werden, ist auch ungewiss. Ob es langfristig genügt, einfach die Recall-Funktion in den Einstellungen zu deaktivieren, bezweifele ich ebenfalls. Und dass Microsoft die fragwürdige Recall-Funktion mit „Die Zukunft von PCs erschließen“ bewirbt, erweckt in mir den Wunsch, so einen PC in der Zukunft nicht haben zu wollen.

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