Wer wie ich Disney+ abonniert hat, der hat eventuell seit Anfang Dezember eine neue Serie beim Streaming-Dienst entdeckt, scheut sich allerdings noch davor, einzuschalten. Wer will es den Leuten auch verdenken, immerhin glänzte „Star Wars“ zuletzt nicht unbedingt mit Qualität. Bei dieser einen Serie ist aber vieles anders, eine Sache jedoch überraschend vertraut – zum Glück.
Ein Kommentar von Sven Kaulfuss.
Bereits beim Trailer zu „Star Wars: Skeleton Crew“ horchte ich auf. Was hatte ich da gerade gesehen – eine Kinderserie im Star-Wars-Universum? Natürlich, das hat uns gerade noch gefehlt, dass Konzernmutti Disney nun endgültig dem einstigen Kult-Franchise den eigenen Stempel aufdrückt. Doch der Zynismus ist hier unangebracht, vermittelte mir der Trailer doch tatsächlich ein wohliges Gefühl der Vertrautheit. Nicht nur mir ging es so, oftmals hieß es dann: „Star Wars: Skeleton Crew“ fühlt sich an wie eine Art „Goonies im Weltraum“.
Nur bei Disney+: Star Wars trifft auf die Goonies – gut so!
Nicht der schlechteste Vergleich, gehört der Abenteuerfilm aus dem Jahr 1985 von Richard Donner (Regie), Steven Spielberg (Story und Idee) und Chris Columbus (Drehbuch) noch heute zu den unterhaltsamsten Kinder- und Jugendfilmen der Achtzigerjahre (bei Amazon ansehen).
Der Trailer verspricht gute Unterhaltung und Abenteuer:
Doch meist hält der Trailer nicht unbedingt immer das Versprechen, das er abgibt. Sollte dies bei „Star Wars: Skeleton Crew“ anders sein? Mit etwas Skepsis schaute ich mir also zunächst die ersten beiden verfügbaren Episoden an (bei Disney+ ansehen). Was soll ich sagen? Jon Watts, Regisseur der drei Spider-Man-Filme des MCU, liefert tatsächlich ab. Die Kinderdarsteller dürfen echte Kinder sein, sie nerven nicht, und man fühlt mit ihnen mit. Irgendwie ist da auch Star Wars im Hintergrund, doch im Fokus stehen zunächst die Charaktere und deren Aufbau.
Watts macht es genau richtig. Es darf einem eben nicht egal sein, was den Protagonisten da auf der Mattscheibe geschieht. Mich hat „Star Wars: Skeleton Crew“ sofort in den Bann gezogen, und ich freue mich jetzt wieder jeden Mittwoch auf eine neue Episode. Selbst wer nicht ganz firm in der Welt von Star Wars ist, darf gerne einschalten.
Eben weil man die Geschichte aus dem Blickwinkel der Kinder erlebt, wird nicht das Fachwissen aus den letzten fast 50 Jahren vorausgesetzt. Star Wars war schon immer ein Fantasy-Abenteuer und eben keine Science-Fiction. Nie sah man dies zuletzt so deutlich wie aktuell bei „Star Wars: Skeleton Crew“.
An dieser Stelle nur ein kurzer Abriss, viel mehr muss man für den Start auch nicht wissen: Die Handlung der Serie dreht sich um den jungen Wim und seine Freunde Neel, Fern und KB, die nach dem Fall des Galaktischen Imperiums auf ihrem Heimatplaneten At Attin in einem tristen Alltag gefangen sind. Doch das ändert sich schlagartig, als die Clique ein verstecktes Piratenschiff entdeckt. Was als harmloses Abenteuer beginnt, entwickelt sich schnell zu einer ungewollten Reise in eine fremde Galaxis, in der ihre Heimatwelt At Attin nur noch als ferne Legende existiert.
Übrigens bin ich nicht allein mit meiner positiven Meinung. Eine IMDb-Bewertung von 7,2 Punkten spricht für sich. Noch besser ist das Meinungsbild bei Rotten Tomatoes: Ganze 95 Prozent der professionellen Filmkritiker sind zufrieden mit dem bisher Gesehenen, bei den Zuschauerinnen und Zuschauern sind es mit 80 Prozent gleichfalls eine überwiegende Mehrheit.
Weiterer Sendeplan bis zum großen Finale
Gründe genug, um am nächsten Mittwoch wieder einzuschalten. Bisher veröffentlichte Disney+ vier Teile der Serie – Halbzeit. Die achte und letzte Episode erscheint dann am 15. Januar 2025. Dazwischen werden die nächsten Folgen am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), Neujahr (01. Januar) und am 8. Januar veröffentlicht. Kurzum: Die nächsten vier Wochen weiß ich schon, was ich Mittwochabend mache – und ihr?
Eher unschön bei Disney+: