Android-Nutzer erhalten eine massive Entschädigung.
Ein US-Gericht hat Google zu einer Zahlung von 266 Millionen Euro verurteilt. Der Vorwurf: Android-Smartphones haben im Hintergrund mobile Daten übertragen, ohne dass die Nutzer dem ausdrücklich zugestimmt hatten.
Google: Urteil wegen verstecktem Datenverbrauch
In einem Prozess vor einem Geschworenengericht in den USA wurde Google jetzt zur Zahlung von umgerechnet rund 266 Millionen Euro verpflichtet. Geklagt hatten Android-Nutzer aus Kalifornien, die dem Unternehmen vorwerfen, ohne ihr Wissen mobile Daten ihrer Geräte und verwendet zu haben.
Laut Klageschrift habe Google über diese stillen Verbindungen Daten für eigene Zwecke übertragen, unter anderem für gezielte Werbung. Die betroffenen Nutzer mussten dafür ihr eigenes Datenvolumen aufwenden, ohne das zu bemerken oder aktiv zuzulassen. Die Jury folgte dieser Argumentation und bewertete das Vorgehen als „unzulässige Belastung“, von der „ausschließlich Google profitiert“ habe (Quelle: Reuters).
Google bestreitet die Vorwürfe nach wie vor. Ein Sprecher bezeichnete das Urteil als „Missverständnis über essenzielle Funktionen von Android“, die für Sicherheit und Leistung notwendig seien. Der Konzern will Berufung einlegen.
Google: Zweite Android-Klage steht noch aus
Die jetzige Entscheidung betrifft ausschließlich Nutzer in Kalifornien. Eine ähnliche Klage wurde jedoch bereits für alle anderen US-Bundesstaaten eingereicht. Sollte auch dieses Verfahren mit einer Verurteilung Googles enden, könnte sich die Strafzahlung um ein Vielfaches erhöhen. Der Prozessstart ist für April 2026 angesetzt.
Der Fall zeigt Android-Nutzern, wie schwer es ist, Hintergrundaktivitäten auf dem Smartphone zu durchschauen. Selbst im Ruhemodus können Geräte Daten übertragen, was je nach Tarif zu einer Belastung des Datenvolumens führen kann.