Fragt man in Foren oder Kommentarsektionen von Webseiten nach Hilfe, vorrangig zu Computerfragen, wird man häufig auf den Download einer „Brain.exe“ verwiesen. Einen Link liefern die entsprechenden Personen nicht mit. Vor allem, wenn es um Viren und Trojaner geht, wird auf „Brain.exe“ verwiesen.
Die Endung „.exe“ ist die typische Dateiendung für ausführbare Dateien unter Windows. Ist diese „Brain.exe“ wirklich so gut, wie alle behaupten?
Was bedeutet Phishing? (Video)
Was ist „Brain.exe“ und kann man das herunterladen?
Problem bei Kommentaren und allgemein bei der Online-Kommunikation ist die fehlende Mimik und Gestik der Gesprächspartner. Wird man auf den Brain.exe-Download hingewiesen, kann man davon ausgehen, dass zumindest ein Schmunzeln auf dem Gesicht des Kommentierenden zu sehen ist.
- Natürlich handelt es sich bei Brain.exe um keine richtige Anwendung für Windows.
- Vielmehr gilt die Aufforderung, Brain.exe zu verwenden, als Hinweis, sein eigenes Gehirn zu verwenden. Brain.exe gilt als Umschreibung des Gehirns, schließlich stammt das Wort aus dem Englischen und bedeutet in der Übersetzung nichts anderes als „Gehirn“.
- Zahlreiche Computerprobleme, vor allem ein Befall von Viren und Trojanern, lassen sich vermeiden, wenn man vor einem Klick innehält und den Verstand bei seinen Besuchen im Netz einsetzt.
Bekommt man also den Hinweis, dass Brain.exe die Lösung für ein Computerproblem ist, muss man kein neues Programm herunterladen, sondern einfach nur nachdenken.
„Brain.exe has stopped working“: Was tun?
Um das System vor Viren und Trojanern zu schützen oder das Abgreifen von Login-Daten durch Fremde zu vermeiden, gilt es, einige Richtlinien bei den Besuchen im Netz im Hinterkopf zu behalten.
- Nicht immer bekommt man das, was einem hinter Buttons oder Texten auf Webseiten versprochen wird.
- Sucht man etwa nach Filmstreams, bekommt man Werbeanzeigen, die vorgaukeln, dass ein wichtiger Codec oder ein Wiedergabeprogramm fehlen würde. Hinter dem angebotenen Download können sich dann jedoch Trojaner oder Adware verstecken.
- Einige dieser Programme gaukeln mit blinkenden Bannern und Warnungen zahlreiche Probleme auf dem PC vor. Um diese Fehler zu beheben, wird man dazu aufgefordert, eine kostenpflichtige Software herunterzuladen. Hierbei handelt es sich lediglich um sogenannten Scareware. Die Probleme sind in der Regel nie so gravierend, wie dargestellt oder lassen sich schnell und einfach auch kostenlos und ohne Zusatzprogramm beheben.
- Nicht selten bekommt man auch bei vermeintlich seriösen Downloads mehr, als man erwartet. Bei einigen Installationen muss man einen genauen Blick auf die „erweiterten Installationseinstellungen“ werfen. Hier sind häufig neben dem gewünschten Tool Zusatzprogramme oder Erweiterungen zu finden, die z. B. die Startseite des Browsers verändern.
- Auch im Mail-Postfach können sich Gefahren verstecken. So verschicken Betrüger im Namen bekannter Anbieter Mails mit angeblichen Zahlungsaufforderungen, Rechnungen oder anderen Aufforderungen zur Handlung. Loggt man sich über diese E-Mail ein, gelangt man nicht zum Portal des Anbieters, sondern auf eine Seite, die dem Original täuschend echt nachgebaut ist. Bei einer Anmeldung über diese fingierte Seite gelangen die Daten in die Hände der Cyber-Betrüger, die so z. B. das PayPal-Konto leerräumen können. An anderer Stelle zeigen wir euch, wie man sich vor Phishing schützen kann.
- Betrüger nutzen auch immer wieder Sicherheitslücken in weit verbreiteter Software aus. Besonders der Flash-Player war in der Vergangenheit immer wieder Zielscheibe von Hackern, die über Lücken der Software Malware auf das System einschleusen konnten. Generell sollte man alle Programme auf dem Computer per Update auf dem neuesten Stand halten. Die Entwickler versuchen immer wieder, bekannte Sicherheitsprobleme in Progammen durch neue Versionen zu beheben.
- Hinter angeblichen Hacks, Cheats und Cracks finden mann immer wieder nicht die gewünschten Anwendungen, sondern teure Abofallen. Auch hierfür haben wir einen entsprechenden Ratgeber zum Schutz vor solchen Kostenfallen.
Leider lässt es sich in der heutigen Zeit nicht vermeiden, dass man auch bei einem sachgemäßen Gebrauch der „Brain.exe“ in virtuelle Fallen tappt. Grundsätzlich sollte man im Netz nur unterwegs sein, wenn der PC mit einer Firewall und einer Antivirensoftware abgesichert ist. Lest hierfür auch, was man über Sicherheits-Apps auf dem Handy wissen sollte. Eine amüsante Abhandlung über das Phänomen „Brain.exe“ findet ihr hier.
Lest auch, was unter dem „PEBKAC“ zu verstehen ist.
Bildquellen: alphaspirit, Shutterstock,Sergey Nivens
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