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China-Handys näher betrachtet: Erfolg von Xiaomi und Co nur unter Vorbehalt

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Handys aus China sind heutzutage nicht mehr nur billige Alternativen zu den Premiumprodukten aus Cupertino und Korea, Xiaomi und Co mauserten sich zu echten Trendsettern. Doch wie nachhaltig ist der gegenwärtige Erfolg überhaupt? Die Wochenend-Kolumne gibt Auskunft.

 
Xiaomi
Facts 

Vor nicht allzu langer Zeit waren sie noch unbekannt, Handy-Marken wie Xiaomi, Huawei, Honor, Oppo und Co – den Ton gaben Apple und Samsung an. Wenn auch diese beiden nach wie vor relevant für die Branche sind, so haben die Chinesen doch kräftig aufgeholt. Zuletzt vor allem Xiaomi, wie ein Blick in die jüngsten Verkaufszahlen des ersten Quartals 2020 beweisen. Früher als Apple-Kopierer der schlimmsten Sorte verschrien, heute preisgünstiger Innovator. Die bisherigen Smartphone-Riesen stehen demnach also unter Beschuss.

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Die Frage steht im Raum: Bestimmt heute China die Musik und der Rest der Branche muss die zweite Geige spielen?

Die Rechnung: China-Handys - Google = erfolglos

Dem möchte ich widersprechen, denn was man nicht vergessen sollte: Der Erfolg der China-Handys ist am Ende nämlich nur ein Erfolg unter Vorbehalt. Überdeutlich ist dies am Beispiel Huawei erkennbar. Vor ein, zwei Jahren noch ein aufstrebender Stern, aktuell nur noch ein Schatten seiner selbst. Ursächlich hierfür der Technologie-Bann der USA gegen den chinesischen Hersteller, denn neue Handys müssen konsequent auf Googles Dienste und Apps verzichten. Einher fällt damit auch der Verlust des Play Stores und somit die Unterstützung populärer und kriegsentscheidender Apps. Neue Huawei-Handys verkaufen sich demnach eigentlich nur noch auf dem chinesischen Heimatmarkt. Google spielt dort nach Staatsräson keine Rolle – die allwissende Partei hat die Hand drauf, auf Firmen und Bürger.

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Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

Eine mögliche Lösung: Ein eigenes Betriebssystem und ein eigener App-Store. Aber auch dies greift nicht, denn die beliebtesten und damit relevanten Apps stehen nun mal unter dem Sternenbanner und dürfen im Zweifel nicht mit den Kindern aus dem Reich der Mitte spielen. Daher gilt: China-Handys sind heute und auch morgen auf Gedeih und Verderb dem US-Willen untergeordnet. Erfolg außerhalb Chinas gibt es nur von Trumps Gnaden und somit unter Vorbehalt und auf Abruf. Wer aber als Handy-Marke gegen die Marktführer Samsung und Apple anstinken will, der braucht den Markt im Rest der Welt. Die Eigenversorgung im Heimatland allein genügt nicht. Kurzum: Damit steht am Ende jede China-Marke potentiell vorm Abgrund – ein beunruhigender Gedanke.

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Der Markt der China-Handys von GIGA unter der Lupe:

Huawei, Xiaomi, OnePlus: Die besten China-Handys
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Europa als Scheidungskind

Und Europa? Wir befinden uns in der undankbaren Rolle eines „Scheidungskindes“, haben nichts zu melden und sitzen zwischen den Stühlen. Wenn Mami und Papi sich streiten, haben wir die Klappe zu halten und können nur davon träumen, endlich auszuziehen und auf eigenen Beinen zu stehen. Mich beschleicht aber so langsam eine Befürchtung: Europa wird auch mit 40 noch daheim wohnen und entweder von den USA oder China fremdbestimmt, nicht nur in Sachen Smartphone-Technik. Irgendwie bedauerlich, aber leider wohl absehbar.

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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