Internet-Datenverbrauch anzeigen: Router, Software, Richtwerte - So geht's

Wie hoch ist mein Datenverbrauch beim Surfen im Internet? Diese Frage stellen sich viele, gerade nachdem die Telekom jetzt neue Tarife mit DSL-Drosselung angekündigt hat. Wir erklären, wie man den eigenen Bedarf herausfindet und sich den Datenverbrauch anzeigen lassen kann.
Neue Verträge bei der Telekom bieten in Kürze keine echte DSL-Flatrate mehr. Doch überschreiten wir das Limit und müssen im Schneckentempo surfen? Die Messung des persönlichen Bedarfs nehmen wir am sinnvollsten am Router vor. Warum? Nur so erfassen wir wirklich alle Verbindungen. Messen wir auf dem Rechner, fehlen zum Beispiel die Verbindungen von Smartphone, Tablet, Blu-ray-Player und so weiter – und eine Gesamtberechnung wird sehr mühsam.
Datenverbrauch am Router (FritzBox) anzeigen lassen
Viele Router zeigen uns komfortabel die Surf-Daten an. Hierfür loggen wir uns über einen Browser in den Router ein und rufen die Daten ab. Im Beispiel die FritzBox 7390 (bei anderen Routern läuft es ähnlich – siehe ggf. Bedienungsanleitung):
- Browser aufrufen und in die URL-Zeile fritz.box eingeben (bei anderen Geräten z.B. http://192.168.1.1 bzw. siehe Bedienungsanleitung). Gegebenenfalls das festgelegte Passwort eingeben.
- Internet > Online-Monitor > Online-Zähler auswählen.
Schon sind wir am Ziel und sehen die Daten des letzten Monats:
Umrechung:
- 1 Gigabyte sind 1024 Megabyte
- 1000 Megabyte sind knapp 1 Gigabyte
- 1000 Kilobyte sind knapp 1 Megabyte
Datenverbrauch am Mac und PC messen
Wie schon gesagt, am Rechner den Datenverbrauch zu messen, ist weniger sinnvoll. Wer es dennoch machen möchte, greift auf Software zurück:
- Windows-Nutzer verwenden zum Beispiel TrafficMonitor oder Mein Traffic.
- Besitzer eines Macs können SurplusMeter oder iStat Menus installieren.
Achtung, gegebenenfalls wird auch Datenverkehr eines Netzwerks gemessen, der nicht zum Internet-Volumen gezählt werden muss.
Kennzahlen: Datenverbrauch von Skype, Radio, VoD
Den größten Traffic im Haushalt verbrauchen – sofern genutzt – Streaming-Dienste und Downloads. Wer Abends einen Spielfilm über maxdome, Watchever & Co. (VoD) ansieht oder den ganzen Tag Internetradio hört, wird schnell auf große Datensummen kommen. Drei Stunden Radio pro Tag plus zwei Spielfilme pro Woche summieren sich alleine auf 25 Gigabyte pro Monat. Auch App-Updates können ein beträchtliche Menge verursachen.
Zur Orientierung ein einige Kennzahlen, die im Einzelfall aber stark variieren können:
- Mail (wenig Text, ohne Anhang): ca 50 Kilobyte
- Aufruf einer Webseite: 50 Kilobyte bis 2 Megabyte
- App-Download Angry Birds: 36 Megabyte
- App-Download Apple Pages: 257 Megabyte
- App-Download FIFA 13: 1,5 Gigabyte
- Skype-Videotelefonie: 45 Megabyte für 10 Minuten
- Skype-Telefonie (Audio): 3 Megabyte für 10 Minuten
- Internet-Radio streamen: 58 Megabyte pro Stunde
- Filmstreaming (Watchever Mindestvoraussetzung): 0,9 Gigabyte pro Stunde
- HQ-Filmstreaming (maxdome-Empfehlung): 2,7 Gigabyte pro Stunde
Nicht vergessen dürfen wir Updates für Software und Betriebssystem, die Datenbankverbindung des Virenscanners und dergleichen.
In vielen ISDN- und DSL-Tarifen spielt die Menge der heruntergeladenen Daten keine Rolle. Die Telekom möchte nun allerdings eine Flatrate einführen, die voraussichtlich ab 75 Gigabyte pro Monat die Geschwindigkeit extrem drosselt.
Zum Thema:
- @Telekom: Wenn ihr uns keine Flatrate bieten wollt, nennt es nicht Flatrate!
- Telekom-Drosselung auch für Bestandskunden?
- WLAN Geschwindigkeit messen: so geht's unter Windows und Android
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