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Funklöcher statt Empfang: Wie es wirklich um die Netzabdeckung in Deutschland steht

© Getty Images / zlikovec

Die Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica können behaupten was sie wollen: Wenn die Bürger systematisch melden, wo man in Deutschland mit dem Handy keinen Empfang hat, dann kommt die Wahrheit ans Tageslicht. So geschehen in Niedersachsen und in Brandenburg.

 
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Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung (kurz: Wirtschaftsministerium) hat von Ende April bis Ende Mai seinen Bürgern die Möglichkeit gegeben, Funklöcher auf einer eigens eingerichteten Webseite zu melden. Die Aktion war ein voller Erfolg – oder je nach Sichtweise auch ein Armutszeugnis sondergleichen.

Netzabdeckung in Niedersachsen: Fast 9.000 Funklöcher gemeldet

Insgesamt 8.956 Funklöcher sind bei der Funklochmeldung des Wirtschaftsministeriums Niedersachsen von den Bürgern des Bundeslandes gemeldet worden. Schon bei einem Zwischenfazit Mitte Mai sprach die Pressestelle von Problemen bei der Mobilfunkversorgung „schwerpunktmäßig in ländlichen Räumen und auch über alle Mobilfunkanbieter hinweg“. Mit einer Fläche von 47.600 km² handelt es sich bei Niedersachsen um ein sogenanntes Flächenland, bei dem die Bevölkerung auf einen weiten Raum verteilt lebt. Die Bevölkerungsdichte beträgt 167 Einwohner pro km² – das ist vergleichsweise wenig, so kommt etwa Nordrhein-Westfalen auf 524 Einwohner pro km².

Die vielen Funklöcher wollen so gar nicht zu den gut klingenden Angaben der Mobilfunkbetreiber passen. „90 oder 95 Prozent Abdeckung der Haushalte heißt eben, dass man zum Beispiel an vielen Straßen und Bahnstrecken aktuell nicht telefonieren kann,“ kommentiert der Sprecher von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Die Landesregierung plant nun, auf Telekom, Vodafone und Telefónica zuzugehen, um bestehende Versorgungslücken endlich zu schließen.

Ausschnitt der Karte mit gemeldeten Funklöchern in Brandburg (Bildquelle: Funklochmelder Brandenburg)

Auch in Brandenburg können die Bürger Funklöcher schnell und unbürokratisch auf einer Webseite melden, dort sind sogar 23.237 Meldungen eingegangen. Hinter dem Projekt steckt die CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, die dort in der Opposition sitzt.

Quellen: Golem, Wirtschaftsministerium Niedersachsen, Funklochmelder Brandenburg

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